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# taz.de -- Kommentar Grüne Fraktionsspitze: Die bürgerliche Opposition
> Die alte Fraktionsspitze bleibt im Amt. Nach einem für die Partei
> schlechtest denkbaren Wahlausgang.
Mehrheit ist Mehrheit. Und wenn sie noch so knapp ist. Das gilt in einer
Demokratie insbesondere bei Kampfabstimmungen. Das ist dann auch schon das
einzige Argument, auf das sich die alte und neue Doppelspitze der
Grünen-Fraktion berufen darf. Tatsächlich hätte die Wahl nicht schlimmer
enden können: der linke Flügel wieder draußen, die Pragmatiker
angeschossen.
Nun sind die Grünen keine revolutionäre Partei. Köpfe rollen eher bei
anderen. Aber die Verantwortlichen könnten auch von sich aus kluge Schlüsse
ziehen. Volker Ratzmann war einer der Hauptverantwortlichen für den
Wahlkampf der Grünen - neben der Spitzenkandidatin Renate Künast. Er muss
sich dafür verantwortlich machen lassen, dass seine Partei in den letzten
Wochen vor der Wahl einen Umfrageabsturz hinlegte, der seinesgleichen
sucht. Grund genug für einen demütigen Schritt zur Seite. Spätestens aber
nach dem Patt im ersten Wahlgang am Dienstag hätte Ratzmann einsehen
müssen, dass er die ganze Breite seiner Fraktion nicht wird repräsentieren
können. Vielleicht wäre das auch seinem Gegenspieler Dirk Behrendt nicht
gelungen. Wahrscheinlich wäre ein Kompromisskandidat die beste Wahl
gewesen.
## Das Einigkeits-Theater
Immerhin eins ist jetzt klar: In der links-bunten Oppositionstrias haben
die Grünen die bürgerliche Ecke bezogen. Das mag als Abgrenzung zu Links-
und Piratenpartei logisch erscheinen. Intern aber ist es fatal. Denn im
Wahlkampf ist den Grünen so richtig nur eins gelungen: Sie hatten sich nach
außen als einige Partei verkauft, die beide Flügel respektiert und von
ihnen getragen wird. Jetzt aber ist klar: Das war auch nur Theater.
25 Oct 2011
## AUTOREN
Gereon Asmuth
## TAGS
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
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