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# taz.de -- Aktivistinnen in Saudi-Arabien: Appell an Subaru
> Kämpferinnen gegen das Fahrverbot fordern die Firma auf, sich aus dem
> Königreich zurückzuziehen. Deren Werbung zielt auf Frauen und junge
> Familien.
Bild: Sie wollen selber fahren und den Durck erhöhen: Frau in Saudi-Arabien.
BERLIN taz | Saudische Aktivistinnen, die mit ihren offenen Briefen
US-Außenministerin Hillary Clinton dazu gedrängt haben, gegen das
Fahrverbot für Frauen Stellung zu beziehen, haben jetzt eine neue Kampagne
lanciert. In einem offenen Brief an das Mangement der japanischen Firma
Fuji Heavy Industries fordern sie dieses auf, dass die Firma Subaru sich
aus dem saudischen Markt zurückzieht. Subaru gehört zu Fuji Heavy
Industries.
"Während das Marketing von Subaru stark auf Frauen abzielt, verdient Ihre
Firma gleichzeitig hunderte von Millionen, indem sie Autos in das einzige
Land der Welt verkauft, in dem Frauen nicht fahren dürfen", heißt es in dem
Brief. "Wir schreiben Ihnen mit einer einfachen Bitte: dass Subaru sich
öffentlich verpflichtet, aus Saudi-Arabien abzuziehen, bis zu dem
Zeitpunkt, an dem es Frauen erlaubt ist, zu fahren." Eine entsprechende
Internet-Petition hatten am Donnerstag über 40.000 Personen unterzeichnet;
977 schrieben Kommentare.
Wie in dem offenen Brief weiter ausgeführt wird, sponsort Subaru unter
anderem Sportereignisse für Frauen wie Surfing-Festivals,
Triathlon-Wettkämpfe oder Angebote zum Skifahren.
Wenn man sich die Website von "Subaru of America" ansieht und "Wir über
uns" anklickt, taucht nicht etwa das Foto eines neuen Automodells auf,
sondern ein Bild von Frauen, die auf einem vorbereiteten Beet Pflänzchen
setzen. Und unter der Rubrik "Nachrichten" kann man lesen, dass die
diesjährige Werbekampagne von Subaru für den chinesisch-amerikanisch Raum
auf junge Paare zielt, die ihr erstes Kind erwarten. Die Fernsehwerbung
läuft unter den Titel "Süßes Morgen", konzentriert sich auf das Leben von
werdenden Eltern und preist die Sicherheit von Verlässlichkeit der Marke
Subaru.
Bei den Aktivistinnen handelt es sich um einen informellen Zusammenschluss
von Menschenrechtlerinnen, Bloggerinnen und Akademikerinnen unter dem Namen
"Saudi Women for Driving". Ihre Kampagnen finden sich unter
[1][Change.org]. Anlass für die Gründung der Gruppe war die Festnahme von
Manal al-Sharif, die kürzlich festgenommen wurde, weil sie Auto gefahren
war, inzwischen aber wieder frei ist. Am vergangenen Freitag fand in
Saudi-Arabien ein Aktionstag statt, an dem rund 50 Frauen sich ans Steuer
setzten und anschließend Videos von ihren Fahrten ins Internet stellten.
23 Jun 2011
## LINKS
[1] http://www.change.org/petitions/subaru-stop-selling-cars-where-women-cant-d…
## AUTOREN
Beate Seel
Beate Seel
## TAGS
Saudi-Arabien
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