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# taz.de -- Waldgesetz-Nouvelle in Brasilien verschoben: Amnestie für illegale…
> Die brasilianische Regierung hat die Entscheidung zur Neudefinition des
> Waldgesetzes verschoben. Der Gesetzestext soll die Schutzbestimmungen für
> den Regenwald lockern.
Bild: Laut dem neuen brasilianischen Waldgesetz werden kleine Landwirtschaftsbe…
BRASÍLIA dpa | Die Entscheidung über die umstrittene Novelle des
Waldgesetzes in Brasilien ist auf nächste Woche verschoben worden. Darauf
verständigten sich die Fraktionschefs der Regierungskoalition am
Dienstagabend im brasilianischen Abgeordnetenhaus. Die Entscheidung soll
nun am 13. März fallen. Durch das Gesetz würden die Schutzbestimmungen für
den Regenwald aufgeweicht.
Umweltschützer kritisieren das Gesetz als „fatales Signal“ und Freibrief
für illegale Abholzungen. Die Abgeordneten hatten dem sogenannten Código
Florestal bereits 2011 zugestimmt. Nach Änderungen durch den Senat müssen
sie sich aber erneut mit dem Thema befassen. Nach einer Zustimmung ginge
der Entwurf zur Unterschrift an Präsidentin Dilma Rousseff.
Die Änderungen sehen unter anderem eine Amnestie für kleine
Landwirtschaftsbetriebe vor, die vor Juli 2008 Flächen illegal rodeten.
Zudem sollen landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten an Hangflächen
ausgeweitet, Schutzzonen an Flussufern verringert und gesetzlich fixierte
Mindestquoten für Naturflächen unter bestimmten Bedingungen reduziert
werden.
Umweltschutzorganisationen hoffen, dass das Unterhaus mit Blick auf die im
Juni 2012 in Rio stattfindende UN-Umweltkonferenz „Rio+20“ den Schutz für
den Regenwald nicht lockert. Die Waldzerstörung wird in Brasilien für
nahezu zwei Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich gemacht. Brasilien
will seine CO2-Emissionen bis 2020 um 39 Prozent und die Waldabholzung um
80 Prozent verringern.
7 Mar 2012
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