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# taz.de -- Gastronomie-Kennzeichnung: In Pankow ist lachen gesund
> Der Bezirk Pankow führt seinen "Hygiene-Smiley" wieder ein. Das
> derzeitige Berliner System sei zu intransparent, kritisiert
> Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne).
Bild: Bezirkstypische Speisung in Pankow
Das Bezirksamt Pankow will sein Pilotprojekt zur Kennzeichnung von
Lebensmittelbetrieben mit einem "Hygiene-Smiley" wiederbeleben. Die im Juli
2011 eingeführte landesweite Regelung sei unzureichend. "Für den
Verbraucher ist derzeit nicht nachvollziehbar, wie die Kontrollergebnisse
in den Betrieben genau ausfielen", sagte Bezirksstadtrat Jens-Holger
Kirchner (Grüne). Das Pankower System solle auf Bezirksebene die
Informationen bereitstellen, die im Rahmen der Berliner Regelung fehlten.
Der Bezirk Pankow hatte seit dem Frühjahr 2009 die Ergebnisse seiner
Kontrollen von Lebensmittelbetrieben im Internet veröffentlicht. Die
Zuordnung zu fünf Bewertungsstufen von "sehr gut" bis "nicht ausreichend"
erfolgte anhand von Minuspunkten, die für Mängel vergeben wurden. Schlecht
bewertete Betriebe landeten auf einer bebilderten Negativliste. Zusätzlich
konnten Betriebe freiwillig ihre Bewertung durch einen der Note
entsprechenden Smiley-Aufkleber öffentlich machen.
Die Einführung einer verpflichtenden Smiley-Kennzeichnung für ganz Berlin
zum 1. Juli 2011 war gescheitert: Laut Verbraucherschutzsenatorin Katrin
Lompscher (Linke) hatte es wegen der notwendigen Änderung des Berliner
Gaststättengesetzes juristische Bedenken gegeben. Wirtschaftsverbände und
andere Berliner Bezirke hatten sich gegen die Einführung der
Kennzeichnungspflicht gesträubt.
## Kritik am Kompromiss
Den resultierenden Kompromiss kritisiert Kirchner als inkonsequent und
intransparent: Statt aller Lebensmittelbetriebe würden auf der Website
[1][www.berlin.de/sicher-essen] der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz
nur die Kontrollergebnisse für Gaststätten veröffentlicht. Minuspunkte
würden undifferenziert angezeigt und das Anhörungsverfahren für die
Kontrollierten sei uneinheitlich.
Das überarbeitete Pankower Smiley-Projekt weist deshalb die Minuspunkte für
einzelne Bewertungskategorien aus und veröffentlicht sämtliche
Kontrollergebnisse online. Das Aushängen der lachenden oder weinenden
Gesichter in den Betrieben bleibt freiwillig.
Um die Effizienz der Kontrollen zu verbessern, sollen in Pankow auch eine
neue Software und Tablet-PCs eingeführt werden, die durch eine direkte
Verbindung zu einer zentralen Datenbank den Arbeitsaufwand verringern.
Derzeit befinden sich Soft- und Hardware in der Testphase, in wenigen
Monaten soll das System ein Vorbild für ganz Berlin sein. "Es ist der Punkt
erreicht, an dem wir zeigen sollten, wie es geht", so Kirchner.
26 Oct 2011
## LINKS
[1] http://www.berlin.de/sicher-essen
## AUTOREN
Dennis Drögemüller
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