Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Zweite Klage gegen die Deutsche Bank: Kreditinstitut vertreibt US-B…
> Schon wieder eine Klage aus den USA gegen die Deutsche Bank: In diesem
> Fall geht es um rüde Methoden bei Zwangsräumungen von Privathäusern.
Bild: Aus ist der Traum vom eigenen Haus: Verlassene Häuser nach dem Hypotheke…
LOS ANGELES/FRANKFURT dpa | Die Staatsanwaltschaft von Los Angeles wirft
dem Kreditinstitut nun vor, gepfändete Häuser verwahrlosen zu lassen, die
finanzschwachen Bewohner zu drangsalieren und widerrechtlich zu vertreiben.
So verkämen ganze Gegenden, auch die Kriminalität nehme zu. "Die Deutsche
Bank ist einer der größten Besitzer abbruchreifer Häuser in der Stadt Los
Angeles", erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch (Ortszeit).
Die Bank wies jegliche Vorwürfe zurück. "Die Staatsanwaltschaft Los Angeles
hat Klage gegen die falsche Partei eingereicht", sagte ein Firmensprecher.
"Die Deutsche Bank ist in ihrer Rolle als Treuhänderin nicht für die
Zwangsvollstreckungen verantwortlich. Dies sind vertragsgemäß die
sogenannten Loan Servicer."
Unterdessen sieht sich das Kreditinstitut nicht als verantwortlich für die
Forderungen der amerikanischen Staatsanwaltschaft. "Seit über einem Jahr
haben wir der Staatsanwaltschaft Los Angeles mehrfach unsere Hilfe
angeboten, die Loan Servicers zu kontaktieren, die für die Erhaltung der
zwangsverwalteten Häuser verantwortlich sind. Die Staatsanwaltschaft hat
jedoch unsere Hilfe abgelehnt und noch nicht einmal Informationen zur
Verfügung gestellt, um welche Liegenschaften es sich überhaupt handelt",
erklärte der Deutsche-Bank-Sprecher.
Erst am Dienstag hatte die Bundesstaatsanwaltschaft in Manhattan in einem
anderen Fall Klage gegen Deutschlands größte Kreditanstalt erhoben. Die
Deutsche Bank und eine US-Tochterfirma sollen Angaben zu Krediten für
Eigenheimbesitzer geschönt haben, damit der Staat die Finanzierungen
absichert. In diesem Fall, in dem sich die Deutsche Bank ebenfalls zu
Unrecht angeklagt sieht, droht dem Dax-Konzern eine Milliardenstrafe. Es
droht eine Strafe von "möglicherweise mehreren hundert Millionen Dollar",
so die Staatsanwälte in Los Angeles.
## 2.200 Häuser bei Zwangsvollstreckungen gekauft
Die Deutsche Bank habe in Los Angeles mehr als 2.200 Häuser bei
Zwangsvollstreckungen erworben, erklärte die dortige Staatsanwaltschaft.
Notwendige Reparaturen hätte die Bank jedoch nicht getätigt. In anderen
Fällen habe das Geldinstitut Hausbewohner unrechtmäßig vertrieben, um die
Immobilien verkaufen zu können. Laut anderer Fälle hätten Mieter in
baufälligen Häusern leben müssen. Die Bank sei mehrfach auf die Zustände
hingewiesen worden, habe aber nichts unternommen. In ihrer Klage führte die
Staatsanwaltschaft Missstände in 166 Immobilien an.
Illigale Hauspfändungen sorgen in den USA schon seit Monaten für heftige
Kritik an den Kreditinstituten des Landes. In diesem Zusammenhang ist auch
die Deutsche Bank unschön aufgefallen. Sie vertritt als sogenannter Trustee
oder Treuhänder die Interessen von Investoren, die Kreditpakete aufgekauft
haben. Dann leitet das Kreditinstitut Gelder weiter und verwaltet
Dokumente. Deshalb tauche der Name "Deutsche Bank" auf vielen offiziellen
Schreiben auf. Für die Pfändungen sind die Servicer zuständig.
Die Deutsche Bank sei nicht das einzige Kreditinstitut, das gegen das
Gesetz verstoße, erklärte die Staatsanwaltschaft. "Sie ist aber der
schlimmste und am wenigsten zugängliche Übeltäter." Die Deutsche Bank war
allerdings nicht unter den 16 Geldhäusern, die die
US-Finanzregulierungsbehörden vor einem Monat für ihre Praktiken bei
Hauspfändungen gerügt hatten. Auf der Liste fanden sich Namen wie JPMorgan
Chase, Citigroup, die Bank of America oder Wells Fargo.
5 May 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Deutsche Bank vor Gericht: Am Rande des Rechts
In den USA und anderswo fordern Kläger von der Deutschen Bank
Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe. Die Vorwürfe sind Falschberatung
und Hilfe für Steuerbetrug.
Die USA verklagen die Deutsche Bank: "Briefe ungeöffnet und ungelesen"
Die Deutsche-Bank-Tochter MortgageIT soll geschlampt haben. Ihr und der
Deutschen Bank wird in den USA vorgeworfen, bei Krediten für Immobilien
sorglos gewesen zu sein.
Die Bundesbank in der Identitätskrise: Alberich und der nette junge Mann
Früher mächtigstes Finanzinstitut, leidet die Bundesbank seit der
Euro-Einführung an einer Krise. Am Montag bekommt sie mit Jens Weidmann
einen neuen Chef.
Banken betrügen Kleinanleger: Alt und doof
Die Kleinanleger, die Lehman-Zertifikate gekauft haben, sind einem
abgekarteten Betrugssystem auf den Leim gegangen. Jetzt verlangen sie ihr
Geld zurück.
Der Bundesbank-Boss und die Deutsche Bank: Wirbel um Weber
Eigentlich hatte Angela Merkel ihn für die EZB-Spitze angedacht – doch
Bundesbank-Chef Weber will angeblich lieber Josef Ackermann beerben. Grüne
fordern Karenzzeit.
Riesengeschäft mit Zinswetten: Deutsche Bank vor Gericht
Der Branchenführer hat ein Riesengeschäft mit Zinswetten gemacht. Nun muss
der Bundesgerichtshof entscheiden, ob dabei Falschberatung im Spiel war.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.