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# taz.de -- Kommentar Suche nach Polizeipräsidenten: Ein neues, ein anderes Ve…
> Je länger die Großfahndung nach einem neuen Polizeipräsidenten läuft,
> desto offensichtlicher wird: Das ganze Procedere ist Murks.
Bild: Innensenator Körting will seinen Favoriten durchsetzen - noch vor der Ab…
Nun hat Innensenator Ehrhart Körting (SPD) also endlich einen Fehler
eingestanden. Bei der Auswahl eines neuen Polizeipräsidenten hat er sich in
den komplexen Vorschriften des Beamtenrechts verheddert. Dass der Senator
nun Besserung gelobt, ist nicht falsch. Allein: Es hilft nichts mehr.
Denn je länger die Großfahndung nach einem Kandidaten läuft, desto
offensichtlicher wird: Das ganze Procedere ist Murks. Und dass nicht, weil
Körting eine Vorschrift falsch interpretiert hat. Sondern weil es diese
Vorschrift überhaupt gibt.
Bei fast allen Mitarbeitern im öffentlichen Dienst mögen die strengen
Regularien für Stellenvergabe und Beförderungsfolgen Sinn machen. Es mag
tatsächlich angebracht sein, dass Bewerber im Streitfall eine externe
Begutachtung verlangen dürfen. Aber kann das Beamtenrecht maßgeblich sein
für die Findung eines Polizeipräsidenten? In einer Millionenstadt wie
Berlin? Soll das ein Posten sein, auf den man sich einklagen kann? Das ist
absurd.
Der Polizeipräsident ist so wichtig wie ein Staatssekretär. Er verantwortet
die Sicherheit der Hauptstadt. Er prägt einen wichtigen Teil des
öffentlichen Lebens. Die Entscheidung, wer eine solche Position ausfüllen
soll, ist hochpolitisch. Sie muss vom Senat gefällt werden. Oder noch
besser: wie einst vom Abgeordnetenhaus.
Das würde sicherstellen, dass offen über die Kandidaten für dieses wichtige
Amt debattiert werden kann. Der nächste Senat hat somit zwei Aufgaben: Er
muss ein neues Bewerbungsverfahren einleiten. Und dann die Reform dieses
Verfahren einleiten. Dringend.
26 Jul 2011
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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