# taz.de -- Atomkatastrophe in Japan: Greenpeace will Verstrahlung prüfen | |
> Bis heute gibt es keine objektiven Daten zur Strahlenverseuchung in | |
> Fukushima, Japans Regierung hält weiter Informationen zurück. Jetzt will | |
> Greenpeace versuchen, Messungen vorzunehmen. | |
Bild: Wie stark ist die Verseuchung wirklich? Die beschädigten Reaktoren 3 und… | |
TOKIO afp | Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Dienstag vor der | |
japanischen Küste nahe dem beschädigten Atomkraftwerk Fukushima mit | |
Messungen der Wasserqualität begonnen. Bei den südlich des Akw | |
vorgenommenen Tests handle es sich um erste Messungen zur Bestimmung des | |
Verschmutzungsgrads von Meeresflora und -fauna und möglichen Auswirkungen | |
auf die Nahrungskette. Dies teilte die Organisation mit, die mit ihrem | |
Flaggschiff "Rainbow Warrior II" vor der japanischen Küste unterwegs ist. | |
Es ist eine der letzten Expeditionen des Schiffes, bevor der Nachfolger | |
"Rainbow Warrior III" seinen Dienst aufnimmt. | |
Die japanische Regierung habe keine unabhängige Untersuchung in den | |
Gewässern in einem 20-Kilometer-Radius um das Akw erlaubt, erklärte | |
Greenpeace. Die Umweltorganisation habe Japans Ministerpräsident Naoto Kan | |
jedoch aufgefordert, diese Entscheidung zu überdenken. | |
Die Menschen forderten eine unabhängige Analyse über den Grad der | |
Verseuchung und eine objektive Meinung zu möglichen Gesundheitsrisiken, | |
erklärte Greenpeace-Strahlenexperte Ike Teuling. | |
Durch einen Riss in einem Reaktorgebäude des havarierten Akw Fukushima 1 | |
waren Anfang April etwa 520 Tonnen stark radioaktiv verseuchten Wassers ins | |
Meer gelangt. Der Kraftwerksbetreiber Tepco leitete daraufhin tausende | |
Tonnen schwach radioaktiven Wassers in den Pazifik, das sich in den | |
Atomanlagen angesammelt hatte. Damit sollte Platz für stärker verseuchtes | |
Wasser geschaffen werden. | |
3 May 2011 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Atomkraft | |
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