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# taz.de -- Machtkampf in der NPD: Apfel will ganz nach oben
> Einst war Holger Apfel der politische Ziehsohn von Udo Voigt. Jetzt sind
> die beiden Konkurrenten. Apfel will an die NPD-Spitze - und holt sich
> Unterstützung aus der Partei.
Bild: Eine Armbinde der satirischen Gruppe "Front Deutscher Äpfel".
HAMBURG taz | Das Amt hat Holger Apel schon lange angestrebt. Auf dem
geplanten NPD-Bundesparteitag Mitte Oktober will der sächsische
NPD-Fraktionschef für den Bundesvorsitz kandidieren. "Gerade an der
Parteibasis, aber auch auf der Vorstandsebene vieler Verbände, wird der Ruf
nach einem Wechsel auf Bundesebene laut", sagt Apfel.
Schon vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern sagte Peter Marx,
Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion in Schwerin der taz: "Gehen sie davon
aus, dass Udo Voigt nicht alleine für den Bundesvorsitz kandidiert."
Die Ankündigung aus Dresden hat Voigt nicht überrascht. Apfel erklärt auch,
den 56-Jährigen schon vor "wenigen Wochen" informiert zu haben. Vor den
Wahlen wollte er aber eine Führungsdebatte vermeiden.
In den vergangenen Monaten ist das Verhältnis zwischen Voigt und seinem
politischen Ziehsohn abgekühlt. Seit 1996 hatten sie gemeinsam den Kurs der
damals überalterten Altherrenpartei hin zu einer bewegungsorientierten
Partei mit vermeintlichen sozialen und bürgernahem Profil durchgesetzt.
Heute stört Apfel jedoch, dass Voigt sich jetzt zu wenig für eine "seriöse
Radikalität" in der Partei stark machen würde. Apfel hofft mit der NPD als
eine "zukunftsgewandte nationale Partei", die gegenwartsbezogen und
volksnah auftritt, stärker die Wähler zu erreichen.
Die Führungsqualität von Voigt, der seit 15-Jahren das Amt innehat, wird
aber längst auch wegen den anhaltenden Finanzschwierigkeiten angezweifelt.
Eine Strafzahlung in Höhe von 2,5 Millionen droht wegen Fehlern in
Rechenschaftsberichten.
Schon 2009 trat Udo Pastörs, NPD-Fraktionschef in Mecklenburg-Vorpommern,
gegen Voigt an – allerdings ohne Erfolg. Nun erklärt Apfel mit Pastörs die
Kandidatur abgestimmt zu haben. Der 40-Jährige weiß wie Mehrheiten zu
organisieren sind.
Udo Voigt selbst sagte, er wolle wieder um das Amt ringen.
20 Sep 2011
## AUTOREN
Andreas Speit
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Heinrich.
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