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# taz.de -- Spendenkrimi bei EWE: Agentur wehrt sich
> Die Agentur Prevent will rechtliche Schritte gegen die außerordentliche
> Vertragskündigung durch den Oldenburger Energieversorger EWE prüfen,
> darunter auch Schadensersatzforderungen.
Bild: Sein Unternehmen hat der Agentur Prevent außerordentlich gekündigt: EWE…
OLDENBURG taz | Seit Freitagabend hat die Agentur Prevent GmbH ihren
einzigen Kunden verloren. Der Oldenburger Energiekonzern EWE hat, wie
berichtet, die seit elf Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem
Unternehmen beendet, das knapp 3,37 Millionen Euro von der EWE bekam, um
das Präventionsprogramm "Sign" an niedersächsischen Schulen auszurichten.
Die Agentur will rechtliche Schritte gegen die außerordentliche
Vertragskündigung durch die EWE prüfen, darunter auch
Schadensersatzforderungen.
Allerdings war es schon zuvor recht einsam um die Agentur und deren Chefin,
Claudia del Valle, geworden. Anfang 2011 etwa hatte sich die Oldenburger
Polizeidirektion zurückgezogen, nachdem seit 2003 einzelne Dienststellen
mit Prevent und dem Sign-Programm kooperiert hatten. So waren Polizisten in
Schulen aufgetreten, um etwas über Prävention zu erzählen.
Eine Sprecherin der Oldenburger Polizei gab als Grund für den Rückzug die
im Laufe der Zeit gewonnene Erkenntnis an, dass die Agentur Prevent
"überwiegend gewinnorientiert arbeitet". Die polizeiliche Präventionsarbeit
sei nicht darauf ausgerichtet, "die Gewinnmaximierung einzelner Unternehmen
zu unterstützen oder gar zu einer Wettbewerbsverzerrung beizutragen". Mit
den inzwischen eingestellten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Oldenburg
gegen die Agentur-Chefin wegen des Verdachts auf Geldwäsche habe das nichts
zu tun gehabt.
Die Begründung klingt dennoch fragwürdig - schließlich hatte
Polizeipräsident Dieter Thurau das Sign-Projekt 2007 - als die Behörde
bereits seit vier Jahren mit der Agentur kooperierte - bei einem
Sign-Symposium noch ausgiebig gelobt und wünschte "weiterhin starke
Partner". Dabei war die Agentur von Anfang an als GmbH gewinnorientiert
ausgerichtet gewesen.
Zurückgezogen hat sich auch die Landesschulbehörde. Die hatte Sign zunächst
mit bis zu 40 Lehrerstunden und seit 2006 mit bis 3,5 Lehrerstellen
unterstützt - wobei eine Stelle im Schnitt 47.000 Euro im Jahr kostet.
Behördensprecherin Susanne Strätz sagte, dass die Zusammenarbeit ohnehin
ausgelaufen sei und das System der Abordnungen von Lehrerstellen derzeit
überprüft werde.
27 Sep 2011
## AUTOREN
Felix Zimmermann
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Spendenkrimi bei EWE
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