| # taz.de -- Kommentar Stresstest "Stuttgart 21": Die Prüfung ist für die Tonne | |
| > Der Stresstest für "Stuttgart 21" ist hinfällig, weil die Bahn ihn selbst | |
| > durchgeführt hat. Dass eine unabhängige Firma ihn danach absegnet, ist | |
| > eine reine PR-Aktion. | |
| Der Stresstest für Stuttgart 21 ist aus einem simplen Grund ein Fall für | |
| die Tonne: Die Bahn hat ihn selbst durchgeführt. Dass eine unabhängige | |
| Firma anschließend ihren Stempel aufdrückt, gleicht eher einer geschickten | |
| PR-Aktion als einem sorgsamen und belastbaren Vorgehen. | |
| Man muss sich das vor Augen führen: Das angeblich bestens geplante | |
| Infrastrukturprojekt Deutschlands wird von den Mitarbeitern eines Mannes | |
| getestet, der schon vor dem Test sagte, es werde auf jeden Fall gebaut. Die | |
| Rede ist von Bahnchef Rüdiger Grube. Danach haben Gutachter insgesamt kaum | |
| zwei Wochen Zeit, das alles zu prüfen. Zwei Wochen unabhängige Prüfung für | |
| ein Projekt, das seit 15 Jahren geplant wird. | |
| Es ist zu hoffen, dass die Bahn die Schlacht um die öffentliche Meinung | |
| damit verliert. Denn sie wiederholt mit dem Stresstest ein Muster, das sie | |
| in Stuttgart seit Jahren an den Tag legt. Bildlich gesprochen stellt sie | |
| eine riesige Leuchttafel in die Medienlandschaft, auf der steht: Stuttgart | |
| 21 hat den Stresstest bestanden. Das schreiben dann erst mal alle ab. | |
| Ähnliches vollzog die Bahn mit Kostenschätzungen, die schon zur Zeit der | |
| Veröffentlichung überholt waren. Danach offenbart sich Stück für Stück, was | |
| hinter den Zahlen steckt. Sie sind stets nicht nachvollziehbar, politische | |
| gesteuert und blenden Risiken aus. Der Rest bleibt intern. Der jetzige | |
| Stresstest liest sich genauso. | |
| Übrigens ist Stuttgart 21 auch in den letzten 14 Tagen um keinen Deut | |
| sinnvoller geworden. Nach wie vor wimmelt es in Deutschland von Mängeln im | |
| Gleisnetz, die beseitigt werden müssten. Hier sind Investitionen wesentlich | |
| dringender nötig, als künftig für 7 Milliarden Euro 11 Minuten schneller | |
| nach München und Ulm fahren zu können. | |
| 28 Jul 2011 | |
| ## AUTOREN | |
| Ingo Arzt | |
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