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# taz.de -- Proteste in Rumänien: Anti-Spar-Krawalle in Bukarest
> Seit Tagen protestieren Rumänen gegen die Sparpolitik der Regierung, die
> versucht, die Auflagen des IWF zu erfüllen. Als sich Hooligans den
> Demonstranten anschlossen, kam es zu Krawallen.
Bild: Rund 2.000 Demonstranten versammelten sich auf dem Universitätsplatz in …
BUKAREST dpa | In Rumänien haben sich die seit Tagen andauernden spontanen
Proteste gegen Staatspräsident Traian Basescu und die Sparpolitik der
Regierung ausgeweitet.
In der Hauptstadt Bukarest kam es am Sonntagabend erneut zu
Straßenkrawallen, nachdem Demonstranten eine Sperre der Sicherheitskräfte
durchbrochen hatten. Dabei wurden mindestens 51 Menschen verletzt, darunter
vier Polizisten, wie der Rettungsdienst in der Nacht zum Montag erklärte.
29 Randalierer wurden abgeführt.
Die Proteste hatten am vergangenen Donnerstag begonnen und am Freitag auch
die Hauptstadt erreicht. In Bukarest kam es am Sonntag den dritten Tag in
Folge zu Ausschreitungen. Der Protest richtet sich gegen die Sparmaßnahmen,
die das Mitte-Rechts-Kabinett von Ministerpräsident Emil Boc in den
vergangenen zwei Jahren durchgesetzt hat. Der Volkszorn richtet sich auch
gegen Staatschef Basescu, dem zunehmend autoritäres Verhalten vorgeworfen
wird.
Mit dem Sparprogramm will das von der Finanzkrise betroffene EU-Land
Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erfüllen. Renten wurden
eingefroren und die Beamtenlöhne gekürzt. Zudem erhöhte die Regierung die
Mehrwertsteuer um fünf Prozentpunkte.
## Verwüstungen, Plünderungen, Molotow-Cocktails
Die Krawallmacher bewarfen am Sonntagabend Polizisten mit Steinen,
brennenden Fackeln und Molotow-Cocktails. Bis spät in die Nacht hinein
verwüsteten und plünderten sie Geschäfte. Die zunächst friedliche
Kundgebung war eskaliert, nachdem sich mit Einbruch der Dunkelheit
gewalttätige Fußballfans den Demonstranten angeschlossen hatten.
Landesweit gingen tausende Menschen auf die Straßen. Schauplätze waren
neben Bukarest unter anderem die Industrie- und Universitätsstädte
Timisoara, Craiova, Cluj und Iasi.
16 Jan 2012
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