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# taz.de -- Streit um Standort-Speicherung: Breite Kritik an Apple
> In seltener Einigkeit: Datenschützer, Regierung und Opposition fordern
> Aufklärung über die Speicherung von Standort-Daten auf Apples iPhone -
> und Konsequenzen.
Bild: Viel Feind, viel Ehr? Apple steht einmal mehr in der Kritik.
BERLIN dpa/rtr | In Deutschland wächst die Kritik an der [1][nun bekannt
gewordenen] Praxis des Mobiltelefonherstellers Apple, ortsbezogene Daten
von Nutzern seines iPhones dauerhaft und inklusive Zeitstempel zu
speichern. Datenschützer und Politiker befürchten Missbrauch und
Überwachung.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar äußerte sich am Donnerstag
sehr kritisch. "Diese Speicherung von Standortdaten ohne Kenntnis der
Betroffenen wäre nach deutschem Datenschutzrecht sicherlich nicht
zulässig", so Schaar. Allerdings seien die Einzelheiten noch nicht so genau
dokumentiert, dass man zu einem abschließenden Urteil gelangen könne. Der
für Apple zuständige bayerische Datenschützer Thomas Kranig hat von Apple
bereits schriftlich Angaben dazu gefordert, welche Daten erfasst werden und
zu welchem Zweck.
Auch das Verbraucherschutzministerium verlangt Aufklärung, wie ein Sprecher
am Donnerstag mitteilte: "Apple muss offenlegen, wo und wie lange und zu
welchem Zweck die Daten gespeichert werden, wer Zugriff auf diese
Informationen hat und wie ein unbefugter Zugriff verhindert wird."
Der Chaos Computer Club (CCC) sieht in der Aufzeichnung von Ortsangaben der
iPhone-Nutzer einen Weckruf. Dies zeige, "wie wenig wir unsere
Mobiltelefone unter Kontrolle haben", so CCC-Sprecher Frank Rieger. Kaum
jemand wisse tatsächlich, "was die Hersteller dieser Telefone, in diesem
Fall Apple, tun, ohne dass wir als Benutzer konkret davon wissen".
In der Erfassung und Speicherung von Ortsangaben sieht Rieger vor allem das
Risiko, "dass das Telefon verlorengeht und die Daten ausgelesen werden". In
der Strafverfolgung sei nun auch möglich, dass der Computer beschlagnahmt
werde und dann die Aufenthaltsorte der letzten Jahre verfügbar und
auslesbar seien - ohne dass der Benutzer davon wusste.
Konstantin von Notz, netzpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag,
betonte, Besitzer von Apple-Handys müssten selbst entscheiden können, wem
welche Informationen zu welchem Zeitpunkt über ihren Standort vorliegen und
zu welchem Zweck diese benutzt werden. Die verdeckte Sammlung von
Standortdaten sei das Gegenteil informationeller Selbstbestimmung und eine
Einladung zum Missbrauch der Informationen - "durch wen auch immer".
21 Apr 2011
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