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# taz.de -- Grüner Flügelstreit: Das Schweigen im grünen Walde
> Der Flügelstreit in der Berliner Abgeordnetenhausfraktion verfestigt
> sich. Linke fordern Gespräche, Realos lehnen Kungelrunden ab.
Bild: Tipp für die Berliner Grünen: Mal durch den Grunewald radeln, das entsp…
Die Grünen haben die interne Kommunikation vorübergehend eingestellt. Vor
der Sitzung der Abgeordnetenhausfraktion am Dienstag soll es keine weiteren
Gespräche der verfeindeten Flügel geben, sagte Fraktionschefin Ramona Pop
am Sonntag der taz. Ihr Gegenspieler Dirk Behrendt bezeichnete das als
"schweren Fehler". Unterdessen liegt dem Landesvorstand der Partei ein
erster Antrag auf einen Sonderparteitag vor, der sich mit den internen
Konflikten befassen soll.
Seit der Wahl am 18. September zählen 12 der nun 29 Abgeordneten zum linken
Flügel. Sie wollten daher künftig einen der beiden Fraktionsvorsitzenden
stellen. Bei den Abstimmungen am letzten Dienstag waren jedoch die linken
KandidatInnen Canan Bayram und Dirk Behrendt an den Amtsinhabern Ramona Pop
und Volker Ratzmann gescheitert. Die "Parlamentarische Linke", in der sich
die Abgeordneten um Bayram und Behrendt zusammengeschlossen haben, hatte
daraufhin verkündet, sie betrachte die Gewählten "nicht als Vertretung der
Gesamtfraktion".
An diesem Dienstag müsste die Fraktion eigentlich einen Geschäftsführer und
die drei stellvertretenden Chefs wählen. Zumindest Letzteres ist
unwahrscheinlich. "Unter den gegebenen Umständen kann ich keinem linken
Grünen empfehlen, zu kandidieren", sagte Behrendt. Die Landesvorsitzende
Bettina Jarasch versucht den Konflikt zu entschärfen. Es gebe weiterhin das
Angebot an den linken Flügel, die drei Stellvertreter vorzuschlagen. Das
müsse aber nicht in dieser Woche passieren. "Wir haben keinen Zeitdruck",
so Jarasch. Erstes Ziel sei derzeit: "Ruhe reinbringen."
Behrendt jedoch ist es jetzt schon zu still: Er habe vorgeschlagen, dass
der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wieland vermitteln solle. Das sei vom
rechten Flügel abgelehnt worden, weil Wieland dort als zu links gelte. Er
hatte aber auch das Verhalten des linken Flügels [1][in einem
taz-Interview] als "Kindergarten" kritisiert.
"Wir wollen keine Kungelrunden hinter verschlossenen Türen", begründete
Ramona Pop die Absage. Es gebe keinen Platz für "Flügeleien". Der Konflikt
müsse von der gesamten Fraktion gelöst werden, schließlich gebe es auch
Parlamentarier, die zu keinem der beiden Flügel gehören. Aus der Fraktion
sind derweil heftige Beschimpfungen in alle Richtungen zu hören, mit denen
sich aber niemand zitieren lassen möchte.
Ein Ausweg könnte ein Landesparteitag sein, bei dem die Basis der Fraktion
einen Weg aus der Krise vorgibt. Der Vorstand plant für den 16. November
zunächst ein Treffen des Landesausschusses. Dieser kleine Parteitag sei als
nächste Etappe für die Aufarbeitung des Wahlkampfes gedacht, so Jarasch.
Das sei der richtige Ort für eine Aussprache über den Wahlkampf, meint auch
Behrendt. Eine Lösung für die Fraktion könne auch ein Parteitag nicht
vorgeben, glaubt Behrendt. Pop hingegen hält einen Sonderparteitag für
richtig. An der Parteibasis sind die Pragmatiker deutlich stärker als die
Linken.
31 Oct 2011
## LINKS
[1] /Wolfgang-Wieland-zum-Gruenen-Wahlkampf/!80692/
## AUTOREN
Gereon Asmuth
## TAGS
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