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# taz.de -- Saarländische Spitzengrüne übers Regieren: "Das ist die Motivati…
> Bis Mittwoch war sie Umweltministerin der "Jamaika-Koalition. Nun will
> Simone Peter als Spitzenkandidatin die Saar-Grünen wieder an die SPD
> heranführen.
Bild: Da wollen alle wieder was reißen: Landtag in Saarbrücken.
taz: Frau Peter, schön ist das ja nicht, wenn man so aus der Regierung
fliegt …
Simone Peter: Das ist natürlich nicht so schön, zumal wir mit den beiden
Ministerien zwei Ressorts hatten, die erfolgreich die Zukunftsthemen
Umwelt, Energie, Verkehr, Bildung besetzten.
Streben Sie bei den Neuwahlen nun Schwarz-Grün an? CDU und Grüne haben
betont, dass die "Jamaika"-Koalition einzig an der FDP gescheitert sei.
Wir gehen mit grünen Inhalten nach vorne. Nach der Wahl werden wir
ausloten, mit wem diese Inhalte umzusetzen wären. Natürlich streben wir die
Regierungsbeteiligung wieder an, das ist die Motivation schlechthin. Wenn
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und SPD-Chef Heiko Maas
jetzt auf eine große Koalition setzen, ist so etwas nicht mit
Zukunftsfähigkeit verbunden.
Kramp-Karrenbauer hat sich auf eine große Koalition festgelegt. Und
Rot-Grün wirkt unmöglich, nachdem der Saar-Grünenchef Hubert Ulrich die SPD
2009 zugunsten von "Jamaika" sitzen ließ.
Das sehe ich nicht so. Wir haben jede Menge Schnittmengen mit der SPD -
etwa in der Sozialpolitik. Eine rot-grüne Bildungsreform könnte sogar noch
weiter gehen als die mit "Jamaika" beschlossene. Maas kann außerdem ohne
innerparteiliche Irritationen den Große-Koalitions-Kurs nicht durchhalten.
Die Sache ist bei der SPD sicherlich nicht entschieden. Eine
Wiederannäherung an die SPD wäre aber stark von Persönlichkeiten abhängig.
Womit wir bei Ihrer Person sind. Die Grüne Jugend wünscht sich Sie als
Spitzenkandidatin. Nehmen Sie die Aufforderung an?
Ich habe mich über die Aufforderung sehr gefreut. Ich vernehme Ähnliches
auch aus den Orts- und Kreisverbänden. Ich werde also meine Ansprüche auf
eine herausgehobene Position nun formulieren.
Das heißt, Sie nehmen den Kampf mit Hubert Ulrich auf, der die Saar-Grünen
seit 20 Jahren im Alleingang steuert?
Anders als die FDP haben wir Grüne zwei Jahre ohne Strömungs- und
Personaldebatten regiert und damit viel Zustimmung geerntet. Wir müssen
jetzt wirklich gucken, mit welchem Personal wir diese Einigkeit
aufrechterhalten. Ich sehe mich hier als Integrationsfigur.
Die Saar-Grünen haben 2009 nur 5,9 Prozent geholt. Welches Ziel setzen Sie
sich als Spitzenkandidatin?
Ich denke, 10 Prozent plus x sind eine gute Zielmarke.
20 Jan 2012
## AUTOREN
Ulrike Winkelmann
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