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# taz.de -- Castor-Ticker vom 26.11.2011: 4.000 Menschen blockieren das Gleis
> Der Castorzug schafft es am Samstag bis zum Bahnhof in Maschen. In
> Dannenberg demonstrieren mehr als 20.000 Menschen und blockieren danach
> stundenlang die Gleise bei Harlingen.
Bild: Abgeschirmt: Beamte der Bundespolizei durchtrennen bei Lüneburg umittelb…
## 23.55 Uhr: Keine Zeit für Feuer
Metzingen. Zwischen Metzingen und Pudripp liegt ein brennender Heuballen
auf der Straße. Eine riesige Polizeikaravane ist vorgefahren. Nach kurzer
Zeit brechen die Einsatzwagen wieder auf, das Heu lassen sie brennen. Rund
um Metzingen ziehen sich jetzt Polizeikräfte zusammen, ein Wasserwerfer
steht an der B216, nicht weit vom Camp.
## 23.39 Uhr: Umständliche Journalisten-Überprüfung
Neu Bellahn. Die Polizei räumt die Straßenblockade aus Lehm und Schotter.
Ein großes Räumfahrzeug steht bereit. In Puncto Pressezugang ein ähnliches
Bild in den vergangenen Tagen: kleine, überschaubare Situation, aber lange
und umständliche Überprüfung von Personendaten von Pressevertretern.
## 23.30 Uhr: Polizeieinheiten bauen Wagenburg auf
Harlingen. Auf dem Feld neben der Schienenblockade hat die Polizei mit weit
über einhundert Mannschaftswagen eine riesige kreisförmige Fläche
abgeschirmt. Diese soll möglicherweise als Gefangenen-Sammelstelle dienen.
Die Demonstranten können das Feld nicht mehr bertreten. Der Zugang zur
Blockade ist aber weiterhin am Rande der Polizeiwagen-Kette möglich,
Neuankömmlinge werden derzeit nicht aufgehalten.
## 23.20 Uhr: Gleisbett kaum noch zu sehen
Harlingen. Von Gleisblockade kann keine Rede mehr sein - längst sitzen die
Leute auch links und rechts der Schienen. Das Gleisbett ist nur noch zu
erahnen. "Machts Euch gemütlich", ruft der Jenaer Jugendpfarrer Lothar
König aus seinem Lautsprecherwagen. Voraussichtlich kann die Polizei hier
nicht vor 4.00 Uhr räumen. Tiefsttemperatur in der Nacht von Samstag auf
Sonntag: 7 Grad Celsius.
## 23.15 Uhr: Erste Schiene durchtrennt
Bei Lüneburg. Die ersten beiden Schnitte durchs Gleis mit einer großen,
generatorbetriebenen Flex sind erfolgt. Zehn Meter weiter, auf der anderen
Seite der Aktivisten, werden jetzt die nächsten beiden Schnitte
vorbereitet.
## 23.07 Uhr: "Keine größeren Zwischenfälle"
Lüneburg. Ein Polizeisprecher bezeichnet die Lage rund um den
Castor-Transport derzeit als ruhig und übersichtlich. Abgesehen von der
Schienenblockade bei Harlingen, der Greenpeace-Ankettung bei Lüneburg und
verschiedenen Straßenblockaden seien keine größeren Zwischenfälle bekannt.
## 23.00 Uhr: Polizei hilft beim Blockieren
Pudripp. Die Polizei blockiert die Straße, wohl unfreiwillig. Eine Kolonne
mit Räumfahrzeugen hat auf freier Strecke angehalten, es bildet sich ein
Rückstau. Autofahrer erkundigen sich nach der Blockade. Doch die einzige
Blockade sind stehende Polizeifahrzeuge. Als die Autofahrer das merken,
überholen sie einfach.
## 22.57 Uhr: Schiene wird entfernt
Bei Lüneburg. Die Polizei beginnt zusammen mit Bahntechnikern die erste
Schiene zu durchtrennen. Mit Schutzschildern der Polizei, mit Schutzbrillen
und Ohrschützern werden die Aktivisten vor dem Funkenfklug in ihrer
unmittelbaren Umgebung geschützt.
## 22.55 Uhr: Kritik an Polizei-Hundestaffel
Die BürgerInneninitiative gegen Atomanlagen Uelzen (BI Uelzen) kritisiert
in einer Pressemitteilung den Einsatz von Hunden gegen Aktivisten.
Mitglieder der BI Uelzen hatten den Castor-Transport am Samstag in
Ramelsloh im Landkreis Harburg zweimal gestoppt. Trotz großem
Polizei-Aufgebot gelangten 40 Menschen an mehreren Punkten neben den
Gleiskörper der Güterumfahrung Buchholz/Nordheide zum Rangierbahnhof
Maschen. Die Gleise wurden den Angaben zufolge nicht betreten.
Die eintreffenden Polizisten betraten die Schienen woraufhin der Zugverkehr
eingestellt wurde. Gleich darauf sollen Polizisten der niedersächsichen
Polizei-Hundestaffel mit Hunden ohne Maulkorb die Menschen angegangen
haben, wobei nach Angaben der BI ein Familienvater aus Bad Bevensen durch
Hundebisse verletzt wurde.
## 22.50 Uhr: Von Schottern und Autonomen
Eine Klarstellung: Die Kampagne "Castor? Schottern!", sprachlich von
autonomen Aktivisten zu trennen, die ebenfalls das Gleisbett von
entschottern, ist nicht einfach. Letztere waren überwiegend im Waldstück
westlich von Hitzacker unterwegs; dort griffen klassisch Schwarzvermummte
an mehreren Stellen die Polizei mit Steinen und Knallkörpern an, um sich so
einen Weg zur Transportstrecke zu bahnen. Die Aktivisten der Kampagne
"Castor! Schottern?", hingegen leisten höchsten passiv Widerstand und
schützen sich gegebenenfalls gegen Polizeigewalt. Steine werden hier
lediglich aus dem Gleisbett entfernt und nicht durch die die Luft geworfen.
## 22.45 Uhr: Verzögerung wegen Sturm wird wahrscheinlicher
Hamburg/Dannenberg. Wie die Nachrichtenagentur dapd meldet, wird eine
Verzögerung des Castor-Transports wegen stürmischen Wetters immer
wahrscheinlicher. Von Samstagnacht an werden im Wendland Böen mit
Windstärke sieben erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst bestätigte. Am
Sonntag werden der Wind sogar bis zur Stärke neun zunehmen.
Die Betreibergesellschaft GNS des Zwischenlagers in Gorleben bestätigte am
Abend erneut, dass der Atommüll dann nicht verladen werden könne. "Sollte
der von uns gemessene Wind die Stärke sieben überschreiten, werden wir die
Behälter-Handhabung solange einstellen, bis die Windstärke wieder dauerhaft
unter diesem Wert liegt", hieß es in einer Erklärung. Der zum Umheben des
Atommülls auf Lkws eingesetzte Kran sei "gemäß der Betriebsanweisung des
Herstellers" nur bis Stärke sieben ausgelegt. Bei höheren Windstärken werde
es "zunehmend schwieriger", die rund sechs Meter langen und an die 120
Tonnen schweren Behälter "präzise zu handhaben". (dpa)
## 22.40 Uhr: Eine altbekannte Proteststrategie
Während in Harlingen die große Sitzblockade weiter wächst, blockieren
Bürgerinnen und Bürger der Region zahlreiche Zufahrtsstraßen rund um die
Blockade. Das Ziel: Der Polizei soll die Verlagerung von Einsatzkräften
deutlich erschwert werden. Zwischen dem Örtchen Pudripp und Neu Bellahn
stehen rund ein dutzend Pkw mit Warnblinker auf der Straße und blockieren
den Verkehr. Ihre Besitzer sind nicht zu sehen. Rund hundert Meter weiter
südlich liegt ein gigantischer Haufen von Schottersteinen. Auch an
zahlreichen anderen Stellen, etwa im Ort Göhrde, sollen Baumstämme auf der
Straße liegen.
## 22.35 Uhr: Polizei braucht Hilfe
Bei Lüneburg. Die Polizei hat mittlerweile einen so genannten
Instandsetzungszug der Bahn angefordert. Dieser soll die notwendige
Ausrüstung liefern, um die Schienen vor und hinter den angeketteten
Aktivisten zu durchtrennen und diese dann entfernen zu können. Der Zug soll
in etwa einer halben Stunde vor Ort sein.
## 22.32. Uhr: Polizeikaravanen auf der Hauptstraße
Dannenberg. In der Fußgängerzone leuchtet Weihnachtsschmuck, die Straßen
sind leergefegt. Im Camp auf der Essowiese ist es still, die meisten haben
sich nach einem langen Tag in ihre Zelte und Wohnwägen zurückgezogen. Auf
der Hauptstraße rollen Polizeikaravanen.
## 22.30 Uhr: Sitzblockierer schließen Lücke
Harlingen. Die beiden, bisher getrennten Gruppen von Sitzblockierern haben
sich vereinigt, die bisher knapp 100 Meter lange Lücke ist geschlossen. Dem
Castor zugewandt sitzt die junge Gemeinde des evangelischen Kirchenkreises
Lüchow-Dannenberg und singt mit Kerzen in der Hand "God Tell It On The
Mountains".
## 22.25 Uhr: Misstrauen gehört auch zum Widerstand
Metzingen. Ein Mann, der komische Psychotests mit AktivistInnen macht, wird
angegangen. Einige befürchten, der Mann könne ein Zivilpolizist sein.
