# taz.de -- Suzuki gegen VW: Die "falschen" Motoren gekauft | |
> Der japanische Autoproduzent Suzuki will seine Zusammenarbeit mit | |
> Volkswagen beenden. VW sagt Nein: Die Wolfsburger wollen trotz | |
> Unstimmigkeiten die Kooperation weiterführen. | |
Bild: Suzuki will seinen 1,5 Prozent-Anteil an VW loswerden. | |
WOLFSBURG/TOKIO afp/dpa | Der japanische Autobauer Suzuki kündigt nach | |
knapp zwei Jahren die Zusammenarbeit mit Volkswagen auf. Nachdem die | |
Deutschen ihrem Partner am Sonntag öffentlich Vertragsverletzungen | |
vorgeworfen hatten, teilte Suzuki am Montag mit, die Partnerschaft zu | |
beenden. Volkswagen will aber trotz Unstimmigkeiten an der Zusammenarbeit | |
festhalten. | |
Volkswagen hatte Suzuki am Sonntag vorgeworfen, gegen den | |
Kooperationsvertrag der beiden Unternehmen zu verstoßen. Suzuki habe | |
unzulässigerweise Dieselmotoren von einem anderen Hersteller bezogen. | |
Branchenkreisen zufolge handelt es sich dabei um den italienischen | |
Fiat-Konzern. Volkswagen setzte den Japanern am Sonntag "eine mehrwöchige | |
Frist", um "diesen Sachverhalt zu korrigieren". Die Wolfsburger hätten | |
ihrem Partner dazu Gespräche angeboten. | |
Suzuki reagierte am Montag prompt. Die Unternehmensführung habe | |
entschieden, "die Geschäftspartnerschaft und finanziellen Verbindungen mit | |
Volkswagen zu beenden", hieß es in einer Mitteilung. Grund sei die Sorge um | |
die Unabhängigkeit des Unternehmens und Bedenken, dass die Ziele, die | |
Suzuki mit der Kooperation verfolge, nicht erreicht würden. Die Japaner | |
konnten demnach nicht so stark von den Entwicklungen aus Wolfsburg | |
profitieren, wie sie sich erhofft hatten. | |
Auch kritisierte Suzuki, Volkswagen wolle zu großen Einfluss auf das | |
Unternehmen ausüben. Es bestünde die Sorge, "dass die Partnerschaft einen | |
negativen Einfluss auf die unabhängigen unternehmerischen Entscheidungen | |
bei Suzuki" haben könnte, teilten die Japaner weiter mit. | |
Das Unternehmen werde deshalb Volkswagen darum bitten, die Suzuki-Aktien zu | |
veräußern. Dann werde auch Suzuki seine Volkswagen-Papiere abgeben. Suzuki | |
hält 1,5 Prozent an VW. | |
## VW will Kooperation | |
Volkswagen bekräftigte derweil am Montag die Absicht, die Kooperation mit | |
Suzuki aufrechtzuhalten. "Wir sind daran interessiert", sagte ein | |
Konzern-Sprecher. Das Unternehmen bleibe bei seiner Haltung vom Sonntag, | |
als Volkswagen den japanischen Konzern als "weiterhin attraktives | |
Investment" bezeichnet hatte. | |
Volkswagen war im Dezember 2009 mit einem Anteil von knapp 20 Prozent bei | |
Suzuki eingestiegen. Beide Hersteller wollten gemeinsam Einsteigerautos für | |
Entwicklungs- und Schwellenländer sowie umweltfreundliche Wagen für Kunden | |
in den Industriestaaten bauen. | |
Im Juli hatte Volkswagen mitgeteilt, dass sich die Partnerschaf "langsamer | |
als erwartet" entwickle und eine Bewertung der Kooperation angekündigt. | |
Diese Untersuchung sei noch nicht endgültig abgeschlossen. | |
12 Sep 2011 | |
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