Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Privathaushalte machen den meisten Müll: Von wegen verantwortungsb…
> Nach einer Studie der Bundesregierung wirft jeder Deutsche im Jahr 82
> Kilo Lebensmittel weg. Insgesamt werden jährlich hierzulande 11 Millionen
> Tonnen Abfall produziert.
Bild: Laut einer Studie der Uni Stuttgart landen Obst und Gemüse am häufigste…
BERLIN taz | Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat am Dienstag
die Ergebnisse einer ersten bundesweiten Studie über Lebensmittelabfälle
vorgestellt. Laut der Studie der Universität Stuttgart wandern jährlich
knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmittel von Privathaushalten, Handel,
Industrie und Großverbrauchern in den Müll.
Größter Abfallproduzent sind demnach Privathaushalte mit 61 Prozent oder
6,7 Millionen Tonnen. „Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger pro Jahr 81,6
Kilogramm weg. 65 Prozent dieser Lebensmittelabfälle waren völlig oder
zumindest teilweise vermeidbar“, erklärte Aigner. Obst und Gemüse landeten
mit 44 Prozent am häufigsten in der Tonne.
Es mangele vor allem am Verantwortungsbewusstsein der Verbraucher. Eine
Informationskampagne soll den Deutschen nun zeigen, wie sie unnötige
Abfälle vermeiden können. Zusätzlich will sich Aigner für die Abschaffung
von Normen für Gemüse und Obst einsetzen. Weitere Strategien will sie mit
Vertretern aus Gastronomie, Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Kirchen und
Herstellern erarbeiten.
Kritik erntet die Ministerin von den Grünen. „Dass Aigner alle Schuld den
Verbrauchern zuschiebt und daher auch vorwiegend Zahlen zur
Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten hochrechnen ließ, war
absehbar“, sagte die Sprecherin für Verbraucherschutz der Grünen im
Bundestag, Nicole Maisch.
Aigner habe wertvolle Monate vertrödelt und kein Konzept, wie sie die
Wirtschaft in die Verantwortung nehmen wolle. Die von der FDP
vorgeschlagene Umbenennung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) wies Aigner
erneut zurück. Sie startet stattdessen am Montag eine Aufklärungsaktion
über das MHD.
Die FDP hatte im vergangenen Jahr gefordert, statt dem
Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Verpackungen Formulierungen wie „Voller
Genuss bis Tag X“ und „Essbar bis Tag Y“ zu verwenden.
13 Mar 2012
## AUTOREN
Susann Schädlich
## ARTIKEL ZUM THEMA
Mindesthaltbarkeit von Lebensmitteln: Weg mit dem Überfluss
Ilse Aigner will mit ein bisschen bunter Aufklärung gegen die Wegwerfkultur
angehen. Doch gegen Lebensmittelverschwendung hilft nur eine radikale
Lösung.
Aigner erklärt Mindesthaltbarkeitsdatum: Futterpädagogik im Supermarkt
Mit einer Aufklärungskampagne über das Mindeshaltbarkeitsdatum will
Verbraucherministerin Aigner übermäßige Verschwendung von Lebensmitteln
verhindern. Millionen Infoblätter werden verteilt.
Lebensmittel für Kinder: Nur gut für die Industrie
Fast drei Viertel aller Produkte für Kinder sind ungesund – auch Bio
schneidet schlecht ab. Foodwatch fordert Werbeverbote für die „getarnten
Süßigkeiten“.
Elektroschrott in Afrika: Der Fluch der Billigtoaster
Uganda wollte nicht zur Müllkippe für gebrauchte Elektronik aus Europa
werden und verhängte vor drei Jahren einen Importstopp. Jetzt funktioniert
das Recycling nicht mehr.
82 Kilo Lebensmittel landen jährlich im Müll: Hau weg den Dreck
Was ist zu tun, damit im wohlhabenden Deutschland nicht so viele
Lebensmittel im Müll landen? Einer Untersuchung zufolge wirft jeder Bürger
jährlich 82 Kilo weg. Ministerin Aigner will das ändern.
Kompromiss bei Abfallentsorgung: Der Müllmann bleibt kommunal
Die Kommunen behalten ihr Vorrecht bei Müll und Recycling, die
Möglichkeiten der privaten Konkurrenz werden eingeschränkt. Dass könnte zu
höheren Kosten beim Bürger führen.
Entsorgung von Elektrogeräten: Schrott auf Abwegen
Jedes Jahr werden Unmengen alte Elektrogeräte weggeworfen. Viele landen
illegal in armen Ländern. Dort gefährden ihre giftigen Bestandteile
Arbeiter und Gewässer.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.