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# taz.de -- Homo-Posse bei Pro: Rechter Rücktritt
> Pro Deutschland-Landeschef Brinkmann wirft Handtuch. Grund: ein
> vermeintlich schwuler Parteifreund, der früher bei der NPD war.
Bild: Hat Trouble mit seinem Berliner Landesvorsitzenden: Pro-Chef Manfred Rouh…
Dass Pro Deutschland eine wirre Truppe ist, war schon länger bekannt. Jetzt
zerlegt sich der Berliner Vorstand mit einer Posse, in deren Folge der erst
kürzlich gekürte Landeschef Patrik Brinkmann am Mittwoch seinen Rücktritt
erklärte.
Er sei von Pro-Deutschland-Bundeschef Manfred Rouhs "bewusst falsch
informiert" worden, teilte Brinkmann mit. Dieser habe ihm nicht mitgeteilt,
dass einer der Pro-Kandidaten für die Bezirksverordnetenversammlung (BVV)
Mitte schwul sei. "Dekadenz" und das Agieren "auf einer Ebene mit dem
Regierenden Bürgermeister Wowereit" verstoße aber gegen seine moralische
Haltung, so der 44-Jährige. Zudem warf Brinkmann seinem Parteikollegen
"Unterstützung von Nationalsozialismus" vor. Der besagte BVV-Kandidat war
früher NPD-Mitglied.
Rouhs nannte die Schwulen-Kritik "aberwitzig und mittelalterlich".
Sexualität sei Privatsache und nicht Gegenstand originärer politischer
Fragestellungen. Die NPD-Mitgliedschaft des Kandidaten sei "vorgeschoben",
so Rouhs. Diese liege Jahre zurück, sei nur eine kurze "Fehlentscheidung"
gewesen, die dieser bereue. Als wahren Rücktrittsgrund vermutet Rouhs
Finanzielles. Brinkmann hatte Wahlkampfhilfen von 100.000 Euro für Pro
Deutschland angekündigt, die jetzt eingelöst werden sollten. "Davon hat er
mal wieder nichts eingehalten."
Brinkmann war erst zu Monatsbeginn zum neuen Pro-Landeschef gewählt worden.
Zuvor war der Deutschschwede und angebliche Millionär bei NPD und DVU
aktiv. Pro Deutschland will am 15. April bei einem Treffen im Rathaus
Spandau den bisherigen Landesvize Andreas Graudin zum neuen Vorsitzenden
wählen. Parallel soll Rouhs als Spitzenkandidat der Partei zur
Abgeordnetenhauswahl nominiert werden.
30 Mar 2011
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
NPD
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