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# taz.de -- Kommentar Friedensnobelpreis: Ein gutes Zeichen
> Die Auszeichnung der Jemenitin Tawakul Karman ist eine Botschaft für die
> Ermächtigung der arabischen Frauen. Und eine Hommage an ein vergessenes
> Land.
Gebt den Friedensnobelpreis dem tunesischen und ägyptischen Volk, war in
den letzten Tagen immer wieder gefordert worden. Keine Bewegung wie die des
arabischen Frühlings hat dieses Jahr mehr Veränderung gebracht, an keinen
anderen Orten dieser Welt hat sich das Volk über Nacht selbst so
ermächtigt.
Der Preis ist weder nach Tunesien noch nach Ägypten gegangen. Und doch hat
das Komitee mit der Ernennung der Jemenitin Tawakul Karman, wenngleich als
Preisträgerin unter anderen, ein gutes Zeichen gesetzt. Die wahrscheinlich
wichtigste Botschaft: es ist eine Preisverleihung nicht nur für sie,
sondern vor allem gegen alle arabischen Diktatoren, die immer noch ihre
Sitze blutig verteidigen.
Der Jemen befindet sich mitten in einem Aufstand gegen den seit drei
Jahrzehnten herrschenden Abdallah Saleh und die Person Karman ist eine der
wichtigsten Symbole in diesem Kampf. Und sie steht dafür, diesen mit
friedlichen Mitteln fortzusetzen. Gerade der Jemen, aber auch Syrien stehen
derzeit vor der Gefahr, dass sich der Aufstand in einen Bürgerkrieg
verwandelt.
Es ist eine Botschaft für die Ermächtigung der arabischen Völker und
insbesondere der arabischen Frauen und ihrer Rolle, die sie in der
Revolution in Tunesien und Ägypten gespielt haben, in den Aufständen im
Jemen, Syrien und Bahrain spielen und hoffentlich auch eines Tages in Saudi
Arabien spielen werden.
Und zu guter Letzt ist die Preisverleihung eine Hommage an ein
international vergessenes Land an der südlichen Spitze der Arabischen
Halbinsel. Dieses wurde bisher immer nur in einem Atemzug mit dem
Terrornetzwerk Al-Kaida genannt. Der Friedensnobelpreis für Tawakul Karman
ist damit mehr wert als dutzende von verdeckten Geheimdienstoperationen und
Drohnen-Einsätzen.
7 Oct 2011
## AUTOREN
Karim Gawhary
Karim El-Gawhary
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