# taz.de -- Suttgart 21: Gewagter Schritt zum Volksentscheid | |
> Die Regierung in Stuttgart plant ein "Kündigungsgesetz", das im Parlament | |
> im Herbst absichtlich scheitern soll. Es soll die Voraussetzung für einen | |
> Volksentscheid sein. | |
Bild: Die rot-grüne Landesregierung will einen Volksentscheid zu Stuttgart 21. | |
STUTTGART afp | Die [1][grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg] hat | |
die ersten formalen Voraussetzungen für einen Volksentscheid über das | |
umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 geschaffen. Das Kabinett beschloss | |
mehrheitlich einen Gesetzentwurf, mit dem das Land den Finanzierungsvertrag | |
für das Milliardenprojekt kündigen kann. Die Koalitionäre wollen das Gesetz | |
dann im Landtag gezielt scheitern lassen, damit die Bürger in einem | |
Volksentscheid über die Zukunft des Projekts befinden können. Dieser Weg | |
soll auch der Befriedung innerhalb der Koalition dienen: Die SPD ist für | |
Stuttgart 21, [2][die Grünen sind dagegen]. | |
Die meisten SPD-Mitglieder des Kabinetts sprachen sich gegen eine Kündigung | |
der bestehenden Verträge aus und lehnten den Gesetzentwurf im Kabinett ab. | |
Sollte das Gesetz nach der Sommerpause bei der Lesung im Parlament an den | |
SPD-Abgeordneten scheitern, will die Regierung das Gesetz dem Volk zur | |
Entscheidung vorlegen. | |
Die Grünen begründeten den Schritt mit immer neuen Kostenrisiken. "Vor | |
diesen Kostensteigerungen wollen wir den Steuerzahler bewahren", erklärte | |
Verkehrsminister Winfried Hermann. Der unterirdische Durchgangsbahnhof soll | |
4,1 Milliarden Euro, die Risikoreserve 400 Millionen Euro kosten. Bei | |
Planungsbeginn 1995 waren rund 2,55 Milliarden Euro veranschlagt worden. | |
Justizminister Rainer Stickelberger, der als einziges SPD-Mitglied des | |
Kabinetts in der Sitzung mit den Grünen stimmte, erklärte, mit dem | |
sogenannten S-21-Kündigungsgesetz werde "verfassungsrechtliches Neuland" | |
betreten. Unter Juristen ist umstritten, ob der Ausstieg aus der | |
Finanzierungszusage des Landes tatsächlich über einen Volksentscheid | |
entschieden werden kann. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hält | |
solch einen Weg für möglich. | |
26 Jul 2011 | |
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