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# taz.de -- Öffentlicher Verkehr: Das Winterchaos bleibt aus – bislang
> Nach den Problemen des letzten Jahres hat sich Deutschland auf Schnee und
> Frost vorbereitet. So hat die Bahn jetzt "Abtauzelte". Der Härtetest
> steht noch aus.
Bild: Heißes Eisen: Ein Bahnmitarbeiter kontrolliert in Hamburg eine der neuen…
BERLIN taz | Es ist erstaunlich: Nach dem Verkehrschaos im vergangenen
Winter ist es in Deutschland diesmal sehr ruhig trotz eisiger Kälte und
etwas Schnee. Haben sich Bahn, Flughäfen, Bund und Kommunen besser
vorbereitet – oder haben sie nur Glück, weil es zwar kalt ist, aber kaum
geschneit hat?
Die Antwort: Beides ist richtig. Nach den Engpässen beim Streusalz im
vergangenen Jahr haben Bund und Gemeinden ihre Vorräte aufgestockt. "Wir
haben deutlich mehr Salz eingelagert", sagt Stefan Luig, Sprecher des
Verbandes der kommunalen Unternehmen. Dennoch könne es bei extremem Wetter
– Schneestürme oder Eisregen – wieder zu Problemen kommen.
Auch die Bahn, in den vergangenen Jahren viel gescholten, hat sich in
diesem Jahr "eindeutig besser vorbereitet", sagt Karl-Peter Naumann vom
Fahrgastverband Pro-Bahn. So habe sie neue Weichenheizungen eingebaut und
auch mehr Zugreserven im Fernverkehr geschaffen.
Positiv habe sich auch der Erwerb von Abtauzelten ausgewirkt, die vor den
Werkstätten aufgebaut wurden. Züge, die kontrolliert und gewartet werden
müssen, müssten nun nicht stundenlang in der Werkstatt abtauen, sondern
kämen bereits abgetaut herein. "Dadurch geht alles viel schneller."
Auch seien die Schneepflüge besser postiert und mit einsatzbereitem
Personal versehen worden. "Aber der richtige Härtetest mit viel Schnee ist
bislang ausgeblieben", so Naumann. Auch fehlten auf Nebenstrecken immer
noch Weichen.
## Berliner S-Bahn verspätet und ohne Heizung
Sogar die störanfällige Berliner S-Bahn, kaputtgesparte Tochter der
Deutschen Bahn, ist bislang glimpflich durch den Winter gekommen. In der
vergangenen Woche kam es nach Signalstörungen allerdings zu häufigen
Verspätungen; auch fielen wieder Züge aus. Zudem mussten sich die Berliner
daran gewöhnen, dass die Heizungen in den Waggons häufig ausfallen.
Eine Innovation testet die Bahn gerade in Essen - eine Enteisungsanlage.
Dort wird 40 Grad warmes Wasser mit hohem Druck auf Räder und Drehgestelle
gesprüht, sodass Eisblöcke schneller abtauen. So soll die Abtauzeit von
zehn auf zwei bis drei Stunden verkürzt werden.
Wenig Probleme haben derzeit auch die Flughäfen. Da es wenig geschneit hat,
sind aufwendige Enteisungen vor dem Start überflüssig, die im vergangenen
Jahr problematisch waren. Die Flugzeuge werden mit einem länger haftenden
Mittel enteist, das lange vor dem Abflug aufgetragen werden kann.
In dieser Woche allerdings werden sich die Wintervorbereitungen einem
Härtetest unterziehen: Zwar wird sich der Frost in Deutschland deutlich
abschwächen, dafür wird es aber verbreitet Schneefälle geben, auch Eisregen
ist nicht ausgeschlossen.
12 Feb 2012
## AUTOREN
Richard Rother
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