## 22.20 Uhr: Welcome to Castor Country
Göhrde. Rund um die Göhrde wollen dutzende Kleingruppen heute Nacht die
Polizei in Atem halten und friedlich "Kräfte binden". Arbeitstitel "Castor
Country". Ohne Licht laufen viele sehr kleine Gruppen durch die Wälder.
## 22.15 Uhr: Achtung, Ticker hört mit
Berlin. Das Radio Freies Wendland zitiert aus dem taz-Ticker. Das Team
freut sich - auch über Quellenangaben. ;-)
## 22.10 Uhr: Befestigung nicht knackbar?
Bei Lüneburg. Die Polizei beginnt Schienen von den Schwellen zu lösen.
Offenbar sollen diese durchtrennt werden und samt den angeketteten
Greenpeace-Aktivisten entfernt werden, falls der Befestigungsmechanismus
nicht schnell genug geöffnet werden kann. "Das ist unser Plan B", sagte ein
Polizeisprecher der taz.
## 22.05 Uhr: Goldschürfer unter sich
Metzingen. Sie stehen am Lagerfeuer und wärmen sich die Hände an der Glut
einer brennenden Tonne und ziehen Bilanz über das Schottern. Ein junger
Mann mit einer bunten Ringelmütze auf dem Kopf lacht: "Irgendwie war das
Goldschürzen im Gleisbett heute nicht so erfolgreich - ich habe zumindest
nichts gefunden." Rings um ihn stehen hunderte und essen Leberkäsbrötchen
oder vegane Kost aus der Volxküche. Ein Transparent flattert vor dem
Eingang des Camps: "ja: wir stören" steht darauf. Doch die Stimmung sieht
eher nach Pause aus. Ein kalter Wind zieht über die Zelte.
## 21.57 Uhr: Frischkäse oder Nutella?
Bei Lüneburg. Die Greenpeace-Aktivisten werden jetzt von Sanitätern
verpflegt: Es gibt Brot mit Frischkäse oder Nutella. Unterdessen beginnt
die Polizei bei einem der Festgeketteten mit einem kleinen Trennschleifer
das Rohr zu öffnen.
## 21.55 Uhr: Beste Camp-Stimmung
Harlingen. Bei der Sitzblockade stehen inzwischen mehrere Zelte auf den
Gleisen. Bis Kilometerstein 187,4 sitzen Atomkraftgegner, über ihre Köpfe
ziehen Lagerfeuer-Schwaden. Eben ist ein junge Mann mit einer 50-köpfigen
Gruppe aus Metzingen gekommen: "Alles ohne Probleme." An der Spitze der
Blockierer, dem Castor zugewandt, sitzt Matthias aus dem Sauerland: "Muss
ja nicht unbedingtt eine Nachteil sein als erster geräumt zu werden", sagt
der 30-Jährige. Seine Hand ist nach einem Schotterversuch verletzt und
verbunden. Er will lange ausharren.
## 21.45 Uhr: "Bis der Zug zurückfährt"
Lüneburg, Bahndamm unter der B4. Frage an auf dem Bauch liegende, an die
Schienen gekettete Aktivisten: Wie lange können Sie in dieser Position
liegen bleiben? Antwort: "Bis der Zug zurückfährt." Die Polizeitechniker
beraten sich.
## 21.35 Uhr: Straße blockiert?
Metzingen. Bei Pudripp sollen Pkws und Steinhaufen eine Straße blockieren.
Das meldet das Radio Freies Wendland.
## 21.25 Uhr: Polizei will weiter gegen "Schotterer" vorgehen
Dannenberg. Die Polizei hat Kritik der "Castor-Schotterer" zurückgewiesen,
Beamte seien unverhältismäßig gegen Atomkraftgegner vorgegangen. "Solche
Vorwürfe tauchen aber immer wieder auf und lassen sich häufig durch
Bildbeweise widerlegen", sagte Polizeisprecher Torsten Oestmann am Abend
der Nachrichtenagentur dpa. Die Polizei bleibe bei dem angekündigten harten
Vorgehen gegen Schotter-Aktivisten: "Wir sind aufgefordert, gegen
Straftaten vorzugehen." Dazu dürften auch körperliche Zwangsmittel
eingesetzt werden. (dpa)
## 21.10 Uhr: Angekettet, aber guter Dinge
Bei Lüneburg. Unter den angeketteten Greenpeace-Mitgliedern auf dem
Schienen scheint die Stimmung gut zu sein. Verpackt in dicke Kleidung und
eingehüllt in Rettungsfolie liegen die sieben Aktivisten bäuchlings auf der
Trasse, die Arme verschwinden links und rechts der Schiene in einer Röhre
im Gleisbett. Der genaue Befestigungsmechanismus wird derzeit von
Polizeitechnikern untersucht. "Wir haben die Befestigung etwas
perfektioniert", sagt Greenpeace-Sprecher Tobias Riedl.
Die Polizei wagt bisher keine Schätzung, wie lange es dauern wird, die
Aktivisten vom Gleis zu entfernen. "Von fünf Minuten bis fünf Stunden ist
alles möglich", sagte eine Sprecherin gegenüber der taz. Um das Wohlergehen
der Angeketteten kümmern sich derweil weitere Greenpeace-Mitglieder und
mehrere Ärzte.
## 20.50 Uhr: Sitzblockade wächst weiter
Harlingen. Während der SprecherInnen-Rat noch tagt und das weitere Vorgehen
bespricht, wächst die bereits rund 2.5000 Personen umfassende Sitzblockade
langsam aber stetig weiter. Die Polizei lässt Neuankömmlinge durch.
## 20.35 Uhr: Angekettete Aktivisten sollen entfernt werden
Lüneburg/Berlin. Die Polizei hat angekündigt, die an Bahngleisen nahe
Lüneburg angeketteten Greenpeace-Aktivisten in Kürze zu entfernen. Da sich
diese mit neuentwickelten Röhren-Konstrukten befestigt haben, hoffen die
Umweltschützer, dass dieses Vorhaben mehrere Stunden dauern wird.
## 20.00 Uhr: "Schotterer" sind zufrieden
Dannenberg. Die "Castor-Schotterer" sind mit dem heutigen Aktionstag
zufrieden. Den insgesamt mehr als 1.000 Aktivisten sei es gelungen, die
Schienen an zwei Stellen massiv zu "schottern", also Schottersteine aus dem
Gleisbett zu entfernen, so Sprecher Mischa Aschmoneit am Abend vor
Journalisten. Zudem seien die Gleise an zwei Stellen „erheblich verbogen“
worden. Die Reparaturen könnten längere Zeit in Anspruch nehmen.
Am Morgen hatten sich "Schotterer" in mehreren Gruppen von zwei Camps aus
auf den Weg zur Bahnstrecke gemacht. Die kleinere Gruppe, die vom Camp
Dahlem aufbrach, erreichte die Schienen zum Teil nicht. Die Polizei nahm
Dutzende Aktivisten in Kesseln in Gewahrsam. Vom Camp Metzingen starteten
etwa 800 "Schotterer". "Schon das war eine Leistung, aus dem von der
Polizei belagerten Ort ohne größere Scharmützel hinauszukommen", so
Aschmoneit. Im Bereich des Bahnhofs Göhrde sei die Gruppe an die Schienen
gelangt. Obwohl man versucht habe, den Beamten auszuweichen, sei es zu
Auseinandersetzungen gekommen.
Eine Sanitäterin, die mit den "Schotterern" unterwegs war, berichtet, dass
am Samstag rund 50 Demonstranten verletzt wurden, die meisten durch
Pfefferspray. Im Vergleich zu 2010 ist das wenig. "Castor
Schottern"-Sprecherin Hanna Spiegel führt das auf eine bessere
Selbstschutz-Kleidung und dem gezielten Ausweichen vor Eskalationen zurück.
Aschmoneit schließt nicht aus, dass es an diesem Wochenende noch weitere
Aktionen der Gruppe geben könnte.
## 19.30 Uhr: Aktivisten ketten sich an Bahngleise
Dannenberg. Wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace in einer
Pressemitteilung mitteilt, haben sich sieben ihrer Aktivisten gegen 19 Uhr
an den Gleisen zwischen Lüneburg und Dannenberg, nahe der Bundesstraße 4,
festgemacht. Zusammen mit einem dutzend weiterer Aktivisten fordern sie auf
einem Banner: "Ausstieg aus Gorleben - Stopp Castor".
"Dieser Castortransport ist unnötig und illegal. Er darf nicht nach
Gorleben rollen. Der Strahlengrenzwert am Zwischenlager wird überschritten
und der Salzstock ist als Endlager nachweislich ungeeignet", sagt
Greenpeace-Sprecher Tobias Riedl: "Es geht der schwarz-gelben
Bundesregierung einzig darum Fakten, zu schaffen um Gorleben als Atomklo
der Nation durchzusetzen."
## 19.20 Uhr: "Deutlich über 2.500" Sitzblockierer
Blockade Harlingen. Ein Sprecher der Aktion "WiderSetzen" schätzt die Zahl
der Teilnehmer an der Sitzblockade auf mittlerweile "deutlich über 2.500".
Die Castor-Gegner organisieren einen SprecherInnen-Rat, um ihr weiteres
Vorgehen möglichst basisdemokratisch abzustimmen.
