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# taz.de -- Durchsuchung von NGOs in Kairo: Protest aus dem Westen
> Die Durchsuchung der Büros von 17 NGOs in Kairo wird von Washington und
> Berlin scharf kritisiert. Das Auswärtige Amt bestellte den ägyptischen
> Botschafter ein.
Bild: Militärs stehen Wache während ein NGO-Büro in Kairo durchsucht wird.
KAIRO/BERLIN/WASHINGTON dpa | Die Durchsuchung der Büros von 17
Menschenrechtsorganisationen und ausländischen Institutionen in Kairo hat
bei den Regierungen in Berlin und Washington zu scharfen Reaktionen
geführt. Das Auswärtige Amt in Berlin protestierte gegen [1][die
Durchsuchungen] und forderte "eine umgehende Aufklärung dieses Vorgangs".
Das US-Außenministerium zeigte sich "tief besorgt" und rief die ägyptische
Regierung auf, "die Schikanierung von Nichtregierungsorganisationen und
ihren Mitarbeitern zu beenden".
Wie ägyptische Medien am Donnerstag berichteten, hatten Staatsanwälte in
Begleitung von Polizisten bei dem Einsatz nach Hinweisen gesucht, ob die
ins Visier geratenen Organisationen ohne Lizenz arbeiteten und ohne
Erlaubnis der ägyptischen Behörden aus dem Ausland Geld erhalten hätten.
Ägyptische Menschenrechtler kritisierten die Durchsuchungen als
Einschüchterungskampagne. Die Polizei habe bei der Aktion Dokumente und
Computer beschlagnahmt. Vergangenen Monat hatte das ägyptische
Justizministerium erklärt, dass zahlreiche Bürgerrechtsgruppen nach dem
Sturz des Präsidenten Husni Mubarak im Februar illegal aus dem Ausland
finanziert würden.
Das Auswärtige Amt in Berlin zeigte sich ebenfalls "sehr besorgt". Die
Konrad-Adenauer-Stiftung arbeite seit Jahren erfolgreich in Ägypten.
"Außenminister Westerwelle erwartet, dass die Angelegenheit möglichst
schnell aus der Welt geschafft wird und die Stiftung ihre Arbeit ohne
Behinderungen fortsetzen kann", sagte eine Sprecherin. Zudem sei der
ägyptische Botschafter für diesen Freitag ins Auswärtige Amt einbestellt
worden.
US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland betonte: "Wir glauben nicht, dass
diese Aktionen gerechtfertigt sind." Unter den betroffenen Organisationen
seien auch zwei, die mit US-Mitteln unterstützt werden. Sie forderte die
ägyptischen Behörden auf, "deren Eigentum zurückzugeben und diese
Angelegenheit umgehend beizulegen".
30 Dec 2011
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[1] /Militaer-in-gypten/!84601/
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