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# taz.de -- Parlamentswahl in Mazedonien: Nikola Gruevski kann weiter regieren
> Die rechtspopulistische Regierungspartei VMRO-DPMNE wird stärkste Kraft.
> Beobachter kritisieren die Benachteiligung der Opposition im Wahlkampf.
Bild: Wahlsieger in Mazedonien: Nikola Gruevski.
SARAJEVO taz | Dass die Regierungspartei VMRO-DPMNE die Parlamentswahlen in
Mazedonien am Sonntag gewinnen würde, war von den meisten Beobachtern
erwartet worden. Die Partei des Premiers Nikola Gruevski erhielt aber mit
39,1 Prozent der Stimmen weniger Zuspruch als erwartet.
Mit voraussichtlich 55 der 123 Sitze im Parlament verfehlte die
rechtspopulistische Regierungspartei "Innere Mazedonische Revolutionäre
Organisation - Demokratische Partei für Mazedonische Nationale Einheit" die
absolute Mehrheit klar.
Besser als erwartet hielt sich die "Sozialdemokratische Partei", die 33
Prozent erreichte und damit gestärkt aus den Wahlen hervorging. Und das,
obwohl sie nach Meinung internationaler Beobachter im Wahlkampf
benachteiligt worden war. So erhob die Friedrich-Ebert-Stiftung
Anschuldigungen gegenüber der Regierungspartei. Staatsangestellte seien
angehalten worden, Wähler auf die VMRO-DPMNE einzuschwören. Zudem sei die
regierungskritische Presse unter Druck gesetzt worden.
## Bei Albanern siegte ehemaliger UCK-Anführer
Da ein Viertel der Wähler Mazedoniens Albaner sind, die eigene Parteien
wählen, ist es seit der Unabhängigkeit des Landes 1991 zur Gewohnheit
geworden, dass die Wahlsieger beider Volksgruppen eine Regierungskoalition
bilden. Bei den Albanern siegte mit großem Abstand "Die Union für
Integration" (DUI) des ehemaligen UCK-Führers Ali Ahmeti (10 Prozent aller
Stimmen).
Damit kann die bisherige Regierungskoalition fortgesetzt werden. Die
"Demokratische Partei der Albaner" DPA musste schwere Verluste hinnehmen.
Während die Gräben zwischen VMRO und Sozialdemokraten im Wahlkampf tiefer
geworden seien, hätten ethnische Auseinandersetzungen zwischen Slawen und
Albanern diesmal kaum eine Rolle gespielt, erklärten Vertreter der
Zivilgesellschaft.
Diplomatische Quellen aus der EU äußerten sich dennoch besorgt über die
Entwicklung des Landes. Mazedonien habe seit den letzten Wahlen 2008 keine
Fortschritte in Bezug auf die Integration in die Gemeinschaft gemacht,
sondern sei sogar hinter Erreichtes zurückgefallen.
6 Jun 2011
## AUTOREN
Erich Rathfelder
## TAGS
Europäische Union
Mazedonien
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