## 19.10 Uhr: Bislang fast 150 Verletzte
Dannenberg. Mehr als 100 Demonstranten und rund 35 Polizisten sollen
bislang während der Proteste gegen den Castor-Transport im Wendland
verletzt worden sein. Sanitäter haben seit Beginn der Anti-Castor-Proteste
am Donnerstag rund 110 Atomkraftgegner behandelt, sagte die Leiterin der
Sanitätszentrale am Samstag in Dannenberg. Viele Demonstranten erlitten
Augenverletzungen durch Pfefferspray, andere Prellungen durch Schlagstöcke.
Ein Sprecher der Polizei sprach von etwa 35 verletzten Beamten - die
meisten durch Steine oder Tränengas der Atomkraftgegner.
Demonstranten haben laut Polizei bislang insgesamt 16 Polizeiautos
beschädigt, unter anderem sieben durch Steinwürfe, vier durch Krähenfüße an
den Reifen und zwei durch Brandsätze wie Molotowcocktails. Die Festnahmen
lägen im unteren zweistelligen Bereich. Einige Verfahren seien eingeleitet
worden, hauptsächlich wegen schweren Landfriedensbruchs. (dpa)
## 18.55 Uhr: "Wir werden hier nur sitzen"
Dannenberg. Eine Sprecherin der Aktion "WiderSetzen", die die Blockade
organisiert hat, begrüßt per Megafon die noch immer neu eintreffenden
Atomkraftgegner. Sie erinnert an den gewaltfreien Aktionskonsens: "Wir
werden hier nur sitzen und nicht freiwillig gehen, sonst nichts. So haben
wir das vorbereitet." Auf der Wiese neben der Schiene spielt Klaus der
Geiger, ein Urgestein des AKW-Widerstands. Mit Jubel wird die Nachricht
aufgenommen, dass der Zug vor dem Bahnhof Maschen derzeit still steht.
## 18.50 Uhr: "Gut für kalte Nacht ausgerüstet"
Dannenberg. Die Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt" kritisiert in einer
Pressemitteilung die Darstellung der weitgehend friedlichen
Atomkraft-Gegner in den Medien: "In den vergangenen Tagen wurde die
Berichterstattung von Bildern dominiert, die alles andere als repräsentativ
waren", erklärt Sprecher Jochen Stay.
Für die Sitzblockaden der Initiative "WiderSetzen" auf den Schienen
erwartet Stay zahlreiche weitere Teilnehmer: "Ein Querschnitt aus allen
Bevölkerungsschichten sitzt auf den Gleisen und bereitet sich auf die Nacht
im Gleisbett vor. Die Menschen sind gut für die kalte Nacht ausgerüstet.
Aus den Dörfern rund um die Blockade werden sie mit Essen und warmen
Getränken versorgt.“
## 18.45 Uhr: Castor erreicht Maschen
Maschen. Der Castor-Zug hat auf seinem Weg ins niedersächsische Gorleben
den Rangierbahnhof Maschen südlich von Hamburg erreicht. Der Zug fuhr gegen
18.45 Uhr in den Verschiebebahnhof ein, der als einer der größten Europas
gilt. Der Atommüll-Transporter wurde bei seiner Ankunft von einem
Polizei-Hubschrauber begleitet. Sicherheitskräfte hatten den Rangierbahnhof
für die Einfahrt weiträumig abgeriegelt.
Der Castor-Transport muss in Maschen umgekoppelt werden, um in
entgegengesetzter Richtung seine Fahrt nach Lüneburg fortzusetzen. Dort
muss er dann auf eingleisiger Strecke weiter zum Verladebahnhof Dannenberg
fahren, wo die elf Atommüll-Behälter auf Lkw für den Straßentransport zum
Zwischenlager Gorleben umgehoben werden müssen. (dapd)
## 18.43 Uhr: Straße fast vollgeparkt
Harlingen. Über die Dorfstraße strömen immer mehr AktivistInnen Richtung
Blockade. Die Straße ist fast vollgeparkt.
## 18.15 Uhr: Straßenblockierer sammeln sich
Dannenberg/Gorleben. Die Aktion "X-tausendmal quer" teilt in einer
Pressemitteilung mit, dass Shuttle-Busse von der Kundgebung in Dannenberg
zum Aktionscamp in Gedelitz gestartet sind. Hunderte Menschen hätten
angekündigt, sich an der gewaltfreien Blockade auf der
Straßen-Transportstrecke bei Gorleben beteiligen zu wollen.
"X-tausendmal quer"-Sprecherin Luise Neumann-Cosel betont: "Angesichts der
aktuellen politischen Debatte sei dieser Protest so nötig wie in den
vergangenen Jahrzehnten und so wichtig wie selten zuvor."
## 18.10 Uhr: "Die Tür ist kaputt"
Feld zwischen Harlingen und Blockade. "Die Tür ist kaputt", singt die
Ska-Punk-Band ASB bei leichtem Regen. Die Abkürzung steht für "Aktion
Sorgen-Banker". Man sammele Geld für notleidende Banker, sagt ein Roadie.
ASB is formerly known as Kackstopp.
## 18.05 Uhr: Auch in Lüneburg Aktionen
Hitzacker/Berlin. Wie aus Aktivistenkreisen zu erfahren ist, sind offenbar
im Norden von Lüneburg rund 100 Atomkraftgegner auf dem Weg zu Gleisen,
über die der Castor ins Wendland fahren soll. Radio Freies Wendland
berichtet von mehreren Hundertschaften der Polizei, die die Aktivisten
kesseln sollen.
## 17.50 Uhr: Regen auf der Strecke
Harlingen. An der Blockade hat es angefangen zu regnen. Die
DemonstrantInnen haben sich unter Rettungsdecken, Planen und Strohsäcken
eingerichtet. Weitere Lagerfeuer wurden entzündet, auf einem mobilen
Soundsystem legt ein DJ Minimal Techno auf.
Viele fragen sich, ob der Zug heute noch nach Dannenberg fährt.
## 17.31 Uhr: Blockierer versorgt
Im Westen von Harlingen. Der Lautiwagen meldet, dass die Sitzblockade
mittlerweile über drei Kilometer Schienenstrecke abdeckt. Es nieselt noch
immer, die Blockierer haben Planen aufgespannt. Inzwischen ist auch die
VoKü unterwegs und verteilt Essen.
## 17.20 Uhr: Castor bei Ramelsloh
Ramelsloh. Bei Ramelsloh haben etwa 80 AktivistInnen versucht, die Gleise
zu blockieren. Die Polizei hat sie eingekesselt und die Schienen geräumt.
Ein Mensch wurde durch einen Biss von einem Polizeihund verletzt.
Zur Zeit kontrolliert die Polizei die Gleise.
## 16.50 Uhr: Blockaden vereinigt
Blockade bei Harlingen. Die Polizei hat die Gleise zwischen den beiden
getrennten Blockaden freigegeben. Die Demonstranten können sich jetzt zu
einer gemeinsamen Sitzblockade vereinen. Die Castor-Gegner nahmen das mit
großem Jubel zur Kenntnis.
Zwischen Gleiskilometer 187 und 188 blockieren laut Schätzung von
X-tausendmal quer über 2.000 Menschen die Schienen. Die Stimmung ist ruhig,
ein Dudelsack spielt, erste Decken sind ausgepackt.
## 16.38 Uhr: Blockaden
Blockade, Hitzacker. Die Blockade verlagert sich ein Stück in Richtung
Westen, an eine Stelle, an der zuvor AktivistInnen die Schienen unterhöhlt
haben. Auf einer Länge von mindestens 200 Metern fehlt teilweise das
Gleisbett. Ein Lagerfeuer wurde entzündet. Die Polizei versucht die
nachströmenden DemonstrantInnen aufzuhalten, ohne gewaltätig zu werden.
## 16.23 Uhr: Ruhe an den Gleisen
Gleisabschnitt 194. In Kleingruppen versammelt sich die Polizei nahe den
Gleisen. Langsam wird es dunkel. Im Wald ist alles ruhig.
## 16.12 Uhr: Castor bei Langwedel
Langwedel. Der Castor passiert Langwedel und setzt über Umwege seine Fahrt
Richtung Dannenberg fort. Das meldet castorticker.de.
## 16.10 Uhr: Demoplatz in Dannenberg leert sich
Dannenberg. Viele Demonstranten gehen zu ihren Autos und den Bussen. Der
Acker leert sich. Willem Wittstamm von der Bürgerinitiative
Lüchow-Dannenberg ruft dazu auf, im Wendland zu bleiben.
Die Veranstalter zählten 23.000 TeilnehmerInnen, nach Angaben der Polizei
waren es nur 8.000 Menschen.
## 15.55 Uhr: Katz- und Mausspiel
Gleisabschnitt 194. Katz- und Maus-Barrikaden-Spiel mit der Polizei. Die
Demonstranten bauen auf, die Polizei baut wieder ab. Derweil sammelt sich
die Polizei an einer Weggabelung. Polizisten patrouillieren mit Pferden. Im
Wald sind vereinzelte Demonstranten zu sehen.
## 15.50 Uhr: Lange Nacht
Harlingen, Gleisabschnitt 188. Der Lautiwagen der JG-Stadtmitte Jena ist am
Bahndamm angekommen. Jetzt gibt es Radio Freies wendland, Musik und Infos.
Per Durchsage wird eine lange Nacht angekündigt.
## 15:36 Uhr: Blockaden bei Hitzacker
Gleise Nähe Hitzacker. Mittlerweile gibt es zwei Blockaden bei Hitzacker.
An einer Stelle haben 200 AktivistInnen die Gleise besetzt. "Wir werden das
hier dulden", so ein Polizist, "Sollten sie Straftaten begehen werden wir
Maßnahmen ergreifen. Verstanden?". "Ja", antworten die Blockierer im Chor.
