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# taz.de -- Castortransport: Demoverbot an der Strecke
> Die Polizei untersagt Versammlungen an der Strecke während des
> bevorstehenden Castortransports. Die Atomkraftgegner im Wendland wollen
> trotzdem protestieren.
Bild: Protest unerwünscht: An der Transportstrecke des Castors hat die Polizei…
GÖTTINGEN taz | Zum bevorstehenden Castortransport hat die Polizei wieder
ein weitreichendes Demoverbot verhängt. Es gilt für einen hundert Meter
breiten Korridor an der Bahnstrecke von Lüneburg nach Dannenberg sowie an
möglichen Routen für den Straßentransport der Castoren von Dannenberg nach
Gorleben.
Unangemeldete Kundgebungen wurden vom 26. November bis 6. Dezember
untersagt. Für alle Veranstaltungen unter freiem Himmel tritt das Verbot
einen Tag später in Kraft und gilt einen Tag länger. Die für den 26.
November angekündigte Großdemonstration in Dannenberg ist nicht betroffen.
Aus der Verbotsverfügung lässt sich ablesen, dass der Castorzug wohl nicht
vor dem 26. November in Lüneburg eintrifft und der Straßentransport zum
Zwischenlager nicht vor dem 27. November erfolgt. Die Abfahrt im
französischen Valognes ist für den frühen Nachmittag des 24. November
terminiert.
Die Polizei begründet das Demoverbot mit einer "auf Tatsachen und
Erkenntnissen gestützten Gefahrenprognose". Bei vergangenen Transporten
habe es rechtswidrige Blockadeaktionen gegeben, zum Teil mit bis zu 3.500
Teilnehmern. "Direkt aus dem Schutz der Demonstrationen heraus" sei es zu
gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.
Dem Genehmigungsinhaber, also der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS),
solle "die Ausübung seines Transportrechtes vereitelt werden, wobei
mindestens Sachschäden einkalkuliert werden".
Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg kritisierte das
Verbot. Wie immer nehme die Polizei das Geschehen in die Hand und die
Politik kneife, sagte die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek. "Die Menschen aber
kneifen nicht und werden sich das Demonstrieren auch während des
Transportgeschehens nicht verbieten lassen", sagte sie.
## Atomkraftgegner laufen sich schon warm
Ohnehin handele es sich dabei nur um eine Ordnungswidrigkeit "vergleichbar
mit Falschparken". Auch die Initiative "X-tausendmal quer", die beim
Castortransport eine Sitzblockade plant, will sich "nicht einschüchtern"
lassen.
Mit einem "Unruhetag" im Wendland liefen sich hunderte Atomkraftgegner am
Samstag schon einmal für den Castor warm. Sie blockierten Bundesstraßen,
luden an weithin sichtbaren Plätzen zu Kaffee und Kuchen ein oder seilten
sich von Brücken ab.
13 Nov 2011
## AUTOREN
Reimar Paul
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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