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# taz.de -- Gewinner der Afrikameisterschaft: Sambias Kupferkugel
> Chris Katongo ist Kapitän der sambischen Fußballnationalmannschaft und
> neuerdings auch Feldwebelleutnant. Der Staatspräsident hat ihn befördert.
Bild: Christopher Katongo küsst den Pokal nach dem Finale des Afrika Cups.
Noch bevor Chris Katongo die sambische Fußballnationalmannschaft am
Sonntagabend zu ihrem historischen Sieg in der Afrikameisterschaft 2012
führte, hatte Sambias Staatspräsident Michael Sata ihn befördert: zum
Warrant Officer First Class, was im Deutschen in etwa einem
Feldwebelleutnant entspricht. Denn der 29-jährige Kapitän der
"Kupferkugeln" (Chipolopolo) ist zugleich Offizier der sambischen Armee,
seit er 2001 in Sambias Armeemannschaft "Green Buffaloes" seine Karriere
startete.
Nur 1,69 Meter groß, ist der Stürmer der Star eines Teams, das beim Finale
des Afrika-Cups den hoch favorisierten Ivorern ständig den Schneid
abkaufte. Staatschef Sata begründete Katongos Beförderung mit
"exemplarischer Führung".
Auf dem Feld gegen die Elfenbeinküste glänzte Sambias Kapitän mit
außergewöhnlicher Übersicht. Um ein Haar hätte Katongo sogar kurz vor
Schluss der Verlängerung den Siegtreffer für Sambia erzielt, den der
ivorische Torhüter im Fall dann noch mit seinem Fuß an den Pfosten
bugsierte. Und Katongo verwandelte den ersten der neun sambischen
Strafstöße im Elfmeterschießen, das Sambia mit 8:7 gewann.
Katongo spielte von 2008 bis 2010 bei Arminia Bielefeld, aber das genügte
nicht, um in Deutschland Eindruck zu hinterlassen. Seit 2011 spielt er in
China, beim Spitzenclub Henan Construction. Er hat auch in Dänemark und
Griechenland gastiert. Mit dieser internationalen Karriere ist Katongo die
Ausnahme in Sambias Fußballnationalmannschaft, die ansonsten meist Spieler
aus der heimischen oder der südafrikanischen Liga sowie von Kongos
Afrika-Champion TP Mazembe aufbietet.
In seinen wenigen öffentlichen Äußerungen zum jetzigen Turnier redete
Katongo ähnlich abgeklärt, wie er spielt. Bevor Sambia im Halbfinale Ghana
schlug, sagte er: "Ghana hat die bekannteren Spieler, aber es werden elf
gegen elf antreten." Und danach: "Wenn du nach oben willst, musst du die
schlagen, die schon da sind." Es sind solche profunden Sätze wie
Turniererfolge, die den wahren Fußballprofi ausmachen. Katongo kann beides.
13 Feb 2012
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Mali
Fußball
Äquatorial-Guinea
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