# taz.de -- Kommentar EWE-Sponsoring: Schläfrige Spender | |
> Vermutlich hat der Energieversorger das Projekt mehr aus der | |
> Marketingperspektive gesehen als unter dem Gesichtspunkt der Gewalt- und | |
> Suchtprävention. | |
Bild: Sein Unternehmen hat der Agentur Prevent außerordentlich gekündigt: EWE… | |
Der Energieversorger EWE engagiert sich bei der Gewalt-, Sucht- und | |
Krankheitsvorbeugung an niedersächsischen Schulen. Er hat dafür hohe | |
Beträge ausgegeben, ohne genau nachzusehen, was mit dem Geld passiert. | |
Das ist schade, denn das Präventionsprogramm an sich verdient | |
Unterstützung. Vermutlich haben die Oldenburger das Projekt jedoch mehr aus | |
der Marketingperspektive gesehen als unter dem Gesichtspunkt der | |
Prävention. | |
Das Missverhältnis zwischen den Rechnungen, die die Agentur Prevent | |
gestellt hat und dem, was sie dafür geleistet hat, scheint eklatant. Es | |
wirft ein schlechtes Licht auf die Art wie bei dem fünftgrößten | |
Energieversorger Deutschlands gewirtschaftet wird. Manchem Kunden, der sich | |
mit der EWE vor Gericht um die Gaspreiserhöhung gestritten hat, mag es gar | |
wie Hohn vorkommen, dass sich der Versorger beim Sponsoring so großzügig | |
zeigte. | |
Doch in den Spendierhosen könnte auch etwas anderes stecken: Vielleicht hat | |
es die Marketing-Manager von EWE gar nicht groß interessiert, wie die | |
Handreichungen des Projekts Sign für Eltern, Jugendliche und Lehrer im | |
Einzelnen aussahen. | |
Wichtiger könnte ein glänzender öffentlicher Auftritt, eine schöne Fassade | |
gewesen sein. Schließlich geht es beim Sponsoring in erster Linie um | |
Image-Bildung, also letztlich um Werbung. Dafür einen Haufen Geld | |
auszugeben, sind die Unternehmen ja gewohnt. | |
20 Sep 2011 | |
## AUTOREN | |
Gernot Knödler | |
## TAGS | |
Spendenkrimi bei EWE | |
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