# taz.de -- Kommentar EWE-Engagement: Fahrlässiger Umgang | |
> Ein Unternehmen sollte hinsehen, ob denn auch alles korrekt zugeht. | |
> Dafür, dass Millionen offenbar ohne ausführliche Leistungsnachweise der | |
> Agentur pauschal überwiesen wurden, ist alleine die EWE AG | |
> verantwortlich. | |
Bild: Sein Unternehmen hat der Agentur Prevent außerordentlich gekündigt: EWE… | |
Es klingt entschlossen, wie die EWE AG gerade vorgeht. Weil eine Agentur, | |
die für die EWE ein gut klingendes Präventionsprogramm an Schulen | |
ausgerichtet hat, ganz offenbar eine Menge Geld hat verschwinden lassen, | |
hat die EWE die Zusammenarbeit beendet. | |
Jährlich zwischen 3,3 und 3,4 Millionen Euro überwies die EWE der Agentur, | |
ein Großteil davon wanderte in mindestens zwei Fällen auf ein privates | |
Konto der Agenturchefin. Insgesamt 5,6 Millionen Euro. | |
Doch tatsächlich ist das Vorgehen des Stromkonzerns - immerhin der | |
fünftgrößte in Deutschland - nur ein kleiner Schritt, der wie ein großer | |
wirkt. Denn er lenkt von der eigenen Rolle bei diesem Projekt ab, für das | |
Konzernchef Werner Brinker immer wieder sein Gesicht hergab und die Agentur | |
Prevent, sein Unternehmen und damit auch sich selbst für diese tolle, | |
zukunftsträchtige Initiative lobte. Gewalt und Drogenprobleme durch | |
Prävention erst gar nicht entstehen zu lassen - klar, dagegen kann keiner | |
etwas haben. Aber hinsehen sollte ein Unternehmen schon, ob denn auch alles | |
korrekt zugeht - zumal wenn es um Millionenbeträge geht. | |
Dafür, dass die offenbar ohne ausführliche Leistungsnachweise der Agentur | |
pauschal überwiesen wurden, kann aber die Agentur nichts - sondern alleine | |
die EWE AG. Die hätte ganz einfach im eigenen Interesse präventiv vorgehen | |
sollen, anstatt grob fahrlässig mit dem Geld zu verfahren. | |
26 Sep 2011 | |
## AUTOREN | |
Felix Zimmermann | |
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