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# taz.de -- Occupy vor Räumung: Freude auf Dialog mit der Polizei
> Die Bundesimmobilienanstalt stellt Strafanzeige gegen das Occupy-Camp am
> Spreeufer. Die Besetzer geben sich gelassen: Stimmung prima!
Bild: Occupied, noch. Der besetzte Bundespressestrand am Freitag.
Sie freuen sich ja über jeden Dialog. Nun gibt es wieder einen neuen. Denn
die Platzbesetzer vom Bundespressestrand dürfen sich seit Freitag auf einen
Dialog mit der Polizei freuen. Und weil sie das tun, sehen sie einer
möglichen Räumung gelassen entgegen. Das soll das Zeichen sein, hier im
Occupy-Camp am ehemaligen Bundespressestrand.
Es ist 12 Uhr und eine Meute von Journalistinnen und Journalisten verfolgt
gebannt, wie die Frist verstreicht, die die Bundesimmobilienanstalt den
Platzbesetzern gesetzt hatte - ehe die Behörde, der das Grundstück gehört,
am Freitag Strafanzeige bei der Polizei stellte, um eine Räumung des
Platzes zu erwirken. Es passiert hier zunächst: nichts. Denn weil die
Handvoll Platzbesetzer nicht gehen wollen, warten sie hier nun ganz
entspannt auf den nächsten Schritt der Polizei.
Wie dialogbereit die nun wieder ist, wird sich noch zeigen. Am Freitag
bestätigte ein Polizeisprecher zunächst nur, dass Strafanzeige und
Räumungsbegehren eingegangen sind und geprüft werden müssten.
Solange die Polizei aber nicht kommt, wünschen sich die Platzbesetzer noch
einen anderen Gast - nämlich den Bundespräsidenten. "Transparenz und
Aufrichtigkeit sind sehr hohe Werte innerhalb der Occupy-Bewegung. Wir
laden den Herrn Bundespräsidenten herzlich dazu ein, mit uns über diese
Werte in Dialog zu treten", sagt Johannes Ponader, einer der Aktivisten der
Berliner Occupy-Bewegung. Der Präsident könne von den Aktivisten in dem
Zeltlager viel lernen, sagt ein anderer.
Wahrscheinlicher ist aber, dass doch zuvor die Polizei anrückt. Laut
Bundesimmobilienanstalt soll das Gelände bereits am Montag übergeben
werden, damit dort ein Bau für das Bundesbildungsministerium entstehen
kann. Dann, so Ponader, sei es wahrscheinlich, dass sich einige dutzend
Menschen "mit friedlichen Mitteln" einer Räumung widersetzen würden.
Wegtragen im Dialog sozusagen.
6 Jan 2012
## AUTOREN
Martin Kaul
## TAGS
RAW-Gelände
Schwerpunkt Occupy-Bewegung
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