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# taz.de -- Siegel für den Spritverbrauch: Geländewagen bevorzugt
> Neuwagen sollen künftig ein Siegel für den Spritverbrauch bekommen. Doch
> die Fahrzeuge werden nur innerhalb der eigenen Gewichtsklasse bewertet.
> Umweltverbänden ist das zu wenig.
Bild: Jeeps sind Autos fürs Gelände. So manche Düsseldorfer Hausfrau braucht…
BERLIN dapd | Neuwagen müssen in Deutschland ab Dezember mit einem
umstrittenen "Öko"-Label für den Spritverbrauch gekennzeichnet werden. Das
Bundeskabinett billigte am Mittwoch die Neufassung der sogenannten
Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung. Diese tritt zum 1. Dezember
2011 in Kraft.
Nach der neuen Vorschrift müssen bei Neuwagen nicht nur wie schon jetzt die
Verbrauchswerte und der CO2-Ausstoß angegeben werden. Zusätzlich soll eine
neue farbige CO2-Skala Auskunft darüber geben, wie effizient das Fahrzeug
verglichen mit anderen Modellen seiner Klasse ist. Damit die Einordnung auf
den ersten Blick zu erkennen ist, bekommen die Autos rote, gelbe oder grüne
Schilder.
Umweltverbände und der ADAC kritisierten das neue Label, weil dadurch große
Autos wie die beliebten Geländewagen bevorzugt würden: Nach der neuen
Verordnung werden die grünen Schilder für sparsame Autos nicht etwa an die
Autos mit dem niedrigsten Verbrauch vergeben. Stattdessen führte das
Ministerium eine komplizierte Rechenformel ein, die das Gewicht des Autos
berücksichtigt.
## VW-Tiguan, BMW X5, Mercedes M-Klasse, Toyota RAV
Das könnte dazu führen, dass etwa ein 2,5 Tonnen schwerer SUV ein grünes
Schild bekommt, ein Kleinwagen von 900 Kilogramm aber Rot, auch wenn er
deutlich weniger als der SUV verbraucht. "Das ist eine Perversion der
ursprünglichen Absicht", sagte Greenpeace-Experte Wolfgang Lohbeck. So
werde nur innerhalb der eigenen Gewichtsklasse verglichen.
Die als SUVs bekannten schweren Geländewagen wie der VW-Tiguan, BMW X5,
Mercedes M-Klasse oder Toyota RAV sind das am stärksten wachsende Segment
auf dem deutschen Automarkt. Sie werfen mehr Gewinn ab als vergleichbare
klassische Personenwagen. Das Ministerium erklärt dagegen, das neue Label
mit den Klassen A+ bis G biete "dem Verbraucher eine echte Hilfestellung
bei seiner Kaufentscheidung" und trage zu mehr Wettbewerb "zugunsten der
Umwelt bei".
3 Aug 2011
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