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# taz.de -- Kommentar Super Tuesday: Romneys fragile Kalkulation
> Mitt Romney geht gestärkt aus dem „Super Tuesday“ hervor. Für die
> Republikaner kann seine Kandidatur zu einer Zerreißprobe zwischen
> Establishment und Basis führen.
Bild: Republikanische Basis. Empfänglich für Fundamentalismus, Patriotismus u…
Der „Super Tuesday“ hat ein wenig mehr Übersichtlichkeit in den
kleinteiligen und langatmigen Prozess der republikanischen Kandidaten-Kür
gebracht. Mitt Romney geht gestärkt aus den Abstimmungen in zehn
Bundesstaaten hervor.
Er weckt zwar weiterhin keine Leidenschaft in seiner eigenen Partei. Aber
er ist an diesem wichtigsten Tag der gesamten Vorwahlen stärkster Kandidat
in sechs Bundesstaaten. Und er verfügt nunmehr über mehr Delegierte für den
entscheidenden Parteikongress im August, als die anderen drei
republikanischen Kandidaten zusammen.
Wenn kein Wunder geschieht, wird Romney der Herausforderer von Barack Obama
bei den Präsidentschaftswahlen im November.
Dieses Ergebnis ist ein Erfolg für das Establishment der republikanischen
Partei. Nach langem Zögern haben sich ihre Entscheidungsträger – die
Governors und Kongressabgeordneten – in den letzten Tagen und Wochen massiv
hinter Romney gestellt. Sie sehen in ihm den einzigen Kandidaten, ihrer
Partei, der Chancen haben könnte, gegen Obama zu gewinnen.
Dabei meinen sie nicht die eigene, republikanische Basis. Sondern jenes
große Drittel der US-Wähler, das traditionell den Ausgang von
Präsidentschaftswahlen entscheidet und das zuletzt Obama ins Amt gehievt
hat: die Unabhängigen, die mal republikanisch und mal demokratisch wählen.
Das Kalkül, dass Romney für Unabhängige der am wenigsten unzumutbare
republikanische Kandidat ist, mag stimmen. Doch innerparteilich kann seine
Kandidatur zu einer Zerreißprobe zwischen Parteiestablishment und Basis der
Republikaner führen. Zum Beispiel bei den Vorwahlen im tiefen Süden, wo die
Basis weit nach rechts gerückt, aufrührerisch und extrem mißtrauisch
gegenüber ihrer eigenen Partei ist.
Die starken Ergebnisse für Rick Santorum und für Newt Gingrich vom „Super
Tuesday“ sind zugleich Ohrfeigen gegen eine Partei-Spitze, die diese
Kandidaten nicht will. Und es zeigt, wie empfänglich die republikanische
Basis für religiösen Fundamentalismus, für aggressiven Patriotismus und für
rückwärtsgewandte Familien- und Geschlechterideologien ist.
Die Rechtsentwicklung der republikanischen Partei hat nicht erst mit diesem
Vorwahlkampf eingesetzt. Sie ist die Fortsetzung der Tea-Party-Bewegung,
die seit dem Amtsantritt von Präsident Obama aktiv ist. Die extrem rechte
Bewegung hat als erstes die Straße mit ihren hasserfüllten und aggressiven
Slogans erobert: gegen Obama. Dann hat sie mit regierungsfeindlichen – bei
den Halbzeitwahlen – den Kongress erobert: von den Demokraten. In diesem
Vorwahlkampf stellt sie die innerparteiliche Machtfrage.
7 Mar 2012
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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