## 15.29 Uhr: DJV zu Schutz der Journalisten
Der DJV äußert sich zu den Vorkommnissen (Ticker von 11.40 Uhr), dass die
Polizei die Schutzausrüstung eines Journalisten beschlagnahmt hat. Bernd
Lammel, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin im Deutschen
Journalistenverband, sagt: "Es ist völlig unverständlich und nicht
hinnehmbar, wenn die Polizei von akkreditierten Journalisten
Schutzbekleidung, Atem- oder Kopfschutz konfisziert und damit deren
Gesundheit gefährdet anstatt sie zu schützen. Journalisten verdienen in
einer solchen Situation die gleichberechtigte Schutzbedürftigkeit wie
Sanitäter, Feuerwehrleute oder alle anderen Personen, die aus beruflichen
Gründen vor Ort sein müssen."
## 15.19 Uhr: Sitzblockade
Halingen bei Hitzacker. Etwa 2000 Menschen haben die Gleise erobert und die
Schienen besetzt. In Sprechchören skandieren sie: "Abschalten,
abschalten!", immer wieder hört man Jubelgeschrei aufgrund des eroberten
Gleisabschnitts. Die Stimmung ist gut. Immer mehr Menschen strömen in
Richtung Gleise.
Abgesehen von einigem Gerangel beim Bahnübergang lässt die Polizei die
ProtestlerInnen in Ruhe.
## 15.10 Uhr: Wütende Rede bei Kundgebung
Dannenberg, Kundgebung. Der Sprecher von Ausgestrahlt, Jochen Stay, hält
eine wütende und kämpferische Rede. Er kritisiert den grünen
Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, der
weitere Proteste wegen des beschlossenen Ausstiegs für überflüssig erklärt
hat.
"Das haben wir vor zehn Jahren schon mal von Jürgen Trittin gehört. Und wir
wissen was später passiert ist", so Stay. "Es ist den Grünen unbenommen,
den gleichen Fehler zweimal zu machen. Aber er kann doch nicht erwarten,
dass wir genauso bescheuert sind." Stay kritisierte zudem die Gewalt der
Polizei - und versicherte: "Wir lassen uns nicht provozieren."
## 15.07 Uhr: "Gorleben ist gescheitert"
Dannenberg. Im Moment spricht Hubert Weiger, Vorsitzende des BUND für
Umwelt und Naturschutz, zu den Demo-Teilnehmern und freut sich, dass so
viele gekommen sind. "Wir lassen uns nicht einlullen", ruft er den
Demonstranten zu, "Wir geben erst dann Ruhe, wenn kein AKW mehr läuft".
## 14.55 Uhr: Castor fährt weiter
Seelez. Der Castor hat seine Fahrt in Richtung Wunstorf und Verden
fortgesetzt, meldet castorticker.de.
## 14.46 Uhr: Vertreter aus Japan
Dannenberg. Während auf der Bühne gerade ein Vertreter aus der Region von
Fukushima zu den Demo-Teilnehmern spricht, verlassen viele Leute die
Kundgebung schon wieder, um sich auf den Weg zu den Gleisen zu machen, wo
jetzt die Blockaden beginnen sollen. An den Ausfallstraßen stehen Menschen,
die Richtung Hitzacker trampen wollen oder sich zu Fuß auf den Weg dorthin
gemacht haben.
## 14.45 Uhr: Groß-Demo
Dannenberg, Großdemo. Die Wiese ist inzwischen ein einziges riesiges
Fahnenmeer. Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Dannenberg nennt die
Zahl von 23.000 Teilnehmern plus 2.500 an der Strecken, Applaus brandet
durch die Reihen. Rudek sagt: "Der heutige Tag zeigt die Anti-Atombewegung
ist quicklebendig und das ist auch gut so. Wir wollen, dass die AKWs
abgeschaltet werden. Alle und jetzt."
Am Rande steht der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises
Lüchow-Dannenberg Stephan Richert von Holten mit weißer Seelsorger-Weste.
Sein Wunsch fürs Wochenende: Frieden. "Ich hoffe, dass die Demos friedlich
ablaufen, sich die Polizei in Geduld übt und die Region Frieden findet."
Das wäre auch dem ersten Advent angemessen.
## 14.30 Uhr: Widersetzen
Hitzacker. 1000 AktivistInnen brechen zur Sitzblockade auf.
## 14.12 Uhr Pfefferspray gegen Sanis
Pommoissel. Die Polizei soll gezielt Pfefferspray gegen Sanitäter und
Musiker einer Samba eingesetzt haben, meldet castorticker.de.
## 14.11 Uhr: Neun Polizeihubschrauber
Pommoissel. Hier kreisen gerade neun Polizeihubschrauber. Es gibt Gerüchte,
dass die Polizei einen Kessel gebildet haben soll. Eine Person wurde in
Gewahrsam genommen.
## 14.10 Uhr: Polizei verdrängt DemonstrantInnen
Grünhagen. Die Polizei hat die Demonstraten vollkommen vertrieben. Etwa 500
Leute haben sich in den Wald zurückgezogen. Mindestens sechs Personen
wurden festgenommen. Die Polizei riegelt die Schienen mit einer
Polizeikette, Wasserwerfern und Räumpanzern ab.
## 14.09 Uhr: Polizei greift hart durch
Pommoissel. In Pommoissel greift die Polizei hart mit Schlagstöcken und
Reizgas durch. Etliche DemonstrantInnen und auch JournalistInnensind rabiat
angegriffen und verletzt worden. Die Sanitäter, die sich vor Ort um die
Verletzten kümmern wollen, werden zum Teil von der Polizei in ihrer Arbeit
behindert.
## 14.05 Uhr: Auf zur Sitzblockade
Hitzacker. Das Camp rückt zur Sitzblockade der Gleise aus. "Jetzt geht es
los", ruft ein Fahnenträger in sein Megafon. Die verschiedenen Gruppen
folgen jeweils einer Fahne, um auf unterschiedlichen Wegen zur Blockade zu
gelangen. Gruppe Blau wird beim Loslaufen laut angefeuert.
## 13.53 Uhr: Empfehlung der taz
Dannenberg, Esso-Wiese. Am Rande gibt es auch abseits von VoKü reichlich
kulinarisches Angebot: Vegane Bratwurst (2.50 Euro), Erbsensuppe (3 Euro)
oder Waffeln mit eingeprägtem "Atomkraft? Nein Danke!" (2 Euro). Der
taz-Favorit: Seitan-Gyros mit Zaziki und Pellkartoffeln für läppische 2
Euro.
## 13.15 Uhr: Gute Stimmung auf Demoplatz
Dannenberg, Demosammelplatz, Esso-Wiese. Auf dem Acker, wo gegen 15 Uhr die
Hauptdemo stattfinden soll, ist schon ordentlich Stimmung. Vor der Bühne
bilden die Menschen ein großes X, das mit gelbem Stoff über ihren Köpfen
überspannt wird. Es gibt Musik und allerlei Essensstände. Überall sind
Anti-AKW-Fahnen zu sehen. Immer mehr Menschen kommen dazu.
## 13.16 Uhr: Camp Plenum
Hitzacker. Das Camp Plenum tagt, bevor es zur Blockade geht. Um 14 Uhr soll
es los gehen.
## 13.15 Uhr: Zusammenstoß mit der Polizei
Zwischen Grünhagen und Leitstade. Im unwegsamen Gelände haben hunderte
Schotteter die Schienen erreicht. Bei einem Zusammenstoß mit der Polizei
flogen Böller, Stöcke und Steine. Die Demonstranten mussten sich in den
Wald zurückziehen. Sie rufen nach der Freilassung offenbar Festgenommener.
## 13.10 Uhr: Japaner demonstrieren mit
Splietau. Das Ende der Traktoren-Parade hat gerade die Kundgebung in
Splietau passiert. Hier versammeln sich etwa 500 Leute auf einem Acker.
Unter ihnen ist Akiko Yoshida. "So viele Traktoren, super", staunt die
30-jährige Japanerin, die sich in der Heimat bei der Umweltorganisation
"Friends of the Earth" gegen Atomkraft engagiert. Eingeladen wurde sie von
dem Schwesterverein BUND.
Auch in Japan wachse der Widerstand gegen Atomkraft. Laut Umfragen seien 80
Prozent der Japaner für einen Ausstieg. Ende September demonstrierte
Yoshida mit 60.000 Leuten in Tokio. "Die Regierung ist inzwischen bereit
zum Ausstieg. Jetzt müssen wir Druck machen, dass er sobald wie möglich
passiert." Währenddessen formiert sich die Kundgebung, die von Splietau aus
nach Dannenberg zieht.
## 13.05 Uhr: Traktoren in Dannenberg angekommen
Dannenberg. Auf dem Kundgebungsplatz empfangen tausende Demonstranten die
Traktoren. Es sind hunderte, die alle mit Fahnen und Anti-Atom-Parolen
geschmückt sind.
## 13.05 Uhr: 20.000 DemonstrantInnen erwartet
Dannenberg. Die Veranstalter der zentralen Proteste gegen den
Castor-Transport in Dannenberg rechnen mit bis zu 20.000 Teilnehmern. Bei
zwei geplanten Auftaktdemonstrationen und der Großkundgebung erwarte man
15.000 bis 20.000 Atomkraftgegner, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative
Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke, am Samstag. (dapd)
## 12.57 Uhr: 500 Schotterer
Grünhagen. Zwischen Grünhagen und Leitstade ist eine Gruppe von etwa 500
Schotterern auf den Weg in Richtung Schiene. Ein Polizeihubschrauber
begleitet sie.
