# taz.de -- Anzeige wegen umstrittener Personalpolitik: Keine Ermittlungen gege… | |
> Die umstrittene Personalpolitik von Minister Dirk Niebel wird kein | |
> juristisches Nachspiel haben. Dieser kontert nun in Richtung Opposition. | |
Bild: Hat sich nichts strafrechtlich Relevantes zuschulden kommen lassen: Dirk … | |
BERLIN epd/taz | Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) muss keine | |
Ermittlungen wegen des Verdachts auf Untreue im Zusammenhang mit seiner | |
umstrittenen Personalpolitik fürchten. Die Berliner Staatsanwaltschaft | |
erklärte nach Angaben des Entwicklungsministeriums am Dienstag, dass es für | |
die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens keine Anhaltspunkte gebe. | |
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sascha Raabe hatte Niebel im Zusammenhang mit | |
dem Bewerbungsverfahren für die Geschäftsführung der neuen | |
entwicklungspolitischen Servicestelle „Engagement Global“ der Veruntreuung | |
von Steuergeldern verdächtigt und Ende Januar angezeigt. Niebel erklärte | |
dazu, die Staatsanwaltschaft habe festgestellt, dass die medienöffentlich | |
erhobenen Vorwürfe haltlos seien: „Ich erwarte, dass die Opposition jetzt | |
zur politischen Sacharbeit zurückkehrt.“ | |
Niebel war in den vergangenen Monaten wegen einer Reihe von hochrangigen | |
Stellenbesetzungen mit Parteifreunden scharf kritisiert worden. Auch der | |
Personalrat des Ministeriums wie Fachpolitiker der Union hatten Unmut an | |
Niebels Personalpolitik geäußert. 2012 sei nicht der richtige Zeitpunkt, um | |
„neue Häuptlinge“ zu krönen, schrieb der Personalrat im Januar: „Es bes… | |
schlicht kein Spielraum für ein solches Aufpumpen der Strukturen.“ | |
Zuvor hatte die entwicklungspolitische Sprecherin der | |
Unions-Bundestagsfraktion, Sibylle Pfeiffer (CDU), Niebels Personalpolitik | |
in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert. Die | |
Einstellungen seien fachlich nicht nachvollziehbar und mit dem | |
Koalitionspartner nicht abgestimmt, schrieb Pfeiffer. Niebel konterte: „Es | |
wäre gut, wenn der Koalitionspartner kompetente Abgeordnete mit der | |
Begleitung dieses politischen Fachbereichs betrauen würde.“ | |
Die Ernennung der ehemaligen Ettlinger Oberbürgermeisterin und | |
FDP-Politikerin Gabriela Büssemaker zur Chefin von „Engagement Global“ war | |
zweimal Thema im Bundestag. Oppositionspolitiker vermuteten, dass trotz | |
eines offiziellen Auswahlverfahrens Büssemaker aus parteipolitischen | |
Gründen der Vorzug gegeben wurde, womöglich vor Ende des Vergabeverfahrens. | |
10 Apr 2012 | |
## AUTOREN | |
Gordon Repinski | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Ex-Ministerin über Entwicklungshilfe: „Wo bleibt der Aufschrei?“ | |
Die ehemalige SPD-Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul über weltweit | |
sinkende Gelder für Entwicklungshilfe und die Verantwortung der reichen | |
Länder. | |
GIZ-Personal protestiert gegen Reform: Fusion mit Hindernissen | |
Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ ist erst ein Jahr | |
alt. Die Belegschaft klagt bereits über hohe Arbeitsbelastung und stellt | |
den Erfolg der Reform infrage. | |
Niebels skandalöse Personalpolitik: Ein Pool für Gescheiterte | |
Seit Wochen steht Minister Dirk Niebel wegen seiner Stellenbesetzungen in | |
der Kritik - nun befasste sich auch der Bundestag mit den umstrittenen | |
Jobs. | |
Streit um Posten im Entwicklungsministerium: Das System Niebel | |
Dirk Niebel wehrt sich gegen den Vorwurf, eigenen Leuten in seinem | |
Ministerium Jobs zuzuschanzen. Doch er bastelt und besetzt viel mehr Posten | |
als üblich ist. | |
Undurchsichtiges Verfahren: Niebel entwickelt FDP-Personal weiter | |
Erneut sorgt Entwicklungsminister Dirk Niebel mit einer umstrittenen | |
FDP-Personalie für Unruhe. Kritik kommt nicht nur aus Reihen der SPD. |