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# taz.de -- American Pie: NBA darf spielen, spielen, spielen
> Der Arbeitskampf in der nordamerikanischen Basketballliga ist zu Ende.
> Der erste Sprungball erfolgt am Weihnachtstag. Danach wird es anstrengend
> für die NBA-Stars.
Bild: Dirk Nowitzki (Dallas) und seine Zunge im Duell mit Joel Anthony (Mami).
BERLIN taz | Sie werfen wieder. Ab Weihnachten gibt es nun doch wieder
NBA-Basketball. Spieler und Klubbesitzer sind zwar noch dabei, eine
endgültige Einigung auszuformulieren, aber der 149 Tage währende
Arbeitskampf ist vorbei.
Ein Rumpfspielplan wird ausgearbeitet. 66 Saisonspiele soll es geben statt
der üblichen 82. Am 26. April ist die Saison dann schon wieder vorbei. Im
Schnitt muss jedes Team beinahe vier Spiele in der Woche absolvieren.
Die Belastung wird immens sein. Drei Spiele an drei aufeinanderfolgenden
Tagen für ein Team, auch das sieht der Spielplan vor. Ab Weihnachten wird
gespielt, gespielt, gespielt. Für die Vorbereitung bleibt auch nicht viel
Zeit. Gerade einmal zwei Vorbereitungsspiele wird jedes Team bestreiten.
Nach und nach werden all die Spieler, die sich in der Zeit des Lockouts,
der Aussperrung durch die NBA-Klubbesitzer, in Ligen außerhalb der USA
verdingt haben, zu ihren Klubs zurückkehren.
"Ich hatte drei Monate Spaß", twitterte Deron Williams, der am Freitag sein
letztes Spiel für Besiktas Istanbul bestritten hat. Die 50 Punkte, mit
denen er im Spiel der Euro-Challenge die GB Göttingen in der vergangenen
Woche beinahe im Alleingang abgeschossen hat, werden die Fans in Istanbul
so schnell nicht vergessen. Im Dezember wird er wieder das Spiel der New
Jersey Nets machen.
## Tony Parker als Entwicklungshelfer
Und auch in Lyon werden sie den Layups von Tony Parker nachtrauern. Für
seinem Heimatklub Asvel, dessen Mitbesitzer und Vizepräsident der Franzose
ist, spielte er acht Mal. "Wir haben versucht, den französischen Basketball
weiterzuentwickeln", ließ er auf der [1][Website des Internationalen
Basketballverbands Fiba] mitteilen. "Jetzt müssen die Jungs eben ohne mich
weitermachen."
Sofort in die Staaten zurückkehren würden sicher gerne auch Wilson
Chandler, J. R. Smith, und Kenyon Martin. Die drei Profis von den Denver
Nuggets haben sich in China verdingt und spielen dort bei Zhejiang Guangsha
bzw. den Xinjiang Flying Tigers.
Ihre Manager haben offenbar nicht damit gerechnet, dass die Saison in der
NBA überhaupt stattfindet, und haben Ein-Jahresverträge ohne
Ausstiegsklausel für die Spieler ausgehandelt. Auf denen bestehen jetzt die
Chinesen und wollen, dass die drei bis zum Ende der Saison im März in China
bleiben. Die Fiba soll nun vermitteln.
Kein Wunder. Dort wird weiterhin bestens verdient. Künftig fließen zwar
statt wie bisher 57 Prozent nur noch 50 bis 51 Prozent der NBA-Einnahmen
(um die vier Milliarden Dollar) in Spielergehälter, doch die hoch dotierten
alten Verträge werden wohl nicht angetastet.
## Die große Show in Akron Ohio fällt aus
Die Spaßspielchen der Superstars, mit denen sie durch die Staaten tingeln
wollten, um die Menschen in Orten zu beglücken, an denen kein NBA-Klub
beheimatet ist, und um ein paar zehntausend Dollar für wohltätige Zwecke
einzuspielen, wurden abgesagt. LeBron James, der zusammen mit Dwyane Wade,
Chris Paul, Carmelo Anthony und anderen auf eine "Heimkehr-Tour" gehen
wollte, wird seinen Heimatort Akron (Ohio) am 1. Dezember nun doch nicht
beehren.
Auch in der deutschen Basketballprovinz, wo man sich schon darauf gefreut
hatte, dass NBA-Top-Scorer Kevin Durant zu einem Kurzgastspiel eingeflogen
wird, musste man die irrwitzigen Pläne begraben. Vielleicht ist man beim
aktuellen Bundesligaelften BBC Bayreuth, der Durant angeblich unbedingt
haben wollte, auch ganz froh, dass man sich nun nicht auf einen Vertrag
einlassen muss, bei dem man alle Vermarktungsrechte an den NBA-Profi von
den Oklahoma City Thunder hätte abtreten müssen.
Viele Gedanken an Bayreuth hat Durant wahrscheinlich eh nicht verschwendet.
Als sich die Einigung mit dem Klubbesitzern abzeichnete, zwitscherte er in
Anspielung auf seinen Start in die NBA im Jahr 2007: "Ahhhhhhhhhhhhhhh...
Ich fühle mich, als wäre ich noch einmal gedraftet worden." Was er wohl
über Bayreuth gezwitschert hätte?
29 Nov 2011
## LINKS
[1] http://www.fiba.com/
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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