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# taz.de -- Kommentar Deutschland-Italien: Jeder kann bankrottgehen
> Bisher stellte Merkel Italien gerne als Klotz am Bein der EU dar. Nun hat
> das Land eine respektable Regierung, und Merkel sollte sich an die eigene
> Nase fassen.
Bild: Wären jetzt Wahlen in Italien, könnte Monti der lachende Sieger sein.
Warum glauben alle, dass sie uns eine Standpauke halten können?" Die Frage
eines bekannten Komikers bringt die Stimmung in Italien auf den Punkt. Die
Glaubwürdigkeit Roms ist in der Flut von Berlusconis Skandalen
untergegangen, die ganz Europa zum Lachen brachten und "Merkozy"
veranlassten, ein Ultimatum nach dem anderen abzufeuern. Dabei ließ gerade
Frau Merkel keine Gelegenheit aus, Italien als Klotz am Bein darzustellen.
Die Lage war unerträglich geworden.
Die neue Regierung Monti genießt nun hingegen auf internationaler Ebene
einen großen Vertrauensvorschuss. Damit überzeugt sie die Italiener, dass
man das verlorene Terrain möglicherweise wieder zurückgewinnen kann.
Gleichzeitig wütet in Italien allerdings ein heftiger Streit über die
Legitimität dieser Regierung, die nicht aus demokratischen Wahlen
hervorgegangen ist. In Europa kann sie jedoch in einem Moment, in dem
Merkel mit ihrer Ablehnung von Eurobonds die EU zu zerstören droht, endlich
wieder ihre Stimme erheben.
Italien ist sich bewusst, dass es möglichst rasch wieder Boden unter den
Füßen gewinnen muss. Die Krise hat zu einer neuen Armut unter Arbeitslosen,
Studenten und Rentnern geführt - Letztere müssen oft genug mit 400 Euro im
Monat überleben.
Und so ist jetzt auch für Sie, Signora Merkel, der Moment gekommen, sich
mit den nicht mehr zu verbergenden Schwächen Ihres eigenen Landes
auseinanderzusetzen. Niemand ist vor dem Konkursrisiko gefeit. Denken Sie
daran: "Gemeinsam sind wir stark!" Aber vergessen Sie auch nicht ein
anderes Sprichwort: "Wer zuletzt lacht, lacht am besten".
25 Nov 2011
## AUTOREN
Francesca Sabatinelli
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