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# taz.de -- Kommentar Wähler wünschen Rot-Grün: Vom Wählen und vom Wünschen
> Laut Umfrage ist Rot-Grün die meistgewünschte Koalition in Berlin. Das
> wird vor allem für die Grünen zum Problem.
Bild: Rivalen um Platz 2: Künast (Grüne) und Frank Henkel (CDU).
In einer Demokratie hat der Wähler das letzte Wort. So wünscht sich das
zumindest der Wähler. Tatsächlich aber haben die Politiker das letzte Wort.
Sie müssen versuchen, aus der Summe der Wählerwünsche das Beste zu machen.
So kann es durchaus sein, dass der Bürger am Ende nicht das bekommt, was er
wünscht. Sondern Grün-Schwarz.
Laut einer am Montag veröffentlichten Forsa-Umfrage wird ein Bündnis von
Grünen und CDU gerade mal von 13 Prozent der Berliner präferiert. Die
Lieblingskoalition hingegen wäre eine rot-grüne. Der Wähler wünscht sich
keinen radikalen Wechsel, er will dasselbe in Grün. Alles andere würde auch
überraschen in einer Stadt, in der die drei linken Parteien rund drei
Viertel aller Parlamentssitze bekommen dürften.
Die Grünen aber wünschen sich vor allem Renate Künast im Roten Rathaus.
Doch je weiter sie hinter der SPD liegen, desto offensichtlicher wird, dass
sie ihren Traum nur mit der CDU verwirklichen können. Und je
offensichtlicher das wird, desto mehr verschrecken sie einen Großteil ihrer
Wähler. Zwei Drittel aller Grünen-Sympathisanten bevorzugen eine Koalition
mit der SPD, Tendenz steigend.
## Wählen statt wünschen
Die Grünen haben noch eine Chance. Sie können ihren Wunsch zurückstellen
und stattdessen wählen: zwischen SPD und CDU - per Koalitionsaussage vor
dem 18. September. Das würde es Grünen-Wählern erleichtern, Wunsch und Wahl
unter einen Hut zu bringen. Andernfalls kann es sein, dass die Grünen am
Ende gar nichts von dem bekommen, was sie sich wünschen. Sondern Rot-Rot.
1 Aug 2011
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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