## 12.50 Uhr: Warten auf die Schotteroffensive
Bahnübergang Grünhagen. Hunderte Castor-Gegner warten im Wald südlich der
Schienen auf den richtigen Moment für eine neue Schotteroffensive. Überall
wurden Barrikaden errichtet, gegen die Polizeikräfte sind Folien über die
Waldwege gespannt. Die Polizei beginnt, schweres Gerät zusammen zu ziehen.
## 12.44 Uhr: Schlagstock-Einsatz bei Metzingen
Die Polizei setzt im Wald bei Metzingen Schlagstöcke ein, um die
DemonstrantInnen auseinanderzutreiben. Mindestens ein Aktivist soll dabei
verletzt worden sein, wie das ZDF berichtet.
## 12.28 Uhr: Schottern in Dahlem erfolglos beendet
Lemgrabe. Die Schotteraktion, die am Morgen in Dahlem begonnen hat, kann
nun für beendet erklärt werden. Sie ist weitgehend erfolglos verlaufen. Bei
Gut Horn war es zwar wenigen Dutzend Atomkraftgegnern kurzzeitig gelungen
an den Gleisabschnitt zu gelangen, jedoch wehrte die Freude nicht lange.
Die Aktivisten entfernten sporadisch ein paar Steine aus dem Gleisbett,
richteten jedoch keinerlei Schaden an, weil die Polizei die Aktion sofort
beendete. Einige von ihnen wurden daraufhin kurzzeitig eingekesselt, andere
mit Pferden vertrieben.
Ein RTL-Journalist kommentierte die Aktion mit folgenden Worten: "Gerade
mal drei Steine berührt und schon vom Schottern reden - das ist doch wohl
ein bisschen übertrieben." Im nur wenige Kilometer entfernten Lemgrabe
hatte sich unterdessen die zweite Gruppe versammelt und einen Vorstoß nach
Gut Horn versucht. Nicht minder erfolglos. Nun stehen sie von reichlich
Polizei umzingelt auf einem Feld. Einige Aktivisten trommeln. Das Schottern
in Dahlem kann wohl für beendet erklärt werden.
## 12.14 Uhr: Plenum geplant
Hitzacker. Am Himmel über dem Camp fliegen zwei Drachen, das Radio Freies
Wendland läuft. Um 13 Uhr, so eine Durchsage, gibt es ein letztes Plenum.
Langsam versammeln sich die AktivistInnen. Polizei ist hier nicht zu sehen,
auch in der Nacht soll das Aufgebot am Camp zurückhaltend gewesen sein.
## 12.10 Uhr: Polizeisperre überwunden
Wald bei Tollendorf/Metzingen. Die Schotterer haben es geschafft die
Polizeisperre zu umgehen und rennen jetzt in freudiger Stimmung übers Feld.
## 12.08 Uhr: Castor steht
Der Castor soll im Güterbahnhof Seelze stehen, meldet castorticker.de. Es
soll auch ein großes Polizeiaufgebot vor Ort sein.
## 11.50 Uhr: Pfefferspray gegen ProtestlerInnen
Tollendorf. Etwa 50 Demonstranten erklimmen den Bahndamm und zünden Böller.
Die Polizei ruft eine letzte Warnung. Es kommt zu Rangeleien. Zunächst
gelingt es den Castor-Gegnern zu schottern. Doch dann verteibt die Polizei
die Demonstranten mit Pferden und Pfefferspray von den Schienen. Auch ein
taz-Mitarbeiter, der die Geschehnisse mit Abstand beobachten wollte, wurde
von Polizisten tätlich angegangen, vom Bahndamm geschubst und mit
Pfefferspray bedroht.
Ein weiterer Journalist wurde von einem Polizisten mit dem Visier des
Polizeihelms ins Gesicht geschlagen.
## 11.45 Uhr: Kleine Schotter-Erfolge
Lemgrabe. Auf dem Feld in der Nähe von Lemgrabe setzt sich jetzt die Gruppe
von rund 100 Schotterern wieder in Bewegung und ruft kampfstark: "Castor?
Schottern!" Das Team der Pressesprecher verkündet, dass eine andere
Kleingruppe für kurze Zeit an die Schienen vorgedrungen sei und dort drei
Minuten lang Steine aus dem Schienenbett entfernt habe. Ob das stimmt,
lässt sich derzeit nicht sagen. Nun würden nach Angaben einer Sprecherin
beide Gruppen versuchen, wieder zusammenzufinden.
## 11:40 Uhr: Berichterstattung behindert
Metzingen. Die Berichterstattung über den Castortransport wird erneut von
der Polizei behindert. Am Ausgang des Camps Metzingen wurde die
Schutzausrüstung eines taz-Fotografen beschlagnahmt. Es sei rechtlich nicht
erlaubt, Helm, Sichtschutz und Atemmaske zum Schutz vor Tränengas bei sich
zu tragen, wurde ihm gesagt. Das aber zählt zur üblichen Ausrüstung von
Fotojournalisten auf Demos - um zu dokumentieren müssen sie bis ins
vorderste Geschehen.
Der Fotograf trug sowohl einen offiziellen Presseausweis als auch eine
zusätzliche Presseakkreditierung bei der Polizeidirektion Lüneburg bei
sich. Die war eigentlich dafür vorgesehen, Journalisten die
Berichterstattung von Seiten der Polizei zu erleichtern. Praktisch bleibt
der Ausweis allerdings ohne Nutzen für Journalisten.
Polizeisprecher Peter Hoppe rechtfertigt das Vorgehen mit Pargraph 14 des
niedersächsischen Gefahrenabwehrgesetzes, das unter anderem auf das
Vermummungsverbot bei Versammlungen verweist, zudem geht es um
Datenerfassung an so genannten polizeilichen Kontrollstellen. Solche
Stellen wurden rund um Metzingen eingerichtet, "da wir zur Überzeugung
gekommen sind, dass dort eine besondere Gefahr ausgeht", sagt Hoppe.
Dort werde alles sichergestellt, "womit man sich vor Schlägen,
Wasserwerfern oder ähnlichem schützen kann oder was zum Schottern genutzt
werden kann". Teile der Berufsausrüstung von Fotojournalisten zählt man im
Wendland offenkundig dazu. "Wir unterscheiden an den Kontrollstellen nicht,
wer kontrolliert wird, das kann auch ein Bundestagsabgeordneter sein", sagt
Hoppe. "Es geht um die Gegenstände, nicht die Person".
## 11.36 Uhr: Schotterer zerstreut
Lemgrabe. Die Schotteraktion nördlich der Schienenstrecke riecht nicht mehr
nach einem Erfolg für die DemonstrantInnen. In der Nähe von Lemgrabe stehen
nun nur noch rund 100 SchotteraktivistInnen auf einem Kartoffelfeld mehrere
100 Meter entfernt von der Schienenstrecke. Die anderen sind abhanden
gekommen. Gestartet war die Gruppe mit 250 Teilnehmern am Morgen in Dahlem.
Zwischen den Verbliebenen auf dem Feld und der Schienenstrecke steht eine
Polizeikette. Über den Feldern schwebt ein Hubschrauber. Hier beraten die
AktivistInnen nun, was jetzt zu tun ist. Sie sehen müde aus. Doch
wenigstens die Idylle stimmt: Ganz in der Nähe hopsen zwei Rehkitze
unbeschwert durch das Mittagsgrün.
## 11.30 Uhr: PK- Gorleben "untragbar"
Dannenberg. Röttgens "Neustart" bei der Endlagersuche ist unglaubwürdig.
Die von ihm angekündigte "weiße Landkarte" hat bereits einen dunklen Fleck.
So der Tenor bei der Pressekonferenz vom "Schulterschluss". Die
Umweltverbände und atomkraftkritischen Parteien aus dem Kreis
Lüchow-Dannenberg lehnen eine weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben
strikt ab. Er sei geologisch ungeeignet und "politisch schwer belastet".
Es bestehe die Befürchtung, dass andere Standorte "auf dem Papier" erkundet
werden könnten, "um Gorleben gerichtsfest zu machen und durchzusetzen". In
Gorleben seien bereits mehr als 1,6 Mio Euro investiert worden, die
Castor-Transporte schrieben den Entsorgungsstandort weiter fest. Der
Dannenberger Landtags- und Kreistagsabgeordnete der Linken, Kurt Herzog,
sagt, Wasserzuflüsse und Gasvorkommen schlössen ein Atommüllendlager in
Gorleben aus. Es sei "untragbar", dass die Regierungen in Berlin und
Hannover vor diesem Hintergrund weitere Castor-Transporte genehmigten: "Der
Staat schottert die Demokratie."
## 11.20 Uhr: Polizei greift noch nicht ein
Wald zwischen Metzingen und Schiene. Die Polizei lässt die Schotterkolonne
nach wie vor ungehindert durch den Wald ziehen.
## 11.14 Uhr: Trecker-Kolonne startet
Die Traktor-Kolonne der Bauern setzt sich ganz gemächlich in Bewegung
Richtung Großkundgebung in Dannenberg. Vorneweg fährt Biobauer Frank
Schmidt. Seit Anfang an sei er beim Widerstand dabei, sagt der Mann mit dem
Bürstenschnitt, "Diesmal um den Atomausstieg auch wirklich zu besiegeln und
von der angeblich weißen Landkarte der Endlagersuche den Schandfleck
Gorleben endlich zu beseitigen." Ein Polizist fragt Schmidt: "Sie wissen wo
es langgeht?" Der gibt zurück: "Na klar, folgen sie mir einfach."
