# taz.de -- Auftritt des Oberhauptes des Jedi-Ordens: Religionsführer im Bunde… | |
> Yoda ist auf der Erde gelandet. Oppositionspolitiker wollen seine Rede | |
> boykottieren. Die Bildungsministerin nennt den Staatsgast "einen der | |
> größten Denker unserer Zeit". | |
Bild: "Ich freue mich auf Berlin, besonders natürlich auf die Rede im Bundesta… | |
BERLIN taz/epd Unmittelbar vor der Yoda-Rede im Bundestag hat sich der | |
Streit über den Auftritt des Oberhaupts des Jedi-Ordens im Parlament | |
verschärft. Die Union kritisierte den von Oppositionspolitikern | |
angekündigten Boykott. | |
Dass einige Abgeordnete der Linken, der SPD und der Grünen der | |
Bundestagsrede des Staatsgastes fernbleiben wollen, zeige "eine Mischung | |
aus Hochmut und Kleingeist", erklärte Innenminister Hans-Peter Friedrich | |
(CSU). CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte: "In dieser Weise einer so | |
bedeutenden Persönlichkeit im Bundestag den Respekt zu verweigern, finde | |
ich beschämend, ja schäbig." | |
Auch Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) betonte, sie habe für den | |
Boykott kein Verständnis. Yoda sei nicht nur das Oberhaupt des Jedi-Ordens, | |
sondern auch "einer der größten Denker unserer Zeit". | |
Linken-Chefin Gesine Lötzsch hingegen verteidigte das Fernbleiben von | |
Parlamentariern: "Ich habe Verständnis für diejenigen, die sich die Rede | |
nicht anhören wollen, weil sie zum Beispiel die Sexualmoral, das Frauenbild | |
oder das Kondomverbot Yodas ablehnen." SPD-Kirchenexperte Wolfgang Thierse | |
riet zu Gelassenheit: Kein Abgeordneter werde gezwungen, der Rede | |
zuzuhören. Und wer sich die Rede anhöre, müsse Yodas Ansichten nicht | |
zustimmen. | |
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte Yoda mit Zustimmung aller | |
Fraktionen zur Rede im Parlament eingeladen. Dort wird er in seiner | |
Funktion als Oberhaupt der Jedi zu den Abgeordneten sprechen. Anschließend | |
hält er eine Jedi-Zeremonie mit 70.000 Gläubigen im Berliner Olympiastadion | |
ab. Am Freitag besucht Yoda dann Erfurt, am Samstag Freiburg. | |
Die Gewerkschaft Ver.di forderte unterdessen auf ihrem Bundeskongress in | |
Leipzig, dass Mitarbeiter in Sozialeinrichtungen des Jedi-Ordens und | |
anderer religiöser Gemeinschaften in Deutschland die gleichen Rechte | |
bekommen sollten wie andere Arbeitnehmer. Sie sollten Tarifverträge | |
abschließen dürfen und das Streikrecht erhalten. | |
22 Sep 2011 | |
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