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# taz.de -- Wetter verzögert OpenLeaks-Start: Stresstest für die Technik
> Auf dem Chaos Computer Camp in Finowfurt wurde OpenLeaks vorgestellt -
> und soll nun einem Stresstest unterzogen werden. Den Stresstest durch das
> Wetter hat es nicht bestanden.
Bild: OpenLeaks bekam seinen Server nicht wie geplant zum Laufen: Wer die URL d…
FINOWFURT taz | (Update: Do, 18 Uhr) Regen und Wind vertragen sich nicht
sonderlich gut mit gigantischen Mengen Rechnern, selbstgezimmerten
Lichtinstallationen und einer technischen Infrastruktur, von der so manches
Unternehmen nur träumen kann. Doch all dies kann die Hacker nicht abhalten,
aus aller Welt hier nach Brandenburg zu reisen. Seit Tagen treffen hier
immer mehr Menschen ein auf dem Gelände des Flugmuseums Finowfurt, zum
Sommercamp des Chaos Computer Clubs.
Was nicht heißt, dass das Wetter kein Problem war. So wurde der
angekündigte Start von OpenLeaks ein Opfer der Feuchtigkeit – und damit
auch der taz-Whistelblower-Briefkasten "leaks.taz.de". Denn als in
Finowfurt Wind und Regen aufkam, wurde schnell klar, dass der ursprünglich
geplante Standort für den OpenLeaks-Server ungeeignet war.
Also ab ins Hacker-Center hier auf dem Camp? Dort war leider das sogenannte
Co-Hosting nicht so möglich, wie für das System erforderlich. Also mussten
die Leute von OpenLeaks einen Alternativstandort außerhalb des Camps
finden. Doch ein geeigneter Platz war nicht so leicht aufzutreiben. Erst am
Donnerstag fanden die OpenLeaks-Techniker einen Ersatz. Nun musste das
Gerät noch angeschlossen und alles richtig vernetzt werden. Wider Erwarten
sahen sich die Openleaks-Programmierer dabei vor größere Probleme gestellt.
Die Hacker werden also weniger Zeit als vorgesehen haben, die
OpenLeaks-Plattform zu testen.
Insgesamt 3.500 Hacker aus 45 verschiedenen Ländern werden hier bis zum
Wochenende von den Veranstaltern erwartet. Wer durch die Zeltstadt läuft,
fühlt sich auf den ersten Blick an große Rockfestivals erinnert. Doch es
gibt Clubmate statt Bier, neben Zeltschnur-Fallstricken schlängeln sich
dicke Kabelstränge zwischen den Zelten entlang – und in den hell
erleuchteten Gruppenzelten wird bis in die Nacht zu lauter Musik nicht etwa
getanzt, sondern in die Rechner getippt.
## Großes Interesse trotz Verzögerungen
In den zwei großen grasbewachsenen Hangars reiht sich Vortrag an Vortrag –
über Strahlung im Weltraum, Hackerspaces, das Ausspähen von Mobiltelefonen
und Netzpolitik. Gleichzeitig werden auf dem Gelände Flugdronen getestet,
auf Platinen herumgelötet und in zahlreichen Gruppenzelten an Computercode
gebastelt. "Es ist eine gute Sache, Technologie so zu nutzen, wie sie
eigentlich nicht gedacht war." Mit diesem Satz brachte CCC-Mitglied Jens
Ohlig im Auftaktvortrag den Geist des Camps auf den Punkt. Das Spektrum der
Interessen auf dem Camp ist enorm breit, doch diese Gemeinsamkeit eint alle
Aktivitäten auf dem Gelände.
Einer der vielen Themen auf dem Camp ist die neue WikiLeaks-Konkurrenz:
Voll war der Hangar "Baikonur", als Daniel Domscheidt-Berg am
Mittwochnachmittag den Teststart von "OpenLeaks" verkündete. Ein Zeichen
dafür, dass das Interesse an dem Projekt trotz diverser Verzögerungen noch
immer groß ist, auch wenn Domscheidt-Bergs Vortrag nicht ganz so euphorisch
aufgenommen wurde, wie noch beim Jahrestreffen des Chaos Computer Clubs im
Dezember.
Domscheidt-Berg forderte die versammelten Hacker dazu auf, OpenLeaks einem
Stresstest auszusetzen: "Versucht in unser System einzubrechen und es zu
knacken – jedes Feedback ist willkommen." Und obwohl am Mittwoch das
Whistleblower-Portal mangels Serveranschluss noch nicht online gehen
konnte, wurde der Start des Projekts am Mittwochabend kräftig gefeiert.
11 Aug 2011
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