## 11.09 Uhr: Castor durch Hannover
Hannover. Der Castor-Transport hat inzwischen Hannover passiert, wie das
Infoportal castorticker.de schreibt.
## 11.04 Uhr: Kein Durchkommen für Schotterer
Lemgrabe. "Das ist doch eine große Scheiße. Schottern – was soll das
bringen?", empört sich ein Bauer, der in Lemgrabe am Weidezaun steht. Er
passt hier auf zwei wunderschöne Esel und zwölf Schafe auf, die in den
Mittelpunkt der Auseinandersetzungen zwischen Schotteraktivisten und
Polizei gekommen sind. "Natürlich ist das ätzend mit der Atomkraft. Aber
irgendwo muss der Scheiß doch hin", sagt der Mann.
Hier an der Weide waren die SchotteraktivistInnen, die aus Dahlem gestartet
waren, auf ein Großaufgebot der Polizei gestoßen. Inzwischen hat sich die
Gruppe in eine größere und eine kleinere Gruppe getrennt. Die größere
Gruppe bestehend aus 180 Aktivisten, hat sich zunächst zurückgezogen. Das
Polizeiaufgebot ist enorm, schwer vorzustellen, dass die Castor-GegnerInnen
so noch an die Gleise gelangen können.
## 10.43 Uhr: Schotterer von Polizei begleitet
In der Nähe von Lemgrabe. Hier ziehen rund 250 Schotterer, die aus Dahlem
gekommen sind nun über die Felder. Inzwischen werden sie von annähernd
sovielen behelmten Polizeibeamten begleitet. Immer wieder setzen die
Widerständler zum Laufschritt an und erhöhen phasenweise die
Geschwindigkeit. Sie nähern sich nun langsam der Schienentrasse. An den
Umgebungsstraßen in Sichtweite stehen Dutzende Polizeiwagen.
Gerade stoßen sie auf einer Straße auf rund 30 Einsatzwagen, die ihnen den
Weg abschneiden wollen. Die AktivistInnen versuchen auszuweichen. Am Ende
der Polizeikolonne stehen ein Wasserwerfer und ein Räumfahrzeug bereit.
Eine Polizeisprecherin warnt davor, sich an den Schotter-Aktionen zu
beteiligen und droht mit dem Einsatz von Zwangsmaßnahmen.
## 10.40 Uhr: Trecker stehen bereit
Gusborn. Die Bauern sind bereit. In Gusborn sammeln sich nach taz-Zählung
bereits 239 Trecker. Allerdings rollen immer wieder neue Trecker über die
nördlichen und südlichen Feldwege heran. Fast alle sind mit der
obligatorischen Anti-AKW-Sonne und den gelben Kreuzen verziert. Letzter in
der Reihe ist Eckhard Mroß, ein 50-jähriger Forstwirt. Er sagt: "Ich glaube
leider noch nicht, dass das der letzte Castor-Transport war." Unter den
Anwesenden erzählt man sich, es gäbe einen Bauern, der 350 Liter Glühwein
mitgebracht hat.
## 10.23 Uhr: Castor-Gegner auf dem Weg zu den Schienen
Metzingen. In Metzingen hat sich eine lange Kolonne von Castor-Gegnern
gebildet, die über den Feldweg zu den Schienen in Richtung Hitzacker läuft.
Mehrere hundert Leute haben sich inzwischen angeschlossen
## 10.15 Uhr: Kleinbus von Radio Wendland durchsucht
Metzingen. Mittlerweile ist bekannt, dass der durchsuchte Kleinbus zu einem
Team, das für das Radio Freies Wendland produziert, gehörte. Der Wagen
wurde sichergestellt. Die Begründung: Gefahrenabwehr. Zwei Anwälte des
Legal-Teams diskutieren mit den Beamten über die Rechtmäßigkeit. Nach der
Diskussion werden sie zum Einsatzleiter durchgelassen. Ein Hubschrauber
fliegt langsam über das Camp.
## 10.06 Uhr: Journalisten erwarten Schotterer
Lerngrabe. Das Schottern scheint bei PressevertreterInnen nicht an
Attraktivität verloren zu haben. Während sich in diesem Jahr deutlich
weniger AktivistInnen als im vergangenen Jahr am Schottern beteiligen, ist
das Medieninteresse nach wie vor ungebrochen. Etwa 40 JournalistInnen
sammeln sich derzeit im Ort Lerngrabe, und warten darauf, von der
Schotter-Pressegruppe zu der Aktion gebracht zu werden, um von der
Schotteraktion bei Dahlenburg zu berichten. Die Spannung unter den
Journalisten ist groß. Hier heißt es, es seien in der Nähe rund 500
Schotterer unterwegs. Nach taz-Zählungen befinden sich jedoch maximal 250
Schotteraktivisten zwischen Dahlem und Dahlenburg.
## 10 Uhr: Schutzkleidung beschlagnahmt
Metzingen. Am dem Feldweg, der Richtung Schienen führt, durchsucht die
Polizei einen Kleinbus. Am Ende des Weges steht der berühmte Wasserwerfer
WaWe 10000 bereit. Auch Pressevertreter werden durchsucht. So hat die
Polizei einem taz-Journalisten die Schutzkleidung, darunter Atemschutz und
Schutzbrille, abgenommen. Auf das Argument, dass er Journalist sei und es
zu seiner Arbeitskleidung gehöre, gingen die Beamten nicht ein.
## 9.51 Uhr: Schotteraktivisten unterwegs
Dahlem. Südwestlich von Dahlem haben die rund 250 Schotteraktivisten die
festen Straßen verlassen. Über ein Feld stechen sie nun in ein Waldstück
gen Süden.
## 9.50 Uhr: Kirchen öffnen Türen
Dannenberg. Die evangelische St. Johannis-Kirche im Stadtzentrum ist
aufgeschlossen worden. Hier beginnt um 10 Uhr ein Sonder-Gottesdienst "aus
gegebenem Anlass", wie es auf einem Ankündigungsplakat heißt. Etliche
Kirchen im Wendland, gerade auch an der Straßentransport-Strecke, sind in
den Castor-Tagen geöffnet. In den Gemeindehäusern können auswärtige
Demonstranten übernachten. In der Langendorfer Kirche beginnt nach Ende der
Großdemonstration das Non-Stop-Programm "Kultur contra Castor".
## 9.45 Uhr: Pressekonferenz in Dannenberg
Dannenberg. Gleich beginnt hier die Pressekonferenz der
"Schulterschluss"-Gruppe Lüchow-Dannenberg. Um 11 Uhr soll es dann eine
weitere Konferenz geben.
## 9.30 Uhr: Polizei nimmt AktivistInnen Handschuhe ab
Metzingen. Die Polizei nimmt den WiderständlerInnen bei den
Personenkontrollen Arbeits- und Winterhandschuhe ab, wie sie zum Schottern
gebraucht werden könnten. Das sagen Anwälte vom Legal-Team, die gerade mit
der Polizei gesprochen haben. Laut ihnen ist die Maßnahme unzulässig, da
die Handschuhe zum Kälteschutz dienen würden.
## 9.20 Uhr: Polizei ist frustriert
Metzingen. Ein Sprecher der Polizei sagt, die Konfrontation der vergangenen
Nacht habe die jetzigen strengen Personenkontrollen nötig gemacht. Eine
Gruppe von etwa dreißig Leuten habe massiv provoziert und unter anderem
Zwillen eingesetzt. Für die Einsatzkräfte sei die Situation frustrierend
gewesen.
## 9.16 Uhr: Demonstranten auf den Weg zu den Schienen
Dahlem. Im Camp machen sich nun rund 250 Menschen zum Abmarsch bereit. Die
meisten von ihnen haben weiße Ganzkörperanzüge übergezogen und warme Mützen
auf dem Kopf. Von hier aus wollen sie gleich in Richtung der etwa 5
Kilometer entfernten Schienenstrecke gehen, die südliche des Camps
verlaufen. Die Polizei hat inzwischen die Straße vor dem Camp abgesperrt.
## 9.16 Uhr: Castor wieder in Bewegung
Hebenshausen. Der Castor fährt wieder langsam weiter, während aus dem Wald
die letzten übriggebliebenen Protestler Parolen rufen. Eine Polizeikette
verhindert, dass sie auf die Schienen kommen. Die Proteste sind friedlich
geblieben.
## 9 Uhr: Castor steht
Neu-Eichenberg. Nach einer kurzer Fahrt hat der Castor wieder angehalten
und steht derzeit zwischen Neu-Eichenberg und Hebenshausen, meldet
castorticker.de.
## 8.52 Uhr: Noch keine Polizei in Dahlem
Dahlem. Rund um das Camp um Dahlem nördlich der Schienenstrecke ist bislang
noch keine Polizei zu sehen.
## 8.47 Uhr: Polizeihund beißt Journalistin
Hebenshausen. Bei Hebenshausen soll eine Journalistin von einem Polizeihund
ohne Maulkorb gebissen worden sein, wie gerade das Radio Freies Wendland
mitteilte.
## 8.42 Uhr: Vom Schottern distanziert
Dahlem. Am Camp Dahlem hängt ein Hinweisschild, das in Dumstorf verboten
worden war, weil die Anmelderin sich nicht vom "Schottern" distanzieren
wollte. Darauf ist zu lesen: "Hiermit kommen wir der Auflage nach, uns vom
Schottern zu distanzieren! PS. Und wir teilen noch mit, dass diesbezüglich
Vorbereitungen nicht geduldet werden dürfen."
