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# taz.de -- Kommentar Neuwahlen im Saarland: Experiment beendet
> Auf die Jamaika-Koalition folgt die solideste und zugleich langweiligste
> aller Optionen: die große Koalition. Verlierer sind dabei vor allem die
> Grünen.
Eigentlich ist das Saarland eine überschaubare Angelegenheit. Kein
Flächenbundesland ist kleiner, die Hauptstadt Saarbrücken hat gerade halb
so viele Einwohner wie Berlin-Neukölln. Politisch ist das Saarland aber in
den vergangenen Jahren zu einem Versuchslabor geworden. Mit dem Bruch der
Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP und der Entscheidung für
Neuwahlen ist das Experiment beendet.
Denn nahezu sicher ist, dass eine große Koalition das Ergebnis der Wahlen
sein wird. Den nüchternen Spitzenkandidaten Annegret Kramp-Karrenbauer
(CDU) und Heiko Maas (SPD) ist diese Lösung trotz der gescheiterten
Sondierungen zuzutrauen. Aus jedem ihrer Worte wird erkennbar, wie weit die
ehemaligen Konkurrenten einander die Türen aufhalten.
Zudem: Die Bürgerinnen und Bürger im Saarland haben die Querelen zwischen
Schwarz, Gelb und Grün satt. Auf das Experiment Jamaika folgt damit die
solideste und zugleich langweiligste aller Optionen.
Verlierer sind dabei vor allem die Grünen. Sie fliegen nicht nur mit großer
Wahrscheinlichkeit aus der Regierung. Sie werden nach den aktuellen
Umfragen auch noch das erleben müssen, was zuvor bereits in Hamburg und
Berlin geschehen ist: Sie müssen in die Opposition, obwohl sie bei den
Wahlen zulegen konnten.
Zudem ist im Saarland nach Hamburg auch der zweite Versuch einer Koalition
mit der Union gescheitert. Mit dem Ende von Jamaika ist es noch ein Stück
weiter weg gerückt, als es ohnehin war. Verschoben auf einen Zeitpunkt
irgendwann nach 2013.
Den Grünen im Saarland bleibt ein kritischer Blick zurück. Denn die
gescheiterte Koalition im Saarland ist vor allem das Ergebnis des
Alleinganges ihres Chefs Hubert Ulrich. Denn auch eine rot-rot-grüne Option
wäre nach den letzten Wahlen möglich gewesen.
20 Jan 2012
## AUTOREN
Gordon Repinski
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