# taz.de -- Kommentar US-Vorwahlen: Doch die Rivalen kämpfen weiter | |
> Mitt Romney ist nach den jüngsten Vorwahlen der US-Republikaner nicht | |
> mehr zu schlagen. Doch seine Rivalen machen weiter – ihren Themen | |
> zuliebe. | |
Eigentlich könnten die drei republikanischen Rivalen von Mitt Romney nach | |
den Primaries vom Dienstag jetzt das Handtuch werfen: Der Multimillionär | |
Romney ist jetzt der eindeutige und im Grunde nicht mehr schlagbare | |
Spitzenkandidat. Nachdem der Parteiapparat schon lange auf ihn gesetzt hat, | |
erhält Romney nun auch verstärkt die Unterstützung der SprecherInnen vom | |
rechten Rand der Partei. | |
Tatsächlich ändert sich auch gerade der Ton. Zumindest bei Spitzenkandidat | |
Romney. Er befasst sich nicht mehr mit seinen republikanischen Rivalen, | |
sondern konzentriert sich ganz auf die „gescheiterte Wirtschaftspolitik“ | |
und den „Realitätsverlust“ von Präsident Barack Obama. | |
Und anstatt seines bisherigen radikal rechten Kurses – mit Attacken gegen | |
Familienplanungszentren, mit Konzentration auf Religion und traditioneller | |
Familie und mit aggressiven militärischen Thesen – wendet er sich nun jenen | |
WählerInnengruppen zu, die ihm völlig fehlen und die er zu einem Wahlsieg | |
im November unbedingt braucht: Latinos und Frauen. | |
So verläuft der Wahlkampfzirkus in den USA: Im Vorwahlkampf werben die | |
KandidatInnen um den radikalsten Teil ihrer Basis. Im Hauptwahlkampf | |
stürzen sie sich auf die Mitte – auf jenes Drittel der WählerInnen, die mal | |
demokratisch, mal republikanisch stimmen. Diesmal ist allerdings fraglich, | |
wie glaubwürdig die WählerInnen die Kehrtwende zur Mitte finden können | |
angesichts des radikalen Tons der letzten Monate. | |
Doch während Romney bereits den Zweikampf mit Obama anstrengt, werden seine | |
drei abgeschlagenen Rivalen weiterkämpfen. Denn noch haben sie Geld in | |
ihren Kassen. Die radikal rechten Kreise in den USA wollen ihre Thesen so | |
lange wie möglich im öffentlichen Raum – und in den Medien – halten. | |
4 Apr 2012 | |
## AUTOREN | |
Dorothea Hahn | |
## TAGS | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
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