Im Camp ist das erste Tagesplenum zu Ende gegangen, auf dem
organisatorische Absprachen zum Verlauf der Protestaktionen am heutigen Tag
abgesprochen wurden.
## 8.40 Uhr: AktivistInnen im Aufbruch
Metzingen. Das ganze Camp ist mittlerweile auf den Beinen und macht sich
zum Abmarsch bereit. Die Polizei sagt durch, die Personen vor dem
Wasserwerfer mögen sich entfernen.
## 8.28 Uhr: Castor fährt wieder
Neu-Eichenberg. Der Castor-Transport sei soeben wieder in Bewegung
gekommen, meldet Castorticker.de.
## 8.20 Uhr: Schienen bei Hebenshausen geräumt
Hebenshausen. Die Polizei hat mittlerweile die Schienen geräumt. Dabei hat
sie allein eine Stunde gebraucht, um das Personal dafür aufzufahren. Jetzt
haben sie alle Demonstranten in den Wald gedrängt und Platzverweise
erteilt. Bald könnte der Castor wieder fahren. Zwei Leute der
Bürgerrechtsorganisation "BürgerInnen beobachten Polizei und Justiz" waren
auch vor Ort, um den Einsatz zu beobachten. Sie haben ebenfalls
Platzverweise erteilt bekommen. "Für uns gehören sie zur Störerseite", so
die Begründung eines Zugführers der Bundespolizei.
## 8.10 Uhr: Polizei blockiert Gleisübergang
Gleisübergang bei Oldendorf. Die Polizei wacht unter anderem mit
Räumpanzern und Pferden am Übergang. Steffen Thiele vom Camp Oldendorf, das
sich nur wenige Meter daneben befindet, sagt, dass das Aufgebot schon seit
gestern Nacht hier stehe. Im Vergleich zu letztem Jahr sei viel mehr
schweres Gerät hier. Das Camp plane verschiedene Aktionen.
## 8.06 Uhr: Camp Dahlem startet in den Tag
Dahlem. "Der Castor-Transport steht kurz vor Hannover!", mit dieser
Information wurden am Morgen die AktivistInnen im Widerstandscamps Dahlem
geweckt. Es war eine wirksame Falschinformation, die schnell für Leben im
Camp gesorgt hat. Zwar hat der Castortransport noch nicht mal Göttingen
erreicht, doch im Camp Dahlem herrscht bereits reges Treiben. Dutzende
Atomkraftgegner versorgen sich mit Frühstück, in Kürze soll hier das erste
Tagesplenum beginnen. Einige suchen bereits Knieschützer und sogenannte
"Demokratie-Folien" heraus, die sie vor einem Pfefferspray-Einsatz der
Polizei schützen soll. Rund um das Camp drehen sich die Flügel der
Windrädern beruhigend im Wind. Jetzt steigt gerade die Sonne über den
Horizont.
## 7.50 Uhr: Weiter Katz und Maus in Hebenshausen
Knapp 45 Minuten nach der Gleisblockade sind jetzt etwa 50 Polizisten auf
den Gleisen bei Hebenshausen. Sie haben die Demonstranten friedlich
abgedrängt. Beide Seiten stehen sich gegenüber, laufen nebeneinander her.
Teils vermummte Demonstranten versuchen immer wieder auf die Gleise
durchzubrechen. Da das Gelände sehr unübersichtlich ist, hat die Polizei
Probleme, die Kontrolle über die Schienen zu bekommen. Der Castor kann so
nicht weiterfahren.
## 7.40 Uhr: Können die Kletterer nicht finden
Barendorf/Bavendorf. Ein Anrufer bei Radio "Freies Wendland" gibt sich als
Aktivist der Gruppe "Global 2000" zu erkennen und verkündet, dass Kletterer
in den Bäumen bei Barendorf bzw. Bavendorf hängen würden. Nach
Taz-Recherchen konnten wir aber in beiden Dörfern keine Aktivisten über der
Bahnstrecke finden. Auch die Polizei vor Ort weiß nichts von einer solchen
Aktion.
## 7.30 Uhr: Erste Festnahme in Hebenshausen
Die Demonstranten spielen mit der Polizei Katz und Maus. Kaum hat die nur
knapp 20 Mann starke Polizeieinheit die Demonstranten in den angrenzenden
Wald gejagt, laufen sie wenige Meter weiter wieder auf die Gleise. Jetzt
hat sich die Polizei den ersten Aktivisten geschnappt und in Gewahrsam
genommen.
## 7.08 Uhr: Castorzug gestoppt
Hebenshausen. Die rund 100 Demonstranten haben es auf die Gleise südlich
von Friedland geschafft und blockieren sie komplett. Die Polizei ist in der
Unterzahl, greift noch nicht ein. Im angrenzenden Wald werden
Feuerwerkskörper gezündet.
## 6.59 Uhr: Demonstranten blockieren Schiene
Hebenshausen. Südlich von Göttingen versuchen 100 Leute die Gleise zu
stürmen. 20 Aktivisten sind bereits auf den Schienen. Ein
Polizeihubschrauber kreist bereits über den Menschen, Polizei ist aber noch
nicht zu sehen.
## 6.57 Uhr: Polizei verstärkt sich
B 216. Hier bewegt sich ein gigantischer Tross an Polizeibussen von
Oldendorf in Richtung Göhrde und Metzingen.
## 6.45 Uhr: Castor hat Kassel durchfahren
castorticker.de berichtet, dass der Castorzug durch Kassel gefahren ist und
jetzt Richtung Göttingen unterwegs ist.
## 6.20 Uhr: Kaffeeservice im Morgenmantel
Metzingen. Das Team der VoKü im Camp schleppt bereits Obstkisten. Eine
Anwohnerin schlurft alle 20 Minuten im Morgenmantel zu der Handvoll
Menschen, die vor ihrer Einfahrt an einer brennenden Tonne stehen, und
fragt, ob noch jemand Kaffee will. "Ihr könnt euch auch ne Bockwurst über
dem Feuer heiß machen", sagt sie.
## 6.10 Uhr: Fähnchen für den Überblick
Esso-Wiese. In einem zur Radiostation umgebauten Bauwagen stehen Holger,
Anita und Jelle am Mikrofon und unterhalten die wenigen Atomkraftgegner,
die im Wendland und in Deutschland gerade nicht schlafen. Anita hat gerade
die Schicht begonnen, die anderen stehen schon länger hier.
An den Wänden hängen große Übersichtskarten aus Deutschland und der Region.
Mit Fähnchen ist darauf abgesteckt, wo der Castorzug sich gerade befindet
und welche Strecken er nehmen könnte. Das Radio "Freies Wendland" ist ein
selbstorganisiertes Alternativradio, das während des Castortransports rund
um die Uhr sendet.
## 5.55 Uhr: Polizisten schauen müde TV
Pressezentrum, Verladekran Dannenberg. Die Polizei hat einen blauen
Container bezogen. Drei Beamte harren hier die Nacht aus und gucken sehr
müde in einen Fernsehen. Erst um 6.30 Uhr endet ihre 12-Stunden-Schicht,
sagen sie. Dann können sie in einer Pension in Dannenberg ins Bettchen
fallen. Für sie sei die Nacht weitgehend ruhig verlaufen.
## 5.50 Uhr: Castor kurz in Bebra gestoppt
castorticker.de berichtet, der Castorzug habe in Bebra kurz gestoppt, um
eine Lok auszuwechseln. Inzwischen sei er wieder Richtung Kassel unterwegs.
Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber dpa, man habe nur das Personal
gewechselt.
## 5.40 Uhr: Weiter Sturmtief erwartet
Die Nachrichtenagentur dapd berichtet weiterhin, dass ein durchziehendes
Sturmtief das Umladen der Atommüllbehälter in der Verladestation Dannenberg
deutlich verzögern könnte. Sowohl der Deutsche Wetterdienst (DWD) in
Offenbach als auch das Hamburger Institut für Wetter- und
Klimakommunikation hätten Freitagabend bestätigt, dass für Samstag und
Sonntag im Wendland Winde der Stärken acht und neun zu erwarten sind. Damit
wäre ein Verladen der Behälter unmöglich.
Ein Sprecher der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) als
Betreibergesellschaft des Zwischenlagers Gorleben sagte gegenüber dapd: "Ab
Stärke sieben ist das Umladen der Behälter einzustellen."
## 5.30 Uhr: Nachtruhe auf der Esso-Wiese
Im Headquarter der Castor-Gegner herrscht Ruhe. Vier Nachtschichtler
werkeln vor sich hin, spülen, kochen und bereiten den Morgen vor. In
einigem Abstand steht die Polizei und beobachtet die Aktivitäten auf der
Wiese. Der Sternenhimmel leuchtet traumhaft schön.
## 5.20 Uhr: Scherben als Zeugen
Metzingen. Ein Anhänger blockiert den Ortseingang. Bei der Einfahrt zum Hof
Timme zeugen Glasscherben von der nächtlichen Konfrontation mit der
Polizei. An einer brennenden Tonne wärmen sich drei junge Männer. Sie
sagen, dass sie an der Schiene waren, während die Polizei zum Camp
vorgerückt war. Mit 15 Mann hätten sie acht Minuten lang geschottert: "Wir
hätten auch 20 Minuten gekonnt, weil uns die Beats von Atomkraft Wegbassen
übertönt hatten."
