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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Nigeria: Goodluck Jonathan gewinnt souver�…
> Es ist ein eindeutiges Ergebnis bei der friedlichsten Wahl des Landes
> seit seiner Demokratisierung: rund 60 Prozent der Stimmen bekam der neue,
> alte Präsident.
Bild: Seit Mai 2010 ist er Präsident und er bleibt es: Goodluck Jonathan.
ABUJA taz | Ganz offiziell war es am Montagmittag noch nicht, aber es gab
keine Zweifel mehr: Goodluck Jonathan bleibt Nigerias Staatsoberhaupt. Nach
Auszählung der meisten Stimmen soll der Kandidat der Peoples Democratic
Party (PDP) mit dem markanten schwarzen Hut rund 60 Prozent erhalten haben.
Jonathans ärgster Rivale, Muhammadu Buhari vom Congress for Progressive
Change (CPC), hat etwas über 30 Prozent geschafft. Und das, obwohl
Beobachter noch am Sonntagnachmittag von einem Kopf-an-Kopf-Rennen
ausgegangen waren.
Weit abgeschlagen an dritter Stelle mit rund 5 Prozent liegt der einstige
Korruptionsbekämpfer Nuhu Ribadu, der für den Action Congress of Nigeria
(ACN) ins Rennen gegangen war. Er schaffte es lediglich im Bundesstaat Osun
an die Spitze.
Das Mindestquorum, wonach zum Sieg in einer Präsidentenwahl mindestens 25
Prozent der Stimmen in mindestens 24 der 36 Bundesstaaten Nigerias nötig
sind, übersprang Jonathan bereits zu einem früheren Stadium der Auszählung
der Daumenabdrücke auf der langen Stimmzetteln. Mindestens ebenso wichtig
ist für die knapp 38 Millionen Wahlteilnehmer, die am Samstag teils viele
Stunden auf die Abgabe ihres Stimmzettels warten mussten, jedoch eins
gewesen: Im Vergleich zu früheren Wahlen ist es nur vereinzelt zu
Manipulationen und Ausschreitungen gekommen.
Trotzdem gibt es noch einiges zu verbessern, findet die nichtstaatliche
Organisation Swift-Count, die zu 1.468 der 120.000 Wahllokale Beobachter
geschickt hatte. "Teilweise hat sogar die Polizei unseren Beobachtern den
Zugang verwehrt", kritisiert der Vorsitzende, Dafe Akpedeye.
Nach Verkündung der ersten Ergebnisse am Sonntagnachmittag kam es in
mehreren Bundesstaaten im muslimischen Norden - der Hochburg Buharis - zu
Ausschreitungen von Jugendlichen mit zehn Toten.Wütend über das gute
Resultat Jonathans ist auch Buba Galadima. Der Generalsekretär der CPC
sitzt zerknirscht in seinem Hotelzimmer in Abuja. "Im Norden hätten wir mit
Buhari eigentlich 95 Prozent holen müssen." Für Buhari, der von 1984 bis
1985 bereits Militärherrscher war, galt die Wahl als letzte Chance, um noch
einmal zurückzukommen: Er wird dieses Jahr bereits 69 Jahre alt.
18 Apr 2011
## AUTOREN
Katrin Gänsler
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