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# taz.de -- Wahlen zur Fraktionsspitze: Grüne reißen sich zusammen
> Fraktion wählt Stellvertreter von Ramona Pop aus allen Flügeln,
> Co-Vorsitz bleibt allerdings unbesetzt, Parteilinke Heidi Kosche fällt
> durch
Bild: Glücklich sieht anders aus: Ramona Pop, Antje Kapek, Nicole Ludwig, Stef…
Nach wochenlangem Streit scheint ein wenig Ruhe in die Grünen-Fraktion
einzuziehen. Ein Jahr lang soll nun Ramona Pop als alleinige Chefin die
Fraktion führen. Zuvor war am Dienstag die linke Abgeordnete Heidi Kosche
mit einer Kandidatur als Co-Vorsitzende gescheitert. Als Pops
Stellvertreter wählte die Fraktion jeweils eine Vertreterin des linken und
des realpolitischen Lagers, Antje Kapek und Nicole Ludwig, sowie den
früheren Landesvorsitzenden Stefan Gelbhaar, der sich als flügelunabhängig
einordnet. Pop appellierte an ihre Fraktion, "diese demokratischen Wahlen
jetzt zu akzeptieren und sich in die Ausschussarbeit zu stürzen".
Der wegen der Abgeordnetenhauswahl zeitweise ruhende Flüglstreit war wieder
aufgeflammt, nachdem sich die Parteilinke bei der Wahl der Fraktionschefs
Ende Oktober nicht hatte durchsetzen können und dieses Ergebnis nicht
akzeptieren mochte. Ihr führender Kopf, der Kreuzberger Dirk Behrendt,
hatte mit drei anderen linken Abgeordneten den Rückzug der wieder gewählten
Vorsitzenden Volker Ratzmann oder Ramona Pop und einen Chefposten für die
Linken gefordert. Schlichter sollten der Fraktion bis Ende November weiter
helfen. Vergangene Woche jedoch trat Ratzmann zurück, um einen Neuanfang zu
ermöglichen.
Als Kandidatin für einen der Stellvertreter war auch die Parteilinke
Susanna Kahlefeld angetreten, wie Gelbhaar, Kapek und Ludwig neu im
Parlament. Für sie stimmten aber nur zwölf der 29 Abgeordneten. Diese zwölf
sollen aber nicht jene gewesen sein, die üblicherweise als linkes Lager um
Behrendt einzuordnen sind. Die den Linken nicht zugeordneten Abgeordneten
Thomas Birk und Benedikt Lux wiesen Journalisten ausdrücklich darauf hin,
dass sie für Kahlefeld gestimmt hätten. "Nur damit sich keine Legenden
bilden, dass da die Linke geschlossen gewesen wäre und nieder gestimmt
wurde", sagte Lux der taz. Kahlefeld gehört zu den vier Abgeordneten, die
Ratzmann bei seinem Rücktritt wegen ihrer separaten Pressekonferenz als
ungeeignet für sämtliche repräsentativen Funktion in Partei und Fraktion
erklärt hatte.
Pop ließ es offen, ob die Fraktion nächstes Jahr bei der Neuwahl des
Vorstands wieder eine Doppelspitze wählt. Unter den 16
Grünen-Landesverbänden hatten bislang nur Bayern und Berlin noch eine
solche Konstruktion, die lange ein Kennzeichen der Partei war. Die
Landesvorsitzende Bettina Jarasch hingegen setzte gegenüber der taz darauf,
dann wieder zwei Fraktionschefs zu wählen: Fast überall dort, wo man die
Doppelspitze aufgegeben habe, die eine Beteiligung von Frauen sicher
stellen sollte, hätten sich Männer statt Frauen durchgesetzt.
22 Nov 2011
## AUTOREN
Stefan Alberti
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