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# taz.de -- Frauenfußballversteher Worawi Makudi: Korrupt? Egal!
> Die Fifa hat einen offiziellen Frauenchef, Worawi Makudi. Es ist – wie
> kann es anders sein – ein höchst verdächtiger Mann. Und von Frauenfußball
> versteht er auch nix.
Bild: Worawi Makudi, Fifa-Frauenchef
Er ist Sepp Blatters Mann für den Frauenfußball. Worawi Makudi, Chef des
thailändischen Fußballverbands und Mitglied im Exekutivkomitee des
Internationalen Fußballverbandes, ist Vorsitzender der Kommission für
Frauenfußball bei der Fifa. Zusammen mit Boss Blatter wird er den
Weltverband repräsentieren, wenn die WM am Sonntag eröffnet wird.
Lange war nicht klar, ob der 59-jährige Mann, dessen straffe
Wohlstandsbacken seinem Gesicht etwas Maskenhaftes verleihen, überhaupt
nach Berlin kommt. Wollte er sich keine unangenehmen Fragen stellen lassen?
Wie es sich für ein gestandenes Mitglied der Fifa-Exekutive gehört, steht
auch Makudi unter massivem Korruptionsverdacht. Er habe sich an den
Fernsehrechten eines Länderspiels zwischen Thailand und England bereichern
wollen, heißt es. Außerdem hat der den Katarer Mohamed bin Hammam auf
dessen Bestechungstour nach Mittelamerika begleitet.
Jetzt kommt er also doch. Und vielleicht hat er kurz vor seiner Anreise
Winnie Schäfer als Nationaltrainer Thailands auch deshalb verpflichtet,
damit ihn die deutschen Journalisten nach seinen Erwartungen an den
Trainerlegionär fragen und nicht nach seiner Rolle im Fifa-Kreis der
Korruption.
Mit Frauenfußball hat all das nichts zu tun. Wie viel er davon versteht,
hat er bei der Auslosung zur WM im November gezeigt. Er findet die
kickenden Frauen ganz toll. „Große Fortschritte“ hätten sie gemacht. Ihr
Spiel sei „schnell, gewandt und sehr unterhaltsam“, hat er gesagt. Da
versteht einer was von der Sache. Dann sagte er noch, dass der Fußball
„ganz sicher“ dabei helfen werde, eine bessere Zukunft zu bauen. Herrje!
24 Jun 2011
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
WM 2011 – Mixed Zone
Fußball
Frauenfußball
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