## 5.15 Uhr: Streetzer Kreisel gut bewacht
Zwischen Metzingen und Dannenberg befindet sich so gut wie keine Polizei
auf der Straße. Einzig der Streetzer Kreisel ist mit mobilen Scheinwerfern
ausgeleuchtet. Polizeiwannen stehen an dieser strategisch wichtigen Stelle
und achten darauf, dass keine Bauern mit ihren Treckern anrücken. Im
vergangenen Jahr hatten sie immer wieder dieses Kreisverkehr blockiert und
damit die Hoheit über die Verkehrslenkung in der Umgebung übernommen.
## 5 Uhr: Taz besucht Radio Freies Wendland
Im Wendland ist noch Nacht und nicht viel los. Ein Taz-Redakteur wird
deshalb gleich mal bei den Machern des Radios "[1][Freies Wendland]"
vorbeischauen.
## 4.40 Uhr: Polizei kritisiert Zug-Aktivisten
Laut der Nachrichtenagentur dpa kritisiert die Bundespolizei die Aktion in
Haßloch, bei der ein Aktivist den Castorzug während eines Zwangsstopps
bestiegen habe, um kurz ein Transparent hochzuhalten. Er sei unerkannt
entkommen, bevor die Polizei habe eingreifen können, so eine Sprecherin.
"Jeder, der so einen Zug besteigt, kalkuliert Risiken, die damit
einhergehen", sagte sie.
## 4.38 Uhr: Castorzug wieder unterwegs
castorticker.de berichtet, der Castorzug habe Hünfeld wieder verlassen.
## 4.10 Uhr: 150 Busse mit Demonstranten erwartet
Zur Großdemo am Samstagmittag haben sich laut Veranstaltern mehr als 150
Busse angemeldet. Zur Veranstaltung in Dannenberg werden Tausende
Teilnehmer erwartet. Die Auftaktkundgebungen in Dannenberg und bei
Nebenstedt beginnen um 12.30 Uhr. Ab 13 Uhr ziehen Demozüge zum
Kundgebungsplatz; Beginn der Kundgebung ist um 14 Uhr.
## 3.20 Uhr: Baumaktivisten kein Hindernis
Fuldatal. Laut der Nachrichtenagentur dapd haben die vier Baumaktivisten im
Fuldatal es nicht geschafft, den Castorzug überhaupt zum Stoppen zu
bringen. Der hessische Umweltaktivist Jörg Bergstedt sagte dapd vor Ort,
die Aktion der Baumkletterer sei schon seit Monaten geplant gewesen. Es sei
durchaus angedacht gewesen, den Castor zu stoppen. Die Aktion in den Bäumen
sei dafür jedoch von der Polizei viel zu früh entdeckt worden.
## 2.45 Uhr: Kletterer stoppen Zug nicht
Nach übereinstimmenden Berichten hat der Castorzug die Kletterer passiert,
die im Fuldatal in den Bäumen in sieben Meter Höhe über den Gleisen hingen.
Der Zug soll inzwischen Marbach durchfahren haben und laut castorticker.de
in Hünfeld halten.
## 2.30 Uhr: Gleise von Polizei ausgeleuchtet
Hitzacker. Weite Teile der Gleise, auf denen der Casturzug fahren wird,
sind von Scheinwerfern ausgeleuchtet. Vereinzelt sind kleine Gruppen von
AktivistInnen im Wald unterwegs, auch die Polizei steht auf jedem Waldweg.
Ein Aktivist berichtet, er sei in der Nähe der Gleise von einem
Hubschrauber verfolgt worden.
## 2.10 Uhr: Kletterer werden geräumt
Wie die "Gruppe Fuldatalsperre" berichtet, habe die die Räumung begonnen.
Mit Hebebühne und Kletterpolizisten soll versucht werden, die Kletterer zu
erreichen und schnell herunterzuholen. "Wir bemühen uns, die zu entfernen,
so dass der Zug fahren kann", erklärt zudem der Sprecher der Polizei in
Fulda vis Nachrichtenagentur dpa.
## 1.50 Uhr: Sonderzug für Eichhörnchen
Marbach. Die Polizei hat begonnen, die AktivistInnen der "Gruppe
Fuldatalsperre" aus zwei Bäumen links und rechts der Gleise zu holen. Ein
Sonderzug mit Hebebühne steht direkt unterhalb der Aktivisten auf dem einen
Baum. Den anderen haben Polizeiklettern erklommen, die offenbar mit den
dorthin gekletterten Aktivisten reden.
## 1.30 Uhr: Hubschrauber kreisen über dem Wendland
Harlingen/Göhrde. In der Nähe der Bahngleise kreisen Hubschrauber mit
Suchscheinwerfern. Dass im Bereich der Schienen und der Göhrde
CastorgegnerInnen ausgemacht und per Helikopter verfolgt werden, schließt
ein Polizeisprecher aus. Er gehe davon aus, dass routinemäßig zur
Überwachung geflogen werde.
## 1.10 Uhr: Mit Wasserwerfern in die Menge geschossen
Metzingen. Der Besitzer des Camp-Geländes, Peter Wilhelm Timme, kritisiert
das Vorgehen der Polizei am Camp massiv und kündigt rechtliche Schritte an.
Ein Polizeiaufgebot mit Wasserwerfer sei am Abend bis auf seine Hofeinfahrt
vorgedrungen und habe "wahllos auf Leute geschossen", sagt Timme der taz:
"Einen Grund, warum die Polizei hier so massiv aufgetreten ist, weiß ich
nicht."
"Ich gehe davon aus, dass die Polizei nicht auf das Gelände gekommen ist,
weil sie jemand verfolgt hat oder Straftaten vorlagen", sagt Timme, "sonst
hätten sie das auch sagen können." Für ihn ist das Vorgehen Willkür: "Es
ist nicht rechtswidrig, was hier passiert. Ich gehe davon aus, dass es
darum geht, dass die Leute hier Quartier bekommen."
## 1.00 Uhr: Eichhörnchen bleibt Eichhörnchen
Marbach. Cecile Lecomte und drei MitstreiterInnen von der "Gruppe
Fuldatalsperre" hängen noch immer über einer steilen Böschung an der
Castor-Strecke nahe Marbach. Mehr 100 Polizisten sind mittlerweile vor Ort,
haben bisher aber noch keine Rettungsversuche unternommen. Stattdessen
suchen die Beamten das Gelände intensiv mit Scheinwerfern ab.
"Leider ist die Aktion nur teilweise gelungen", sagte ein Sprecher der taz.
Die Kletterer seien zu früh entdeckt worden. Ob die Polizei sie vor dem
Eintreffen des Castorzugs aus dem Bäumen rettet wird, ist derzeit offenbar
noch unklar.
## 0.51 Uhr: In Metzingen kehrt Ruhe ein
Metzingen. Die Polizei überlässt nun auch die Kreuzung der beiden
Bundesstraßen vor dem Ortseingang den AktivistInnen. Die meisten kehren ins
Camp zurück und rufen die Codewörter ihrer Bezugsgruppen, in denen sie sich
organisieren.
## 0.33 Uhr: "Hör auf mit dem Scheiß"
Metzingen. Während die Polizei sich über die Bundesstraße schrittweise
zurückzieht, fliegen von den Hügeln über der Straße immer wieder Steine.
Ein Vermummter schießt mit einer Steinschleuder. "Hör auf mit dem Scheiß",
herrscht ihn ein anderer an.
## 0.20 Uhr: Brennende Tonne auf der Straße?
Metzingen. Die Polizei zieht sich weiter Richtung Dannenberg zurück. Ein
Sprecher der Einsatzleitung vor Ort erklärte der taz, Beamte seien bei
einer Personenkontrolle tätlich angegriffen worden. Die Kontrolle sei
aufgrund einer brennenden Tonne auf der Straße durchgeführt worden. Im
Moment ist keine brennende Tonne mehr auf der Straße zu sehen.
## 0.08 Uhr: "Es läuft ein Einsatz"
Lüneburg/Metzingen. Wasserwerfer- und Schlagstockeinsätze am Camp Metzingen
bestätigt die Castor-Pressestelle in Lüneburg derzeit nicht. Auch zu einer
möglichen Räumung des Camps äußert sich ein Sprecher nicht. "Es läuft ein
Einsatz", heißt es nach mehrfacher Nachfrage. Demonstrierende hätten auf
der Straße vor dem Camp Steine und Pyrotechnik gegen Polizisten eingesetzt.
"Wir sind dabei, die Situation zu klären und die Demo-Teilnehmer
zurückzudrängen", so der Sprecher.
## 0.00 Uhr: Entspannung in Metzingen
Metzingen. Die Polizei hat sich vom Camp-Eingang zurückgezogen. Offenbar
setzen die Beamten auf präventive Einschüchterung. Der zuständige
Einsatzleiter begründet den harten Einsatz damit, dass Beamte beim
Vorbeifahren mit Steinen beworfen worden seien.
"Ich bin eigentlich friedlich, aber das, was die Polizei hier macht, macht
mich richtig wütend", sagt eine Aktivistin, die den Tränen nahe ist.
***
Taz-Autoren vor Ort: Rudolf Balmer, Sebastian Fischer, Klaus-Peter
Klingelschmitt, Martin Kaul, Reimar Paul, Annika Stenzel, Benjamin Laufer,
Teresa Havlicek, Ingo Arzt, Malte Kreutzfeldt, Jörn Alexander, Felix
Dachsel, Julia Seeliger, Christian Jakob
In der Berliner Redaktion: Carl Ziegner, Marie-Claude Bianco, Jannis
Hagmann, Corinna Klingler, Matthias Urbach, Thomas Schmid, Paul Wrusch
27 Nov 2011
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