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# taz.de -- Basketball-Bundesliga: Das bessere Bayern München
> Alba setzt seine Siegesserie mit einer emotionalen und beharrlichen
> Partie fort.
Bild: "Geil abgeliefert": Albas Kyle Weaver
Wenn Bayern München zu Gast ist, sind die Arenen in der Republik stets
gefüllt – und was im Fußball seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, gilt seit
dieser Saison auch im Basketball. Die Bayern kommen und füllen die Hallen:
so auch am Sonnabend beim Gastspiel bei Alba Berlin. 14.500 Zuschauer in
der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sahen eine intensive und emotionale
Partie. „Das sind Spiele, wie ich sie liebe“, sagte Nationalspieler Heiko
Schaffartzik.
## Mit Biss ins Spiel
Allerdings sind bei den Basketballern die Bayern noch nicht das Maß aller
Dinge – hier ist Alba noch das Bayern München. So gewannen die Berliner am
Ende klar mit 73:52 (33:32). Allerdings war es lange eine enge Partie. Der
ambitionierte Aufsteiger aus München erwischte den besseren Start, führte
schnell 12:2. Aber Alba fand zum Ende des ersten Viertels ins Spiel,
steigerte sich und biss sich förmlich in die hart geführte Partie. „Wir
haben uns zurückgekämpft. Das zeigt Charakter“, erklärte Center Yassin
Idbihi, der mit 17 Punkten bester Berliner Werfer war.
Idbihi kam während des Spiels von der Bank – und die machte an diesem Abend
den Unterschied. Allein 46 Punkte machten die Alba-Spieler, die
eingewechselt wurden. „Wir sind ein Team und als solches haben wir heute
gut funktioniert“, so Idbihi. Der sonst so starke Aufbauspieler DaShaun
Wood fand hingegen nie richtig ins Spiel. Trotzdem konnte er vom Rest der
Mannschaft kompensiert werden.
Es zeigte sich, dass der gleichmäßig besetzte Kader der Berliner ihr Plus
ist – so sind sie noch schwerer einzuschätzen. Und Alba hat einen Lauf: Die
letzten elf Ligaspiele wurden gewonnen. Trotzdem kein Grund abzuheben: „Wir
wissen, wie fragil solche Siegesserien sind“, sagt Idbihi. Im Herbst
letzten Jahres hatte Alba eine ähnliche Serie hingelegt, um anschließend in
ein tiefes Loch zu fallen, aus dem sie sich sich mühsam wieder heraus
arbeiten mussten. „Weil wir daraus gelernt haben, sind wir jetzt auch
besser“, glaubt Idbihi.
Wie auch gegen die Bayern. Die Beharrlichkeit „war der Schlüssel“, fand
Manager Marco Baldi. Und sie wurde belohnt: Im letzten Viertel spielte Alba
die Bayern förmlich an die Wand. Mit einem 16:0-Lauf zogen die Berliner
davon. „Wir haben heute richtig guten und intensiven Basketball gespielt“,
fand Baldi. Die Ruhe bewahren, nicht in Hektik verfallen – das klappt bei
Alba zuletzt immer besser.
## Playoffs stehen vor der Tür
Der Zeitpunkt für Albas Hoch könnte kaum besser sein: Denn die Playoffs
stehen vor der Tür – die heiße Phase der Saison. Deshalb sind solche harten
Partien wie gegen die Bayern auch besonders wertvoll. „Eine echte
Playoff-Simulation“, so Baldi. Im Viertelfinale der Playoffs könnte es
erneut zu einem Aufeinandertreffen mit den Bayern kommen. „Deshalb war der
Sieg auch eine Ansage“, meint Baldi.
Ohnehin glaubt der Manager, dass die Bayern in den nächsten Jahren ein
dauerhafter Rivale sein werden. „Auf dem Level können zwar viele spielen,
aber dauerhaft eben nur wenige. Und die Bayern haben die finanziellen
Möglichkeiten dazu“, sagt er. Bisher konnten die Berliner die Bayern noch
in die Schranken weisen. Die Bayern sind Sechster, Alba auf Platz drei,
zweiter würde man gerne noch werden. „Aber das wird schwierig“, glaubt
Baldi. Letztendlich ist die Platzierung aber egal. Denn für Alba zählt
ohnehin nur die alte Bayern-Mentalität „Mir san mir“. Sie wollen ihr System
spielen und es sich nicht vom Gegner aufzwingen lassen. Gegen Bayern
klappte das perfekt.
1 Apr 2012
## AUTOREN
Nicolas Sowa
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