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# taz.de -- Kommentar zu Freiwilligendiensten: Scheiternlassen ist keine Lösung
> Die Konkurrenz zwischen dem BFD und dem FSJ schadet den
> Freiwilligendiensten. Ein gemeinsamer Dienst wäre eine Lösung. Aber: Wer
> hat dann das Sagen?
Bild: Freiwillige Wehrdienstleistende sollen, laut Plänen des Finanzministeriu…
Als sich abzeichnete, dass der Zivildienst Geschichte wird, war die
Verunsicherung groß. Wer ersetzt die billigen Arbeitskräfte in Pflegeheimen
und Kindertagesstätten? Wie sollen sich junge Leute in Zukunft freiwillig
engagieren?
Das Familienministerium zauberte den Bundesfreiwilligendienst (BFD) hervor,
der bisherige Angebote wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ergänzen
sollte. Zwischen Ministerium und Wohlfahrtsverbänden begann ein Kampf um
Freiwillige und der Hickhack wird auch nach der jüngsten Einigung
weitergehen.
Erst befürchteten die Verbände, dass der BFD dem FSJ Stellen wegnimmt.
Jetzt wird beklagt, dass der BFD zu wenige Bewerber hat. Das liegt vor
allem am Ministerium, das wichtige Details zu spät klärte. Mitschuld tragen
auch die Träger, die den neuen Dienst eigentlich nicht wollten und so auch
nicht besonders anpriesen.
Eines ist mit Sicherheit keine Lösung: den BFD einfach scheitern zu lassen.
Denn dann verschwinden die eingeplanten Millionen schnell im allgemeinen
Haushalt. Es ist richtig, dass nun für die Teilnehmer die Konditionen
dieselben sein sollen. Solange aber das Ministerium und Trägerverbände um
Einfluss kämpfen, wird freiwilliges Engagement eher gebremst.
Die Lösung könnte ein neuer gemeinsamer Dienst sein, den auch keiner der
Beteiligten grundsätzlich ablehnt. Frage ist nur: Wer bestimmt? Dass der
Dienst komplett unter die Fuchtel des Ministeriums fällt, ist den Trägern
absolut nicht zu vermitteln. Die Zivilgesellschaft sollte auch nicht mehr
als nötig von der Regierung kontrolliert werden.
Deshalb sollte sich der Dienst eher am FSJ orientieren. Da hilft es nichts,
dass der Bund finanzverfassungsrechtliche Hindernisse vorschiebt. Es ist
eine politische Frage, ob er einen zivilgesellschaftlich organisierten
Freiwilligendienst fördern will.
5 Aug 2011
## AUTOREN
Sebastian Erb
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