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# taz.de -- Umstrukturierungen bei "LVZ": Madsack streicht
> Die "Leipziger Volkszeitung" büßt Mantel-Redakteure ein. Und das
> Überregionale kommt bald aus Berlin. Trotz Verkleinerung soll das Blatt
> eine Vollredaktion bleiben.
Bild: Streicht Stellen bei der "Leipziger Volkszeitung": Madsack-Mediengruppe.
Die "Leipziger Volkszeitung (LVZ)" bekommt als erstes Blatt der
Madsack-Mediengruppe die Umstrukturierung der nationalen und
internationalen Berichterstattung zu spüren: Laut Medienberichten sollen
bis zum Jahr 2013 insgesamt 53 Stellen gestrichen werden, 30 davon in der
Redaktion. Der Großteil der überregionalen Informationen wird in Zukunft
für alle 18 Madsack-Zeitungstitel in einer Zentralredaktion in Berlin
produziert.
"LVZ"-Geschäftsführer Norbert Schmid sagte, derzeit diskutiere man über die
genaue inhaltliche Zusammenarbeit der Zentral- und Lokalredaktion, "20 bis
30" der insgesamt 140 redaktionellen Stellen in Leipzig würden abhängig vom
Ergebnis wegfallen. Die Kürzungen sollen durch Altersteilzeit und
Abfindungen sozialverträglich gelöst werden, betriebsbedingte Kündigungen
schloss Schmid aber nicht aus.
Die Zentralredaktion soll künftig auf Anfrage der einzelnen Redaktionen
Artikel zu überregionalen Themen produzieren. Die LVZ bleibt laut Schmid
trotz der Verkleinerung aber eine Vollredaktion, Themen aus der Region mit
überregionaler Relevanz würden auch künftig in Leipzig erarbeitet. Kritiker
sehen in dem Konzept einen Verlust für die Meinungsvielfalt, da so in
vielen Zeitungen identische oder sehr ähnliche Artikel stünden.
Den Stellenstreichungen bei der LVZ haftet ein fader Beigeschmack an: Erst
vor zwei Wochen kaufte Madsack von der FAZ-Gruppe die in Brandenburg
dominante Märkische Allgemeine Zeitung. Und auch die Leipziger Volkszeitung
schreibt schwarze Zahlen.
Schmid verteidigt die Entlassungen trotzdem als notwendige
Umstrukturierungen im Rahmen einer längerfristigen Effizienzstrategie. Über
die Einrichtung der Zentralredaktion und die damit für Leipzig verbundenen
Stellenverluste spreche man bereits seit drei Jahren. "Das ist ein ganz
normaler Vorgang", so Schmid.
28 Nov 2011
## AUTOREN
Dennis Drögemüller
## TAGS
Redakteur
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