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# taz.de -- Kommentar Frankreichs Grüne: Les Verts werden modern
> Les Verts haben den Beweis ihrer Reife erbracht und wollen für voll
> genommen werden. Dabei können sie sich auf die Wählergunst und die
> Popularität neuer Gesichter berufen.
Bild: Lieber TV als Twitter: die sozialistischen Kandidaten in Frankreich.
Dass nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima auch in Frankreichs
politischer Landschaft nichts mehr sein wird wie früher, hoffen die
französischen Grünen. Der nukleare Konsens ist erschüttert, das bisherige,
ziemlich kurzfristige Kosten-Nutzen-Denken in der Energiepolitik weicht der
Skepsis.
Dass so mancher Nachbar einen anderen Weg einschlägt, gibt selbst in diesem
Atomstaat zu denken, in dem man sonst gern mit gallischer Rechthaberei an
einer exception française festhält.
Die Grünen können darauf verweisen, dass ihnen die Geschichte recht gegeben
hat. Die Sozialisten und die Kommunisten verharren dagegen in ihrer
Zustimmung zur Atomkraft und zeigen sich den Herausforderungen des
Klimawandels immer noch nicht gewachsen. Diese traditionellen Parteien der
parlamentarischen Linken haben die Grünen immer nur als nützliche
Juniorpartner akzeptiert.
Heute glauben Les Verts den Beweis ihrer Reife erbracht zu haben und wollen
für voll genommen werden. Sie berufen sich dabei nicht nur auf den
Meinungsumschwung bei der Atomkraft und zunehmende Wählergunst, sondern
auch auf die Popularität neuer Gesichter wie der auf den Kampf gegen
Korruption spezialisierten Exuntersuchungsrichterin Eva Joly oder des
Medienstars Nicolas Hulot. Die französischen Grünen haben in der
Vergangenheit oft nach Deutschland geschaut, ohne ein Modell kopieren zu
wollen.
Auch in ihren Ambitionen im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl in einem
Jahr stehen sie der deutschen Schwesterpartei in nichts nach: Selbstbewusst
fordern sie die Sozialisten dazu auf, dass diese ihre Umweltpositionen für
Koalitionsverhandlungen auf einen neuen Stand bringen möchten. Und nach
einem Wahlsieg wollen Les Verts dann in einer Regierung den Ton angeben.
5 Jun 2011
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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