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# taz.de -- Das Weiße Haus ist "not amused": Waffen-Pipeline nach Mexiko
> Der Drogenkrieg tötet, die USA verdienen an den Waffen kräftig mit. Die
> Drogen aus Südamerika nimmt man auch gern. Einen neuen Bericht dafür um
> so weniger.
Bild: Angehörige der mexikanischen Armee, ausgestattet mit Waffen vom Typ AK 4…
WASHINGTON taz | Im Weißen Haus stieß [1][der Bericht des
Anti-Drogen-Panels] auf wenig Gegenliebe. "Drogensucht ist eine Krankheit,
die erfolgreich verhindert und behandelt werden kann", erklärte ein
Sprecher der Behörde zur Nationalen Drogenkontrolle. "Wenn wir mehr Zugang
zu Drogen verschaffen, wird es nur schwieriger, unsere Gemeinden gesund und
sicher zu halten."
Dabei sind es gerade die US-amerikanische Sucht nach illegalen Drogen und
das schmutzige Waffengeschäft, die den Drogenkrieg in Südamerika anheizen.
Außenministerin Hillary Clinton hat es bei einem Besuch in Mexiko selbst
eingeräumt: "Unsere unersättliche Nachfrage nach illegalen Drogen facht den
Handel an", sagte sie schon vor geraumer Zeit. "Unsere Unfähigkeit, den
illegalen Waffenschmuggel über die Grenze zu verhindern, verursacht den Tod
von Polizisten, Soldaten und Zivilisten."
## Hunderte großkalibrige Waffen
Zehntausende Menschen sterben jährlich im Drogenkrieg. Nach Berichten der
US-Behörden stammen 20 bis 40 Prozent der beschlagnahmten Waffen von dort.
Die mexikanische Polizei spricht von der doppelten Menge. Etwa aus dem
Bestand des Waffenhändlers George Iknadosian im südlichen US-Bundesstaat
Arizona. In seinem "Dignity Gun Store" lieferte er bis vor kurzem Hunderte
großkalibrige Waffen, wie sie auch in Bürgerkriegen eingesetzt werden,
darunter in den USA produzierte AK 47.
Die Behörden wissen, dass der Händler große Menge davon regelmäßig an das
mexikanische Sinaloa-Drogenkartell geliefert hat. "Es gab eine direkte
Pipeline", so Thomas Mangan, ein Sprecher der US-Behörde für Alkohol, Tabak
und Waffen in Phoenix. Allein im Revier des Kartells seien innerhalb eines
Jahres über 6.600 Menschen mit diesen Waffen aus den USA getötet worden.
Mexikos Präsident Felipe Calderón hat mehrfach um Hilfe gerufen, "um den
tödlichen Fluss von Schusswaffen über die Grenze zu stoppen". Er bringt die
Eskalation in Zusammenhang mit der Aufhebung des US-Verbots von
Sturmgewehren im Jahr 2004. Gleichzeitig werden die meisten Rauschmittel
aus seinem Land in den USA konsumiert. Doch Versprechen des Kongresses in
Washington, den Waffenschmugglern die Hände zu binden, versandeten bislang.
Am Mittwoch kündigte allerdings Generalstaatsanwalt Eric Holder an, die
Strafen für Konsumenten von Crack zu senken. 12.000 Häftlinge in
US-Gefängnissen könnten damit auf freien Fuß kommen.
3 Jun 2011
## LINKS
[1] http://www.globalcommissionondrugs.org/Report
## AUTOREN
Antje Passenheim
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