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# taz.de -- Kommentar Pro Deutschland: Große Töne, kruder Haufen
> Großspurig sind die Ankündigungen der Rechtspopulisten. Die Realität aber
> ist eine andere: gegenseitiges Behaken und ein Personal, das seine
> Politikunfähigkeit stets aufs Neue unter Beweis stellt.
Bild: Falsche Klamotte? NPD-Anhänger auf einer Demonstration.
Im Tönespucken sind die Rechtspopulisten groß. Am Einzug ins
Abgeordnetenhaus im September bestehe kein Zweifel, heißt es von Pro
Deutschland wie von der "Freiheit" des Ex-CDUlers René Stadtkewitz.
Nachhaltig werde man das Parteiengefüge verändern.
Die Realität ist eine andere: Die groß angekündigten Parteizentralen sind
Minibüros fern am Stadtrand. Parteitage können nur unter Dauerprotest
stattfinden. Dazu wird sich nach Kräften gegenseitig beharkt. Der Zwist
zwischen Pro-Landeschef Patrik Brinkmann und Pro-Bundeschef Manfred Rouhs
um einen angeblich homosexuellen Parteikollegen könnte kaum mehr
unterstreichen, wie politikunfähig diese Truppen sind.
Gleichzeitig verrät die Posse viel über das Personal: Denn neben dem
homophoben Parteichef und dem mutmaßlich schwulen Ex-NPDler tummeln sich
auch andere Gesinnungstäter in den Pro-Reihen, etwa der frühere Berliner
DVU-Chef. Die in Auflösung befindliche Partei machte aus ihren
rechtsextremen Weltbildern kaum einen Hehl. Dass Pro Deutschland nun gegen
das Label rechtsextrem im aktuellen Verfassungsschutzbericht von
Nordrhein-Westfalen klagt, erscheint skurril.
Sicher, man sollte die Rechtsaußen nicht zu früh beerdigen. Auch bleibt es
wichtig, deren Tingeln durch die Rathäuser mit zivilgesellschaftlichem
Protest zu begegnen. Aber von geeinter Stärke sind diese Gruppen weit
entfernt. Pro oder contra Homosexualität? Für oder gegen Israel?
Zusammenarbeit mit bekennenden Neonazis oder nicht? Man kann den Rechten
fast dankbar sein, dass sie zu antifaschistischer Selbsthilfe greifen.
30 Mar 2011
## AUTOREN
Konrad Litschko
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