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# taz.de -- Kommentar Mindestlohn: Moderne Großstadtpartei
> Die Menschen verstehen, dass es wieder wichtiger wird, für einen sozialen
> Ausgleich zu sorgen. In diese Stimmung passt der Mindestlohn. Das hat die
> Hamburger CDU richtig erkannt.
Bild: Im Baugewerbe gibt es den Mindestlohn schon.
Mit dem Beschluss, sich für einen allgemeinen Mindestlohn einzusetzen,
fährt die Hamburger CDU weiter den Kurs "Großstadtpartei". Sie wird damit
der Tradition Hamburgs als Arbeiterstadt gerecht und sie reagiert auf einen
Wandel im bürgerlich-konservativen Milieu.
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Meinungslandschaft stark
verändert. Längst gruselt es auch sogenannten Bürgerlichen vor der
schwarzen Magie der Finanzjongleure. Deren Tun macht unsere Maßstäbe
obsolet und entwertet das Einkommen aus ehrlicher Arbeit.
Das gilt zum einen relativ zu dem, was mit Klicks und Glück auf dem
Finanzmarkt zu holen ist. Zum anderen gilt es absolut für jene, die
entlassen oder ausgebeutet werden, um die Aktienkurse nach oben zu treiben.
Das Bewusstsein dafür, dass die Gesellschaft sich spaltet, wächst und
verbreitet sich. Das gilt auch für das Gefühl, dass dabei alle einen Preis
bezahlen müssen: Das Leben in einer auseinanderdriftenden Gesellschaft hat
nichts zu tun mit der heilen Welt der Bundesrepublik Deutschland oder einer
Stadt wie Hamburg, in der man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit
ungefährdet bewegen kann.
Die Menschen verstehen, dass es wieder wichtiger wird, für einen sozialen
Ausgleich zu sorgen. In diese Stimmung passt der Mindestlohn. Das hat die
Hamburger CDU richtig erkannt.
2 Sep 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
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