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# taz.de -- Kommentar zu den Wasserbetrieben: Niedrige Preise, Ahoi!
> Die Wasserverträge aus dem Jahr 1999 waren eine teuflische Konstruktion.
Bild: Geht es nach dem Kartellamt, bekommen die Berliner ihr Trinkwasser bald g…
Das Verfahren des Bundeskartellamts ist der beste Weg, das Berliner Wasser
endlich billiger zu machen. Wenn die Behörde wie am Montag angekündigt die
Preise per Verfügung deutlich senkt, profitieren die Verbraucher davon
sofort. Und sie müssen nicht über einen Umweg doch noch zahlen.
Das war nämlich die teuflische Konstruktion in den Wasserverträgen, mit
denen die schwarz-rote Koalition im Jahr 1999 die Hälfte der Wasserbetriebe
an private Konzerne verkaufte: Die Käufer erhielten eine Gewinngarantie, im
Gegenzug stiegen die Wasserpreise kräftig an. Und in den lange geheimen
Verkaufsverträgen wurde festgelegt: Sobald das Land Berlin die
Gewinngarantie antastet, muss es den Konzernen einen Ausgleich direkt aus
dem Landeshaushalt zahlen. Der damalige Senat versuchte so, auch künftige
Senate dauerhaft zu binden – egal, welche Koalition zwischenzeitlich von
den Wählern eine Mehrheit bekommt.
## Späte Einsicht
Doch die vertragliche Gewinngarantie bindet nur das Land Berlin. Wenn
dagegen das Bundeskartellamt die Preise per Verfügung senkt, muss das Land
keinen Ausgleich zahlen. Das Verfahren ist damit der effektivste Weg, nicht
nur die Preise der Wasserbetriebe, sondern auch ihre überhöhten Gewinne zu
senken. Und ohne diese Gewinne sinkt auch der Preis, zu dem Berlin die
Wasserbetriebe zurückkaufen kann: Den Verkauf der Hälfte des Unternehmens
zu diesen Konditionen hält nämlich inzwischen zum Glück keine politische
Partei mehr für richtig.
2 Apr 2012
## AUTOREN
Sebastian Heiser
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