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# taz.de -- Nintendos neue Spielkonsole: Wii U kombiniert Konsole und Tablet
> Gegenüber den neuen Versionen von Xbox 360 und PS3 musste Nintendos
> Spielkonsole Wii zuletzt technisch zurückstecken. Mit der Wii U soll sich
> das ändern.
Bild: Bis man spielen kann, kanns noch dauern: Wii U.
Nintendo hat in dieser Woche seine neue Spielekonsole vorgestellt. Mit der
Wii U will der japanische Konzern technisch mit den Konkurrenten Xbox 360
von Microsoft und Playstation 3 von Sony gleichziehen und sie womöglich
sogar überholen. Das neue Gerät wurde auf der Spielemesse E3 in Los Angeles
gezeigt.
Auffällig an der neuen Wii U ist das Bedienmodul, der Controller: Er
besteht nicht nur aus einem Steuerkreuz, sondern ist als 6,2 Zoll großer
berührungsempfindlicher Bildschirm ausgeführt. Die Idee dabei: So wird es
beispielsweise möglich, Games am TV zu beginnen, um sie später auf dem
Touchscreen weiter zu spielen, falls jemand eine Fernsehsendung anschauen
möchte. Gleichzeitig wird der Controller zur zusätzlichen Spielfläche: Bei
den Demonstrationsgames, die Nintendo auf der E3 zeigte, konnte man
beispielsweise Ninjasterne in Richtung Bildschirm "werfen".
Auch die Nutzung des Controllers als Visier ist möglich: Dabei hält man ihn
vor den Fernseher und sieht ein Fadenkreuz. Im Controller sind zudem die
von der "alten" Wii bekannten Bewegungserkennungssensoren eingebaut, nur
noch etwas verfeinert. Man kann mit ihm die Spielfigur durch Bwewgungen
steuern.
Nintendo versucht sich mit dem Wii U also an einer Verbindung aus Konsole
und Tablet-Rechner. Tatsächlich werden Spiele auf iPad, Xoom und Co. immer
beliebter, weil auch die Grafikleistung wächst. Die Wii U hat den Vorteil,
auch auf die Hochleistungstechnik einer Konsole zuzugreifen.
Nintendo dürfte sich einige kreative Möglichkeiten bei der Kombination
Konsole und Controller einfallen lassen. So kann man per Stift auf ihm
zeichnen und sich das Werk dann auf dem Fernseher ansehen. Auch der
schnelle Ausflug ins Web ist mit dem Gerät möglich, der Browser erinnert an
iOS oder Android.
## Zwischen "April und Ende 2012"
Noch ist die Wii U nicht viel mehr als eine - wenn auch hübsch anzusehende
- Ankündigung. Bei der Präsentation in Los Angeles hieß es im Anschluss,
dass die neue Konsolengeneration der Japaner zwischen "April und Ende 2012"
auf den Markt kommen soll. Das Lieferzeitfenster spricht dafür, dass
Nintendo durchaus mit Verzögerungen rechnet.
Die Technik ist noch nicht fertig: Auf der E3 gab es beeindruckende
Wii-U-Spieletitel in einem Trailer zu sehen, doch die Grafik dafür kam von
den PS3- beziehungsweise Xbox-360-Varianten dieser Spiele. Das musste
Nintendo später vor der Presse einräumen, sagte aber zur Begründung, die
bisherigen Prototypen ließen eine Programmierung noch nicht zu. Wenigstens
die Grafikdemonstration lief wohl auf der "echten" Hardware.
Die zentrale Technik in der Wii U soll von IBM (Hauptprozessor) und AMD
(Grafik) kommen. Wie viele Rechenkerne dabei verbaut werden, gab Nintendo
noch nicht bekannt, ebenso fehlen Details wie der Speicherausbau oder die
genaue Leistungsfähigkeit des Grafikchips. Klar ist nur, dass Nintendo nun
endlich hochauflösende Bilder an den Fernseher schicken will - wenn möglich
mit der bei HDTV derzeit möglichen Höchstauflösung 1080p. Die aktuelle Wii
blieb dagegen im Gegensatz zu den beiden großen Konkurrenten in der
Standardauflösung stecken.
Nintendos Präsentation hinterlässt viele Fragezeichen, die Idee mit der
Kombination aus Tablet-ähnlichem Controller und leistungsfähiger Konsole am
Fernseher ist jedoch interessant. Ankündigungen mit langem zeitlichen
Vorlauf sind in der Spielebranche nichts besonderes: So ließ sich auch
Microsoft mit seiner Bewegungssteuerung Kinect mehr als ein Jahr Zeit. Umso
besser kam sie bei den Spielern an und entwickelte sich rasch zum
Millionenseller.
Nintendo muss noch beweisen, ob das auch mit der Wii U klappt. Zudem kämpft
man hier unter anderem mit Apple: Wenn die Wii U erscheint, ist wohl das
iPad 3 längst auf dem Markt.
9 Jun 2011
## AUTOREN
Ben Schwan
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